Jimin’s PoV.:
Während wir uns zu den unterschiedlichsten Klamotten-, Schuh- und Schmuckläden durchkämpften, wurden wir immer mal wieder geschubst oder beiseite gedrängt. Es war wirklich kein schönes Gefühl und hätte Yoongi mich nicht so fest an der Hand gehalten, wäre ich vermutlich schon schreiend aus diesem Menschen Meer geflohen. Doch er ließ mir keine Chance zu protestieren.
Wir waren mittlerweile in drei Läden gewesen und hatten schon zwei große Tüten voll mit T-Shirts, Pullovern, Strickjacke und Socken. Als Yoongi gesagt hatte er würde mir alles kaufen, hatte er es wirklich ernst gemeint. Mittlerweile hatte er schon über 150€ für mich ausgegeben und obwohl ich ihm gesagt hatte, dass es so langsam reicht, meinte er mir würden noch ein paar Sachen fehlen. Die ganze Situation bereitete mir irgendwie ein schlechtes Gewissen, da ich das Gefühl hatte, es ihm nicht einmal mit zwei Jahren Hausarbeit zurück zahlen könnte.
Aber andererseits fühlte ich mich zum ersten Mal richtig beachtet und wertgeschätzt. Es schien, als würde Yoongi’s Welt sich nur noch um mich drehen und ich liebte diese Aufmerksamkeit, die er mir schenkte. So etwas hatte ich dank dem schlechten Verhältnis zu meinen Eltern und keinen Freunden nie erleben dürfen.
„Hey, Kleiner! Sieh mal, ich finde diese Uhr passt voll gut zu dem schwarzen Rollkragenpullover den wir vorhin gekauft haben“, sprach der Ältere mich von der Seite an, während ich eine dünne Sommerjacke genauer anschaute. Er hielt mir die genannte Uhr vor die Nase. Sie hatte ein schwarz Ledernes Band und das passend dunkle Ziffernblatt dazu, war von einer silbernen Umrundung geschmückt.
„Woah, die sieht schick aus“, staunte ich und nahm ihm die Uhr ab. An dessen Schnalle baumelte ein kleines Preisschild, welches einen so hohen Preis zeigte, dass ich die Uhr sofort wieder in Yoongi’s Hände drückte. „Vergiss es, die ist viel zu teuer“, bestimmte ich. „Ach komm schon, ich bezahle es doch“, versuchte mein Gegenüber auf mich einzureden. „Nein, bitte. Du gibst viel zu viel Geld für mich aus…“, verzweifelt schüttelte ich den Kopf. Daraufhin ließ Yoongi enttäuscht die Schultern hängen, machte einen Schmollmund und drehte sich um. „Dann nicht“, murrte er, ehe er abdampfte.
Dieser Kerl war doch wirklich unmöglich. 120€ für eine dämliche Uhr…Letztendlich verließen wir mit der Sommerjacke, die ich mir vorher angesehen hatte, den Laden. Ich ging wieder an Yoongi’s Hand und drückte mich eng an ihn, um ja nicht im Fluss der Menschen zu verschwinden.
„Was brauchst du noch? Unterwäsche oder so?“, fragte der schwarzhaarige nach, wobei er sich zu meinem Ohr heruntergebeugt hatte, damit ich ihn besser verstand. Bei seinen Worten wurde ich gleich Rot und haspelte ein unverständliches: „N-Nein, das b-brauche ich nicht, w-wirklich!“.
„Komm schon, jeder braucht Unterwäsche. Ich kenne einen guten Laden dafür“, antwortete er daraufhin. Ein ungewolltes Jammern entkam mir. Ich wollte nicht mit ihm zusammen nach Unterwäsche für mich gucken. Das war mehr als nur Peinlich.„Und da sind wir“, trällerte der Ältere, als wir Hand in Hand einen Laden extra für Unterwäsche betraten. „Oh Gott“, wimmerte ich und sah mich unruhig um. Überall hingen BH’s, Spitzenunterwäsche und in einer kleinen Ecke auch Boxershorts. Diese ganze knappe Bekleidung machte mich total nervös.
„Da hinten ist was für Männer“, meinte Yoongi und deutete vor sich. „J-Ja…“, stammelte ich und taumelte in die Richtung. Dort angekommen ließ ich meinen Blick flüchtig über ein paar Unterhosen fallen, ehe ich wahllos drei Stück davon griff und zurück zu Yoongi rannte. „Hier, die nehmen wir“, ich drückte ihm die Unterwäsche in die Hand und war schon dabei ihn zur Kasse zu ziehen, doch er hielt mich davon ab. „Du stehst auf sowas?“, fragte er plötzlich nach, woraufhin ich mich verwirrt umdrehte. „Was?“.
Mein Gegenüber hielt eine der von mir ausgesuchten Unterhosen hoch und zu meinem großen Schreck bestand diese bloß aus einem Vorderteil. Hinten war nichts weiter als ein dünner Stofffaden, der wohl oder übel zwischen die Pobacken kam.
Mir wurde heiß und kalt zugleich und ich bekam einen plötzlichen Schweißausbruch. „Um Gottes Willen, nein! Ich-… Ich habe nur wahllos irgendetwas gegriffen und nicht richtig hingesehen und dabei scheine ich dann nach so etwas gegriffen zu haben“, versuchte ich mich zu erklären. Yoongi sah mich derweil amüsiert an. „Ist das so?“, fragte er schließlich nach, wobei mir sein dämliches Grinsen gewaltig auf den Sack ging. „Ja und jetzt gib mir dieses Ding her, ich bringe es zurück“, nuschelte ich und wollte nach dem wenigen Stück Stoff greifen, doch Yoongi hielt es plötzlich weit über seinem Kopf hoch. „Wozu denn zurück bringen? Du hast es dir ausgesucht und jetzt wird es auch gekauft. Außerdem sieht es doch geil aus“, mein Gegenüber wackelte verführerisch mit den Augenbrauen, was mich wieder erröten ließ.
„E-Es sieht geil aus? Du hast es nicht mal an mir gesehen“, merkte ich verärgert an. „Stimmt, aber das kann man ja schnell ändern“, und damit spazierte er zur Kasse und legte die drei Sachen auf die Theke. So schnell konnte ich ihm gar nicht Folgen, da hatte die Dame bereits alles abgescannt und Yoongi bezahlt.
„Das ist doch wohl ein Scherz… Ernsthaft jetzt?!“, fluchte ich. „Keine Sorge, du musst mir die Klamotten nicht vorführen“, zwinkerte Yoongi mir zu, während er mich bei der Hand nahm und raus auf die Straße zog. „Na wenigstens etwas“, zischte ich.
Ich bin müde, obwohl ich heute kaum etwas getan habe. Ist das normal? Ich glaube nicht ;-;
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Revenge // YoonMin
FanfictionYoongi's Racheplan gegenüber dem Mörder seiner Eltern ist nahezu perfekt. Das einzige was den jungen Mann verängstigt, ist die Vorstellung erwischt zu werden. Doch das änderte sich, als er den naiven Jugendlichen Jimin kennenlernt, der nicht nur Obd...