Jimin's PoV.:
Es dauerte qualvolle drei Wochen bis man meinen Antrag auf einen Besuch bei Yoongi genehmigte. Der Grund dafür war, dass ich in den Augen des Gerichts immer noch ein Opfer Yoongi's Taten war und man meinen Besuch deswegen anders als gewöhnlich plante. Anstelle von dem großen Gemeinschaftsraum, in denen die Gefangenen für 10 Minuten alleine mit ihren Liebsten reden konnten, hatte man für meinen Besuch einen separaten Raum vorbereitet, indem wir nicht nur abgehört werden konnten, sondern bei dem auch noch zwei Beamte wache stehen mussten. Alles natürlich nur für meine Sicherheit, doch zugegeben wäre mir ein privates Gespräch lieber gewesen.
Als ich am Donnerstagnachmittag die von einer hohen Mauer umschlossenen Gefängnisanstalt betrat und meinen Namen an der Rezeption nannte, wurden mir tatsächlich etwas die Knie weich. Das Gebäude an sich machte bereits mit seiner Trostlosigkeit einen einschüchternden Eindruck, aber zu wissen das hinter dessen Türen Mörder, Vergewaltiger und Diebe schliefen, machte das alles noch viel schlimmer.
„Ich muss Sie bitten einmal alle Ihre mitgeführten Gegenstände hier abzulegen“, sprach die Dame hinter der Rezeption auf mich ein und schob mir einen kleinen Plastikbehälter hin, „Danach müssen Sie sich noch einmal abtasten lassen und durch unsere Sicherheitskontrolle gehen“.
Etwas unsicher fing ich an meine Jackentaschen auszuräumen und auch jegliche Accessoires abzulegen; Geldmünzen, mein Handy, Portmonee, eine halbleere Taschentücher Packung, die Uhr die Yoongi mir einmal geschenkt hatte und eine Halskette. Das alles wurde von der Dame in einen dafür vorgesehenen Tresor verstaut. Und obwohl ich wusste das meine Sachen in Sicherheit waren, fühlte ich mich ohne sie irgendwie nackt.
Nach dem Abtasten von einem Sicherheitsbeauftragten und dem Durchlaufen der Kontrolle, konnte ich dann endlich zu meinem treffen geführt werden. Dafür nahmen mich zwei weitere Beamte in ihre Mitte und führten mich durch die endlos scheinenden Gänge der Anstalt. Dadurch das diese weiß und ohne jegliche Bilder oder Pflanzen ausgeschmückt waren, kamen sie mir schon nach ein paar Minuten unfassbar langweilig und daraufhin auch erdrückend vor.
Bei der alleinigen Vorstellung die nächsten Jahre hier leben zu müssen, lief es mir eiskalt den Rücken herunter.Schließlich blieben wir vor einer ebenfalls weißen Tür stehen. Auf dessen linken Seite stand auf einem kleinen Schild Besprechungszimmer geschrieben, was augenblicklich die Aufregung in mir ankurbelte.
„Sie können sich schon mal reinsetzen. Min Yoongi wird nach Ihnen in den Raum geführt werden“, erklärte der Kerl zu meiner rechten, während der andere die Tür öffnete und auf den Tisch inmitten des Zimmers deutete. Ich befolgte seine Anweisung, nahm Platz und sah mich dann etwas um. Der Raum war genauso eingerichtet, wie der Rest der Anstalt. Kein einziges Bild hing hier an den Wänden. Das einzige was etwas Farbe reinbrachte, war das Fenster durch welches man direkt auf die grüne Krone eines Baumes schauen konnte. Doch auch dieses war mit einem Gitter abgesichert, was die eigentlich schöne Ansicht etwas trübte.
Die Minuten in denen ich auf Yoongi wartete, zogen sich lang wie Kaugummi. Meine Aufregung und Angst stiegen währenddessen ins unermessliche und irgendwann konnte ich sie auch nicht mehr unterdrücken, weswegen mein Bein anfing unentwegt auf und ab zu wippen. Die beiden Beamten die bereits an der Tür wache standen, sahen mich daraufhin kurz an, schenkten mir allerdings keine weitere Beachtung. Sie schienen Leute wie mich schon öfter an diesem Tisch gesehen zu haben und wussten demnach auch, was die Wartezeit einem antat.
Als das laute klacken des Türschlosses zu hören war, riss ich sofort den Kopf herum und starrte gespannt auf den Eingang. Hindurch kam zu allererst ein dritter Beamter, danach folgte im Schlepptau Yoongi.
Zu sagen, dass er schlimm aussah, wäre untertrieben gewesen. Seine Gestalt schien komplett eingefallen und dunkle Augenringe zierten sein Gesicht. Die Gefängnisuniform sah viel zu groß an ihm aus und ich fragte mich wirklich, ob das normal war oder Yoongi in den letzten Wochen abgenommen hatte.

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Revenge // YoonMin
FanfictionYoongi's Racheplan gegenüber dem Mörder seiner Eltern ist nahezu perfekt. Das einzige was den jungen Mann verängstigt, ist die Vorstellung erwischt zu werden. Doch das änderte sich, als er den naiven Jugendlichen Jimin kennenlernt, der nicht nur Obd...