21.

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Yoongi’s PoV.:

„Yoongi, das Essen ist fertig!“, rief Jimin mich nun schon zum zweiten Mal. Doch ich blieb verärgert auf dem Schreibtischstuhl in meinem Arbeitszimmer sitzen und drehte mich gedankenverloren im Kreis herum.

Als der Jüngere mich umarmt und mir damit ungewöhnlich nah gewesen war, sind mir einzelne Bilder vom Vorabend durch den Kopf geschossen. Erst wusste ich nicht so Recht woher sie kommen und was sie zu bedeuten haben, zumal sie für meine Verhältnisse sehr ungewöhnlich sind. Aber als dann auch der Rest der Bilder aufgetaucht ist und ich alles zusammengenommen habe, viel es mir wie Schuppen von den Augen.

Fakt ist, ich bin über Jimin hergefallen. Und Fakt ist auch, dass das so ziemlich das dümmste ist, was mir in dem Zusammenleben mit ihm hätte passieren können.

Allein der Gedanke daran ließ mich erschaudern.
Nicht, weil er ein Junge ist, denn damit habe ich am aller wenigsten ein Problem – ich fühle mich zu beiden Geschlechtern hingezogen. Aber der Fakt, das er minderjährig ist und ich somit gegen das Gesetz verstoßen habe, ist ein wahrer Alptraum.

Ich ärgere mich über mich selbst, da ich es in meinem betrunkenen Zustand nicht geschafft hatte meine Lust zu verdrängen. Aber das war schon immer schwierig gewesen, wenn ich zu viel Alkohol intus hatte.
Allerdings wunderte es mich auch, dass Jimin auf meine Berührungen eingegangen ist. Wenn ich eins von ihm erwartet hätte, dann das er mich wegschubst und schnell aus dem Zimmer flüchtet. Aber nicht, dass er sich mir willig zur Verfügung stellt.

„Yoongi?“, ein zaghaftes Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. „Mh, ich komme“, murmelte ich und hievte mich langsam hoch. Ich konnte dem Jüngeren kaum noch ins Gesicht sehen, ohne gleich das Bild von seinem makellos nackten Körper vor Augen zu haben. Und auch wenn es sehr unangenehm werden würde, wollte ich mit ihm darüber sprechen. Immerhin hatte er mir diese gravierend verbotene Tat verschwiegen und mich damit angelogen. Außerdem wollte ich nicht das er zu viel in die Sache hinein interpretierte. Das ist ein Ausrutscher gewesen, der sicherlich nicht noch einmal passieren würde.

Unruhig setzte ich mich gegenüber von Jimin an den Tisch und starrte auf das Essen, welches fast schon einem Buffet glich.
Ich griff nach meinen Essstäbchen, legte ein Stück gebratene Zucchini auf meinen Reis und nahm dieses kleine Häufchen dann in den Mund.
Eins musste man dem Jungen lassen, er konnte verdammt gut Kochen.

„Sag mal, Jimin… Ist gestern Abend wirklich nichts mehr passiert?“, fragte ich nach und versuchte dabei so zu klingen, als wüsste ich immer noch nicht so Recht was passiert war.
Der Schwarzhaarige sah überrascht auf. „N-Nein, nichts. Wieso?“, er kaute nervös auf dem Ende seines Essstäbchens herum, was mich amüsiert Grinsen ließ. Er ist wahrlich süß, wenn er Angst hat.

„Du vertraust mir und ich vertraue dir auch. Aber um ehrlich zu sein war ich etwas enttäuscht, als ich herausgefunden habe das Gestern sehr wohl etwas passiert ist und du es mir verschwiegen hast…“, fing ich an, woraufhin Jimin erblasste und seine Gesichtszüge fallen ließ, „Das ist in Ordnung, wirklich. Jeder lügt doch Mal. Ich würde mir nur wünschen das das in Zukunft nicht mehr passiert. Ansonsten wird unser Zusammenleben kompliziert. Außerdem möchte ich dich bitten dir nichts auf meine gestrigen Taten einzubilden. Ich war vollkommen Dicht und demnach nicht bei Verstand“.

Mein Gegenüber sah mich vollkommen sprachlos an, doch ich musste mir nach dieser Ansage erst einmal wieder einen Haufen Reis in den Mund stopfen. Es hatte mich unheimlich viel Mut gekostet diese Worte zu sagen und zugegeben tat mir Jimin deswegen auch etwas Leid.
Der Kleine sah ziemlich schockiert und verletzt aus.

„Alles gut?“, hakte ich nach, als er nach einer Weile immer noch nichts gesagt hatte und Gedankenverloren mit seinem Reis herum spielte. „J-Ja, tut mir leid… Das nächste Mal bin ich ehrlich zu dir, versprochen“, sagte er kleinlaut, was mich leicht lächeln ließ. Es schien als wüsste er genau was ich von ihm hören wollte und womit er mich zufrieden stellen konnte.
„Gut“, nickte ich und versuchte das Thema zu wechseln, „Übrigens bekommen wir Morgen Besuch“.
„Von wem“, hakte Jimin nach und aß nun auch weiter. „Von einem Rapper, für den ich gerade ein Lied produziere. Er wollte vorbeikommen, es sich anhören und etwas mithelfen“, erklärte ich. „Okay. Und wie heißt der Typ? Ist er berühmt?“, neugierig musterte mein Gegenüber mich. „Ja, er ist relativ berühmt. Du müsstest ihn eigentlich auch kennen. Er heißt Hoseok und sein wohl bekanntestes Lied ist Daydream“, antwortete ich.

Jimin rollte nachdenklich seine Augen in die obere linke Ecke und nickte dann leicht. „Der Name sagt mir etwas, aber ich glaube ich kenne ihn nicht richtig“, meinte er dann. „Du kannst ihn ja Morgen kennen lernen. Er ist sehr offen, lustig und nett“, sagte ich daraufhin, auch wenn mir die Vorstellung nicht sehr gefiel.

Hoseok war schon immer ein sehr Kontaktfreudiger Mensch. Das hat bei uns beiden dazu geführt, dass wir in einer drei monatigen Freundschaft Plus Beziehung gelandet sind. Mittlerweile lief diese allerdings nicht mehr, doch wer weiß was passiert, wenn wir uns wiedersehen und er Jimin kennen lernt…

„Okay. Apropos Besuch, ich habe am Samstag eine Verabredung. Um 14:00 Uhr muss ich da sein, das ist doch in Ordnung, oder?“, hakte Jimin nach. Verwirrt legte ich die Stirn in Falten. Soweit ich weiß hat er keine Freunde und da frage ich mich ernsthaft, mit wem er sich an einem Samstag treffen will.
„Wer ist denn die oder der glückliche?“, fragte ich nach und sah den schwarzhaarigen prüfend an. „Jungkook; der Junge der heute von den anderen dreien Verprügelt wurde. Er möchte sich bei mir für meine Hilfe bedanken“, erklärte der Jüngere, woraufhin mir fast eine Bohne im Hals stecken blieb.

„Jungkook? Jeon Jungkook?“, fast schon panisch sah ich Jimin an, welcher mich mit einem unsicheren Blick musterte. „Keine Ahnung. Ich weiß nur das er Jungkook heißt und noch zur Schule geht. Er hat dunkelbraune Haare… Kennst du ihn etwa?“, sichtlich verwirrt blinzelte Jimin mir entgegen. „N-Nein“, haspelte ich sofort, „Ich dachte ich kenne ihn, aber ich scheine jemand anderen zu meinen“. Meine Antwort war hochkant gelogen. Ich kannte Jungkook.

Jeon Jungkook war der Sohn von Jeon Mansoo, dem Mörder meiner Eltern.

Drama baby, Drama~

Ich war heute seit langem Mal wieder schwimmen und habe so viel Vitamin D von der Sonne aufgenommen, dass ich für den Rest des Jahres ausgesorgt bin
*kriecht in die dunkelste Ecke ihres Zimmers zurück*

Ich hoffe es hat euch gefallen :3

Revenge // YoonMinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt