Zeitsprung Sechs Jahre
Jimin's PoV.:
„Schmeckt es dir?“, fragte mich mein Gegenüber und schenkte mir ein sanftes Lächeln. Ich erwiderte seine Geste augenblicklich und nickte bejahend. „Das Restaurant hast du dir echt gut ausgesucht“.
„Für dich doch nur das Beste“, Sungwoon zwinkerte einmal spielerisch, woraufhin das Lächeln in meinem Gesicht langsam erstarb.Sungwoon und ich hatten uns vor zwei Jahren in Taehyung's Café kennengelernt. Er war damals zu uns hereinspaziert und hatte eine Bestellung von 60 Cupcakes für einen Kindergeburtstag aufgegeben. Zu der Zeit hatte ich ihn bedient und wir beide verstanden uns sofort. Seitdem pflegten wir eine gute Freundschaft, die sich in den letzten Wochen jedoch aus unerklärlichen Gründen in eine komplett falsche Richtung entwickelte.
Ich mochte Sungwoon wirklich sehr, denn er war lustig und liebevoll, doch mehr empfand ich für ihn nicht. Er hingegen schien – laut Taehyung's analytischen Fähigkeiten zumindest – geradezu hin und weg von mir. Mittlerweile glaubte ich den Worten meines besten Freundes auch, schließlich wurden Sungwoon's schnulzige Anmachen von Tag zu Tag mehr. Er hatte unsere Freundschaft an einen Punkt getrieben, der es mir tatsächlich schwer machte in seiner Gegenwart zu sein. In den letzten Wochen hatte ich ihn eher gemieden, als mit ihm irgendetwas zu unternehmen.
Der heutige erste Dezember Tag war jedoch eine Ausnahme. Ich hatte mich von Sungwoon überreden lassen etwas Essen zu gehen. Das wir hierfür in ein nobles Restaurant in der Innenstadt gehen würden, aus dessen Fensterwand man perfekt auf die mit feinem Schnee bedeckte Straße sehen konnte, wusste ich nicht. Und hätte ich es gewusst, hätte ich mir definitiv noch ein Hemd angezogen, anstatt meinen übergroßen schwarzen Lieblings Hoodie. Wobei ich mich vermutlich gar nicht erst hätte überreden lassen mitzukommen.
„Alles okay? Du guckst so nachdenklich…“, merkte Sungwoon besorgt an, während er versuchte Augenkontakt mit mir aufzunehmen.
„J-Ja, tut mir leid, ich war gerade in Gedanken“, gestand ich leise und wickelte die nächste Portion Spagetti um meine Gabel, ehe ich sie mir in den Mund schob. Mein Gegenüber blinzelte mich noch eine Weile lang besorgt an, dann kicherte er amüsiert.Verwirrt schaute ich zu ihm hoch. „Was ist?“.
„Du hast da-…“, er machte eine undeutliche Fingerbewegung auf meinen Mund, „Soße an deinem Mundwinkel“.
„Oh“, peinlich berührt wischte ich den Fleck weg, noch bevor Sungwoon auf die Idee kommen konnte die Sache selber in die Hand zu nehmen. Denn das hätte das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht.Ich hatte seit Sechs Jahren keinen Kerl mehr an mich herangelassen und das sollte sich an diesem Abend auch nicht ändern. Für mich gab es nur eine einzige Person, die ich über die Grenze einer Freundschaft ziehen würde und das war Yoongi. Es war mir erst später so richtig bewusst geworden, doch damals hatte ich mich Hals über Kopf in ihn verliebt gehabt. Und zu sagen, dass diese Gefühle aufgrund der Geschehnisse mit Mansoo nicht mehr existierten, wäre gelogen gewesen. Mein Herz machte bei einem alleinigen Gedanken an ihn Luftsprünge und das, obwohl ich ihn seit Vier Jahren nicht mehr gesehen hatte.
Nach meinem ersten Besuch bei ihm im Gefängnis, war ich nur noch gezählte Sieben Mal zu ihm gekommen. Die ersten Drei Male hatten in unter Fünf Wochen stattgefunden, doch dann hatte sich der Zeitraum zwischen meinen Besuchen bei ihm immer mehr in die Länge gezogen, bis ich schließlich gar nicht mehr gekommen war.
Ihn mit der Zeit im Gefängnis immer älter werdend und sich verändernd zu sehen, hatte mir ziemlich zugesetzt. Hinzu kamen all die Entwicklungen, die ich in den Wochen und Monaten durchgangen war. Mein naives und kindliches Ich existierte nicht mehr. Stattdessen lebte ich nun als selbstständiger und schlauer junger Mann, dessen Vergangenheit seine größte Lehre darstellte.
Dank Yoongi hatte ich so viel gelernt…
„Du bist schon wieder woanders mit den Gedanken“, seufzte Sungwoon hoffnungslos.
Ich schüttelte daraufhin den Kopf, in der Hoffnung wieder zu Sinnen zu kommen. In letzter Zeit driftete ich wirklich oft in meine eigene kleine Welt ab. Das war mir schon auf der Arbeit aufgefallen.
„Tut mir leid…“, nuschelte ich und legte mein Besteck weg, „Ich denke ich sollte jetzt gehen“.
„Was? Nein, Jimin, bleib sitzen!“, platzte es fast schon panisch aus Sungwoon heraus und einige uns nahesitzenden Gäste drehten sich genervt zu uns herum.
„I-Ich-… Sungwoon, ich mag dich wirklich sehr gerne. Du bist ein toller Freund, aber mehr ist da nicht. I-Ich kann und werde deine Gefühle nicht erwidern“, erklärte ich mit aller Ernsthaftigkeit, die ich in diesem Moment aufbringen konnte.Der Ältere machte aufgrund meiner Worte große Augen und ließ dann langsam seine Gabel sinken. „Woher weißt du-…“, fing er verwirrt an.
„Laut Taehyung sind deine Gefühle zu mir sogar für einen Blinden auffällig. Und ich merke es auch. Du bist anders zu mir, als vor einem Jahr noch“, antwortete ich. Sungwoon presste ertappt seine Lippen aufeinander und nickte dann langsam. „Okay, verstehe“.
„Nimm es mir nicht übel. Wie gesagt, als einen guten Freund mag ich dich echt gerne…“, versuchte ich ihn aufzumuntern, doch es schien die Stimmung nicht sonderlich anzuheben.Sungwoon sah aus wie ein niedergeschlagener Hundewelpe und da ich glaubte, dass er jetzt am Liebsten für sich alleine sein wollte, legte ich das Geld für mein Gericht auf den Tisch und verschwand dann mit schnellen Schritten nach draußen an die kühle Nachtluft.
Kleine Schneeflocken tänzelten von oben auf mich herunter und setzten sich auf meiner Jacke ab, ehe sie dahinschmolzen. Ich betrachtete das beruhigende Spektakel eine Weile lang einfach nur, dann machte ich mich auf den nach Hause weg.
Ich lief in kleinen Schritten, da meine Beine vor Nervosität zu zittern angefangen hatten. Währenddessen hielt ich meine Hände tief in den Taschen meiner Jacke vergraben.
Der Gedanke, gerade wohlmöglich einen guten Freund aufgrund einseitiger Liebe verloren zu haben, trieb mir heiße Tränen in die Augen. Mein Herz pochte schmerzhaft gegen meine Brust und plötzlich hatte ich das große Bedürfnis einfach die Zeit bis zu Sungwoon's und meiner ersten Begegnung zurück zu drehen, um alles Nötige an dem Verlauf unserer Freundschaft zu ändern, damit er sich gar nicht erst in mich verlieben konnte.
Vielleicht hätte ich nicht so oft mit ihm Feiern gehen sollen. Oder frecher zu ihm sein müssen, wenn nicht sogar gemein.
„Jimin?“, drang plötzlich eine unsichere Stimme zu mir hindurch, woraufhin ich sofort stehen blieb.
„Sungwoon, bitte hör auf mir nachzulaufen. Ich will nichts von dir und-…“, ich drehte mich ruckartig zu der Gestalt hinter mir um. Doch wen ich dort vor mir stehen sah, war nicht Sungwoon. Es war Yoongi, eingepackt in einem dicken Mantel und mit einer durch die Kälte rot angelaufenen Nase.Das Kapitel ist schon seit gestern fertig, aber ich wollte das Bts Comeback abwarten, um eure Meinung dazu zu hören haha xD
Und wie fandet ihr es?
Ich persönlich mag den Großteil der Songs, finde es aber schade das Halsey auf dem Album alle Refrains mitsingt, anstatt nur die Hintergrundstimme zu sein, wie in dem MV. Ich bin echt kein großer Fan von Kollaborationen, man merkt es xDIch habe gleich wieder eine Theorie Stunde für meinen Führerschein. Die geht bis 21 Uhr und ich habe so keine Lust ;-;
Will lieber auf dem Sofa liegen und meine Serie weiter gucken :(Aber naja, ich hoffe ihr habt einen schönen Freitag Abend! ^^
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Revenge // YoonMin
FanficYoongi's Racheplan gegenüber dem Mörder seiner Eltern ist nahezu perfekt. Das einzige was den jungen Mann verängstigt, ist die Vorstellung erwischt zu werden. Doch das änderte sich, als er den naiven Jugendlichen Jimin kennenlernt, der nicht nur Obd...