Yoongi's PoV.:
Der beißende Gestank von Feuer hing in der Luft und machte es praktisch unmöglich normal einzuatmen. Er schien durch jede Pore meines Körpers zu kriechen, brannte in meinen Lungen und brachte meine Augen zum Tränen.
Mit schleppenden Schritten kämpfte ich mich den schmalen Flur in der oberen Etage unseres Hauses entlang. Meine Nase hatte ich dabei in meiner Armbeuge vergraben und eine Hand ausgestreckt, um nicht gegen Wände oder das Treppengeländer zu stoßen.„Mama! Papa!“, krächzte ich, als ich endlich an der Schlafzimmertür meiner Eltern angekommen war. Ohne auf eine Antwort zu warten, drückte ich dessen Klinke herunter und versuchte zu ihnen zu kommen. Doch die Tür schien abgeschlossen, denn ich konnte nicht eintreten. Panik brach in mir aus und ich fing an energisch gegen das Holz zu klopfen und zu treten. „Es brennt! Wir müssen hier raus! Mama!“, schrie ich dabei. Der dicke Rauch der unter der Tür hervor trat und meine Verzweiflung trieben mir immer mehr Tränen in die Augen, sodass ich schließlich mit einem erstickten keuchen auf den Boden sackte.
Erst dann hörte ich wie sich auf der anderen Seite der Tür etwas regte. Schleifende Schritte, nach Luft ringendes japsen und husten. Eine Stimme, die nach meiner Mutter klang, doch aufgrund des krächzen irgendwie befremdlich und gruselig, drang zu mir hindurch.
„Lauf, Yoongi! Lauf raus, schnell!“, ihre Worte wiederholten sich wie eine endlos lange Schleife, wurden immer panischer und schließlich durchriss ein herzzerreißender Schrei die Nacht.Mit weit aufgerissenen Augen und einem schnell schlagenden Herzen, fuhr ich hoch. Das Bett unter mir knarrte laut, doch dann wurde alles still. Für einen kurzen Moment starrte ich bloß gegen die kahle Wand gegenüber von mir und hörte meinem eigenen Atmen zu. Als ich dann realisierte, dass ich in Sicherheit und es bloß ein Albtraum gewesen war, beruhigte ich mich wieder etwas.
Ein seufzen verließ meine Kehle und ich fuhr mir einmal durch meine Haare, dessen Spitzen an meiner schweißnassen Stirn klebten.
Seit meinem Einzug ins Gefängnis, hatten sich meine schlechten Träume drastisch vermehrt. Vielleicht lag es an dem kleinen Raum, in dem ich ¾ des Tages verbringen musste, oder aber auch an der Tatsache das ich Mansoo getötet hatte. Wobei ich eigentlich gehofft hatte, dass meine Albträume mit Mansoo's Tod aufhören würden. Zu meinem Leidwesen wohl doch nicht, aber das war in Ordnung, denn sein Tod hatte mich anderweitig erleichtert.
Das Rachegefühl in mir war verebbt und ich fühlte mich völlig im Einklang mit mir selbst. Nun brauchte ich keine Theorien mehr aufstellen, oder Pläne ausdenken. Alles hatte ein Ende gefunden und dem war auch gut so.
Plötzlich hallte das laute Gebrüll einer Wache durch den Flur und benachrichtigte uns, dass es bereits 07:00 Uhr sein würde und wir aufstehen mussten. Kurz danach vernahm ich das klimpern von Schlüsseln an meiner Zellentür und sie wurde aufgestoßen.
„Waschen, anziehen, rauskommen, los!“, brüllte er in mein Zimmer, ehe er weiterlief und dasselbe bei den folgenden Zellen tat.Tage im Gefängnis starteten relativ früh am Morgen. Die ersten 15 Minuten hatten wir Zeit uns fertig zu machen, danach mussten wir eine halbe Stunde lang draußen Sport mitmachen. Dabei taten wir nichts sonderlich Spannendes, wir liefen lediglich 100 Runden an der hohen Steinmauer entlang, die das Gelände vom Rest der Welt abtrennte.
Für einen faulen Sack wie mich, der noch dazu ein Langschläfer war, waren die ersten beiden Stunden der reinste Horror.Das Essen in der Kantine, empfand ich als genauso schlimm. Es schmeckte immer Fad, egal ob Kimchi oder Suppe. Selbst der Reis war nicht schön matschig, sondern locker, sodass man ihn kaum mit zwei Stäbchen aufnehmen konnte.
Jedes Mal, wenn ich in dort zwischen all den anderen Verbrechern saß und auf mein Essen hinuntersah, musste ich mich an all die leckeren Speisen erinnern, die Jimin für uns beide gekocht hatte. Der Kleine war wahrlich ein Meister im Kochen gewesen und ich vermisste es davon zu kosten, ihn dann zu loben und das niedliche Lächeln auf seinen Lippen breiter werden zu sehen.„Wozu das lange Gesicht, Yoongi“, hörte ich plötzlich eine mir bekannte Stimme sprechen. Kurz darauf setzte sich der Muskelprotz Wonho neben mich, den ich während meiner Stunden in der Selbsthilfegruppe des Gefängnisses kennengelernt hatte. Er stupste mich einmal mit seinem breiten Oberarm an, was sich beinahe so anfühlte als würde er mich ans andere Ende des Tisches kicken.
„Aua, pass doch auf, du Gorilla“, fauchte ich ihn an und rieb mir meinen Oberarm. Wirklich leiden konnte ich den Kerl nicht, doch er hingegen schien außerordentliches Interesse an mir zu empfinden, denn es gab keinen Tag an dem er mich nicht mit seiner Statur von Schrank nervte.
„Sorry, ich habe immer noch nicht so ganz herausfinden können, wieviel Kraft ich bei einem Krümel wie dir anwenden darf“, lachte er.
„Sehr lustig“, grummelte ich und stocherte weiter in meinem Reis herum.„Also, wozu das lange Gesicht? Lass mich raten, du hast kein Bock mehr auf den ganzen Scheiß hier“, erwartungsvoll sah er mich an.
„Wer hat das schon? Außerdem habe ich nur etwas nachgedacht und es geht dich nichts an“.
„Es geht mich wohl etwas an. Wir beide sind doch Freunde, oder nicht?“, er legte seinen Arm um meine Schultern, unter dessen Gewicht ich gleich ein Stückchen einsackte.
„Wohl eher nicht. Wir sind Gefängnisgenossen, das wars“, antwortete ich.„Wie dem auch sei“, lenkte Wonho mit einem gespielt verletzten schniefen vom Thema ab, was mich tatsächlich etwas zum Schmunzeln brachte, „Ich wollte noch nachfragen, wie dein Treffen gestern war. Ich habe gehört, dein Opfer ist dich besuchen gegangen? Hat er dich angeschrien und dir gedroht? Das machen die meisten nämlich, wenn sie mit ihrem Täter reden wollen…“.
Ich schüttelte den Kopf und schob dann Wonho´s Arm von meinen Schultern herunter, um diese etwas zu straffen. „Nein, wir haben ganz normal geredet. Es war ein gutes Gespräch, denke ich. Und ich hoffe er kommt wieder“. Den Rest hatte ich bloß genuschelt, da ich ungern so viel von meinen Gefühlen preisgab. Erst recht nicht vor einer Person wie Wonho, denn ich kannte ihn erst seit drei Wochen.Er summte nachdenklich und nickte schließlich verstehend. „Das ist gut, glaube ich. Wirklich, ich freu mich für dich!“, er schenkte mir ein breites Grinsen und es war wohl das erste Mal, dass ich ihn nicht wegen seiner ständigen Sticheleien um meine Größe und Kraft eine verpassen wollte.
Vielleicht war der Kerl doch gar nicht so übel und könnte mir die Zeit im Gefängnis etwas erleichtern.
The evil inside me hatte überlegt den Gefängnisgenossen von Yoongi Seungri zu nennen haha. Aber dann dachte ich mir, dass das zu gemein ist (obwohl es tbh verdient gewesen wäre) und habe es gelassen xD
Wie findet ihr die Photoshoots für das Bts Comeback bis jetzt? Also ich finde sie richtig gut. Ich mag Version 2 voll und sollten die anderen zwei Versionen nicht so mein Ding werden, kaufe ich safe Version 2 hehe :3
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Revenge // YoonMin
FanfictionYoongi's Racheplan gegenüber dem Mörder seiner Eltern ist nahezu perfekt. Das einzige was den jungen Mann verängstigt, ist die Vorstellung erwischt zu werden. Doch das änderte sich, als er den naiven Jugendlichen Jimin kennenlernt, der nicht nur Obd...