13.

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Jimin’s PoV.:

Es ärgerte mich, dass Yoongi mir nicht von dem Grund seines Alptraumes erzählen wollte und auch, dass er bei dem Thema sofort abgeblockt hatte. Mir war bewusst das wir uns noch nicht allzu lange kannten und er demnach etwas misstrauisch war, aber ich wollte dem Älteren unbedingt Helfen.
Aber das ging schlecht, wenn er mir nicht erzählte was los war.

Energisch schrubbte ich über die Oberfläche eines langen Regals. Auf dieser klebte eine dicke Staubschicht, welche wohl durch Yoongi’s fehlende Motivation zum Aufräumen entstanden war.

„Jimin?“, rief der Ältere mich plötzlich, woraufhin ich in meiner Bewegung inne hielt. „Ich bin im Badezimmer“.
Augenblicklich waren kräftige Schritte zu hören, die sich den Weg nach oben suchten und dann zu mir fanden.

„Hier“, Yoongi hielt mir einen dünnen Briefumschlag entgegen, welchen ich stirnrunzelnd annahm. „Was ist das für ein Brief?“, fragte ich nach und für einen kurzen Moment glaubte ich darin sei mein versprochenes Taschengeld. Doch Yoongi’s Antwort bewies mir das Gegenteil. „Das ist ein ganz wichtiger Brief, der heute unbedingt weggebracht werden muss. Du brauchst ihn nicht direkt zu der Adresse zu fahren – schmeiß ihn einfach bei der Post in einen der Briefcontainer“, erklärte er mir. Ich nickte leicht, legte den Umschlag aber fürs erste beiseite. „Ich mache erst das Badezimmer sauber und bringe dann den Brief weg“ – „In Ordnung. Und was hast du heute noch alles vor?“. Mein Gegenüber scannte mich mit seinen dunklen Augen von oben bis unten ab, was mich zugegeben etwas unter Druck setzte. Ich wusste das er als Antwort eine Reihe von Hausarbeiten hören wollte.

„Also erstmal putze ich das Badezimmer... Dann wollte ich noch Einkaufen gehen, die Gardinen im Wohnzimmer einmal durchwaschen und draußen die Regenrinne säubern. Wenn ich es noch schaffe, dann sauge ich auch einmal das Haus durch“, erzählte ich. Yoongi grinste zufrieden. „Du bist so ein braver Junge“, lobte er mich dann und fuhr mir einmal grob durch die Haare. Ich gab daraufhin ein belustigtes kichern von mir. Ich mochte es echt gerne, wenn der Ältere mich lobte. Es ließ mich Stolz fühlen und zeitgleich auch geschätzt.

„Ich gehe heute Nachmittag übrigens weg; einen Freund besuchen. Du hast also ein bisschen Ruhe“, informierte Yoongi mich noch. „O-Okay“, stammelte ich überrascht. Yoongi hatte bis jetzt noch nie von Freunden geredet. Außerdem stimmte es mich etwas traurig, den heutigen Abend alleine verbringen zu müssen. Ich war seit dem Einzug bei Yoongi nicht ein Mal alleine gewesen.

„Gut, dann erledige schön deine Sachen und wir sehen uns vermutlich erst Morgen früh wieder“, der Schwarzhaarige hob seine linke Hand an und winkte etwas. Nachdem ich ihm lächelnd zugenickt hatte, drehte er sich um und verließ das Badezimmer.

Es wurmte mich wirklich sehr, dass ich dieser liebenswürdigen Person nicht bei seinen Alpträumen helfen konnte. Ich wollte ihm Helfen, genauso wie er es bei mir getan hatte…
Frustriert fuhr ich mir durch die Haare und rieb anschließend durch mein Gesicht. Es war anstrengend, seine Privatsphäre zu akzeptieren und ihn dadurch möglicherweise noch einmal leiden zu sehen.

Nachdem ich das Badezimmer fertig geputzt hatte, ging ich nach unten ins Wohnzimmer und holte die langen cremefarbenen Vorhänge von ihrer Stange herunter. Ich rollte sie zusammen, stopfte sie in die Waschmaschine und schaltete diese an.
Danach nahm ich mir die Regenrinne des Hauses vor. Da es draußen unglaublich warm war, zog ich mir mein T-Shirt aus und ging Oberkörperfrei an die Arbeit. Da mein Bauch leicht antrainiert war, konnte ich so etwas gewissenhaft tun.

Mit einer riesigen Leiter in beiden Händen, torkelte ich in den Vorgarten des Hauses und stellte das metallische Gerüst direkt vor dem Wohnzimmerfenster ab. Als ich sicher war, dass es fest im Boden stand, kletterte ich mit einer kleinen Schaufel und einem Eimer nach oben und fing an Blätter, Stöcker und angewachsenes Moss zu entfernen. In der prallen Sonne war das eine wirklich anstrengende Arbeit, weswegen ich bereits nach wenigen Minuten schweißgebadet war.

Ein anerkennendes Pfeifen flog plötzlich zu mir nach oben, was mich verwirrt umdrehen ließ. Yoongi stand an seinem Auto und hatte den Blick auf mich gerichtet. Seine Augen schienen meinen halbnackten Körper förmlich aufzusaugen und nach dem überaus lauten Kompliment, dass mein Körper extrem gutaussehen würde, verfärbte ich mich zu einer roten Tomate.

„Nicht so Schüchtern, Kleiner! Du solltest zu deinem Körper stehen!“, rief Yoongi noch, doch ehe ich etwas darauf sagen konnte, winkte er mir zu und stieg in sein Auto ein. Mit einem lauten Schnurren sprang sein Wagen an und er fuhr von seiner Auffahrt herunter.

„D-Danke und viel Spaß“, murmelte ich ihm hinterher, widmete mich dann allerdings wieder dem Dreck vor mir. Ich wollte schnell fertig werden, damit ich noch den Brief wegbringen, Staubsaugen und eventuell auch etwas Kochen konnte. Yoongi würde sich heute Abend sicherlich über eine warme Mahlzeit freuen.

So ein Jimin im Garten, der Oberkörperfrei auf einer Leiter steht und die Regenrinne sauber macht, ist glaube ich schon ein recht schöner Anblick (͡° ͜ʖ ͡°)

Da ich über 20 Kapitel zu dieser Fanfiktion vorgeschrieben habe, werde ich den kommenden Monat jede Eoche zwei Kapitel hochladen. Dadurch kommen wir auch ein bisschen voran und es wird nicht so langweilig für euch ;D

Revenge // YoonMinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt