40.

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Yoongi’s PoV.:

Das Mansoo seinem Sohn den Kontakt zu Jimin verboten hat, war für mich die absolute Bestätigung gewesen, dass er nun wusste das ich einen Helfer an meiner Seite hatte. Woher er das wusste, konnte ich mir allerdings nicht genau erklären. Aber ich hatte die starke Vermutung, dass Jungkook seinem Vater von Jimin und mir erzählt hatte. Jedenfalls war das die einzig logische Erklärung dazu, denn durch längere Beschattung des Hauses der Jeon Familie wusste ich, dass Mansoo weder Kameras, noch auf Bewegung reagierende Sensoren in seinem Umfeld angebracht hatte.

Ich war mir also ziemlich sicher, dass er nun auch ein Auge auf Jimin werfen würde. Der Jüngere war ein leichtes Ziel, erst Recht weil er Mansoo als Person nicht kannte. Der Dreckskerl könnte ihn vermutlich mit Leichtigkeit entführen und hinter der nächstbesten Ecke umbringen.
Und das durfte ich auf keinen Fall zulassen. Ich musste zuerst handeln, um ihn zu Schwächen und auf die Knie zu zwingen.

Zugegeben, mein folgendes Vorhaben war alles andere als geplant und deswegen pumpte auch eine Nerven auftreibende Menge an Adrenalin durch meinen Körper hindurch, als ich die Straße der Familie Jeon entlang fuhr, doch mir war auf die schnelle nichts besseres eingefallen. Jetzt musste Jeon Jungkook als wohl größte Schwachstelle von Mansoo meine Geisel werden, mit der ich den Alten so lange bestechen konnte, bis er um erbarmen bettelte.

Ich parkte mein Auto, mit reichlich viel Abstand zu Mansoo’s Familienhaus, im Schatten einer großen Eiche. Um nicht gleich von Jungkook erkannt zu werden, nahm ich mir meine schwarze Käppi und den schwarzen Mundschutz aus dem Handschuhfach und setzte beides auf. Dann suchte ich noch das kleine Fläschchen Chloroform heraus, welches ich für unvorhersehbare Momente wie diese immer in meinem Auto liegen hatte und stieg schließlich aus. Mit großen Schritten eilte ich in eine der schmalen Seitengassen und stellte mich dort auf die Lauer. 

Durch meine langjährige Beobachtung von dem Haus der Familie Jeon wusste ich ganz genau, dass Jungkook jeden Morgen gegen 07:45 Uhr das Haus verließ und den Weg zur Schule antrat. Im Winter fuhr er immer mit dem Bus, doch im Sommer – so wie wir es gerade hatten – lief er. Und er lief oftmals viel zu spät los.

Heute verließ er allerdings noch später das Haus.
Sein Gesichtsausdruck war alles andere als entspannt. Die Stirn hatte er wütend in Falten gelegt und er lief mit großen, schnellen Schritten. Das Eisentor zu dem kleinen Vorgarten schlug er aggressiv zu, ehe er den Bürgersteig entlang ging.
Seinem Verhalten nach zu urteilen hatte er Stress mit seinen Eltern. Oder seinem Vater, der ihm den Kontakt mit Jimin verboten hatte.

Ich presste mich gegen die Hauswand an der ich stand und versuchte meine Atmung so ruhig wie möglich zu halten. Mit vor Aufregung zitternden Fingern fischte ich aus meiner Jackentasche ein dunkelblaues Stofftuch hervor, schraubte den Deckel der Chloroform Flasche in meiner Hand ab und kippte einen kräftigen Schuss auf das Tuch.

Dabei betete ich zu allen erdenklichen Göttern, dass in den nächsten Sekunden alles sauber verlaufen würde. Ich konnte mir zu einem Zeitpunkt wie diesen keinen Fehltritt erlauben.

Jungkook’s schnelle Schritte kamen hörbar näher und schließlich stapfte er direkt an der schmalen Gasse entlang, in der ich stand. Reflexartig machte ich einen Satz nach vorne, packte ihn am Kragen seines schwarzen Hoodies und zog ihn zu mir an die Brust. Der Jüngere gab ein erschrockenes kreischen von sich, doch ich erstickte es sofort, indem ich das dunkelblaue Tuch mit dem Chloroform darauf auf seine Nase und den Mundbereich drückte. Er krallte sich daraufhin panisch an meinem Handgelenk fest, zog daran und zappelte mit seinen Beinen herum. Es kamen sogar noch ein paar erstickte, unverständliche Worte aus ihm heraus. Nach weniger als 30 Sekunden wurde er jedoch schläfrig und sackte schließlich in meinen Armen zusammen.

Ich zog ihn sofort in den Schatten der kleinen Gasse, damit keines seiner derzeit leblosen Gelenke zu sehen war. Dummerweise war er ziemlich schwer, weswegen es mir Recht schwer viel ihn oben zu halten.
Ächzend legte ich seinen schlaffen Arm um meine Schulter und stützte ihn auch an der Hüfte, sodass er letztendlich einigermaßen aufrecht stand. Dann lugte ich achtsam aus der Gasse hervor, scannte die Umgebung nach irgendwelchen Menschen ab und als ich niemanden sehen konnte, schleifte ich Jungkook zu meinem Wagen.

Er landete mehr oder weniger sanft auf meiner Rückbank und ich war unheimlich erleichtert, als ich endlich in meinen Wagen einsteigen und davon fahren konnte. Immer wieder warf ich nervöse Blicke in meinen Rückspiegel oder aus dem Fenster, weil ich das ungute Gefühl hatte beobachtet zu werden. Doch das war alles bloß Einbildung. Ich war nur so unruhig, weil ich gerade den Sohn von dem Mörder meiner Eltern entführt hatte. Zurecht, wenn man bedenkt das diese Aktion nicht einmal geplant war. Doch nun schien es mir die einzige Lösung um sowohl Jimin zu schützen, als auch Mansoo besser in der Hand zu haben.

Unser Weg führte uns direkt zu dem ländlichen Teil der Stadt. Hier, zwischen Wäldern und Feldern, gab es eine alte, verkommene Fabrikhalle, die zu damaligen Zeiten mit Chemie gearbeitet hatte. Sie war riesig groß und wurde nur noch von Besitzlosen Hunden oder Katzen heimgesucht. 

Ich hatte diese Fabrik schon lange vor dem Start meiner Rache heraus gesucht. Allerdings war es immer nur eine grobe Überlegung gewesen, irgendjemanden der Jeon Familie dorthin zu verschleppen. Denn eigentlich wollte ich keine außenstehenden Personen in die Angelegenheit zwischen Mansoo und mir rein ziehen.

Ich machte eine scharfe Vollbremsung, als wir nach einer ganzen dreiviertel Stunde endlich angekommen waren. Staubwolken wirbelten auf und gaben mir nur verschwommen die Sicht auf das heruntergekommene Gebäude vor mir.

„Was mach ich bloß“, seufzte ich kopfschüttelnd und warf einen raschen Blick auf den unschuldigen Jungen auf der Rückbank. Er tat mir tatsächlich etwas Leid, da er eigentlich nichts mit alledem zutun hatte und nun doch als eine Art Erpressung fungieren musste, aber mir blieb nichts anderes übrig.

Also hievte ich mich aus meinem Wagen raus, schulterte Jungkook auf meine Schultern und stakste mit ihm auf das Wrack an Mauern zu. Es war unheimlich sandig und staubig hier, weswegen meine Schuhe bereits nach ein paar Schritten mit vielen der kleinen, weißen Staubpartikel bedeckt waren.

Als ich die Firma betrat, viel mein Blick sofort auf die halb eingerissene Decke und die eingeschlagenen Fenster. Es machte irgendwo einen ziemlich gruseligen Eindruck, doch wenn die Sonne zwischen all die Löcher und Ritzen ins Innere der Firma schien, sah es wiederrum ganz schön aus.

Ich steuerte sofort die steinerne Treppe an, die in den Keller führte. Dieser lag nämlich unter der Erde und war damit der einzige Raum, der nicht beschädigt war.

Dort drinnen angekommen, legte ich Jungkook vorsichtig auf dem Boden ab und sah mich nach etwas um, womit ich ihn notdürftig fesseln konnte. Tatsächlich fand ich neben einer dreckigen Matratze, einem Paar kaputter Schuhe und Bierdosen ein langes Seil, mit dem ich den Jüngeren wenigstens das weglaufen erschweren konnte.

Ich legte die Beine von ihm dicht zusammen, wickelte das Seil dann um seine Knöchel und benutzte das andere Ende, um seine Hände auf dem Rücken zu befestigen. Er sah ziemlich erbärmlich in dieser Position aus, aber genau das war es, was ich wollte. Mansoo sollte durch den Anblick seines Sohnes von Angst zerfressen werden.

„Tut mir wirklich Leid, Jungkook“, murmelte ich, ehe ich mein Handy aus meiner Hosentasche nahm und ein Foto von dem Kleineren Schoss, „Ich hoffe du wendest dich wegen mir nicht von Jimin ab… Er ist so ein guter Kerl und er hat dich echt gern“.

Nachdem ich das Foto gemacht hatte, wand ich mich von dem mitleidserregenden Anblick ab und stapfte wieder die Treppen nach oben. Ohne auch nur einen weiteren Blick auf Jungkook zu werfen, ließ ich die schwere Metalltür zum Keller ins Schloss fallen.

Yoongi fängt an erste Schritte in Richtung Gefängnis zu spazieren xD

Und woah, habt ihr heute die MMAs gesehen? :O Ich fand die Performances so gut, erst recht das Intro von Fake Love und Idol. Die haben mich richtig umgehauen.
Und ich bin so froh das IKon mit Love Scenario den Song of the Year Award gewonnen hat. Das haben die so verdient! :3

Revenge // YoonMinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt