53.

1K 106 34
                                    

Jimin's PoV.:

Gleich nachdem ich mein erstes Gehalt bekommen hatte, machte ich mich auf die Suche nach einer kleinen Wohnung. Meine Mutter, die mich natürlich nicht länger als nötig in ihrem Haus haben wollte, war mir dabei eine überraschend gute Hilfe. Bereits nach drei Tagen hatte sie mir eine kleine Wohnung in der Innenstadt herausgesucht. Sie befand sich über einer Bäckerei und auch wenn dessen Wände definitiv mal einen neuen Anstrich hätte gebrauchen können, gefiel sie mir irgendwie.

Taehyung und meine Arbeitskollegin Yoona halfen mir beim Umzug. Es gab zwar nicht sonderlich viel zu schleppen, denn immerhin besaß ich nur ein Bett, einen Schrank und ein paar Klamotten, sowie andere Kleinigkeiten, doch trotzdem freute ich mich über ihre Anwesenheit.

Am selben Abend meines Umzuges saßen Taehyung und ich dann ausgebreitet auf einem Haufen an Decken und Kissen auf dem Boden vor meinem neuen Fernseher – ich hatte den kleinen Kasten auf einem Flohmarkt erworben – und schauten Titanic. Der schnulzige Liebesfilm war nicht mein Vorschlag gewesen, denn für gewöhnlich schaute ich lieber Actionfilme, doch Taehyung hatte darauf bestanden ihn zu gucken, wo er doch so selten im Abendprogramm lief.

Als zum dritten Mal die Werbung einspielte, gab der Jüngere neben mir ein kleines seufzen von sich und legte sich zurück.
„Und, Jimin, hast du auch eine Rose DeWitt Bukater in deinem Leben?“, fragte er schließlich nach. „Du meinst das hübsche Mädchen in dem Film? Nein…“, antwortete ich, ehe sich ein grinsen auf meine Lippen schlich, „Du etwa? Was ist mit Yoona, mh?“. Ein neckendes zwicken in seine Seite ließ Taehyung etwas zusammenzucken und lachen.
„Sie ist nett, ja. Aber mehr ist da nicht“.
„Sicher?“.
„Ganz sicher. Frauen sind nicht so meine Liga, wenn du verstehst was ich meine“.

Für einen kurzen Moment stieg mir Hitze in die Wangen und ich wendete mich von seiner Gestalt ab. Ich hatte mir schon irgendwie denken können das Taehyung vom anderen Ufer ist, denn mit seiner offenen Art glaubte ich das er auch sehr offen gegenüber umstrittenen Themen sein würde.

„Also stehst du auf Jungs?“, hakte ich nach.
„Ja“, der Jüngere setzte sich auf und blinzelte mich dann unsicher an, „Hast du ein Problem damit?“.
„Nein!“, ruckartig drehte ich meinen Kopf wieder in seine Richtung, „Es kam bloß etwas überraschend. Also eigentlich nicht, aber-… Ach keine Ahnung, ich bin gerade verwirrt“.
„Schon okay“, ein amüsiertes Lachen entfloh dem Rothaarigen und er tätschelte beruhigend meinen Oberschenkel, ehe er sich wieder zurücklegte.

Eine angenehme Stille breitete sich über uns aus. Das einzige was man vernehmen konnte war die Frau in der Werbung, die ein vergünstigtes Produkt im Drogeriemarkt vorstellte.

Ich konnte in diesem Moment nicht anders als an Yoongi zu denken. Denn das was er und ich gehabt hatten, war besonders gewesen. Ich war für ihn gefallen, obwohl er eigentlich ein ziemlich gefährlicher Mann ist, mit dem ich nichts am Hut haben sollte. Doch er hatte ja auch andere Seiten an sich. Fürsorgliche, bei denen er mir Badewasser nach langen Tagen eingegossen, oder Klamotten gekauft hatte. Oder liebevolle, bei denen er mit mir gekuschelt hatte.
Seine charmante Art hatte mich so gut wie jeden Tag zum Lächeln oder Lachen gebracht und verdammt, ich vermisste es den Kosenamen, den er mir gegeben hatte, aus seinem Mund zu hören.

„Ich fühle genauso“, rutschte es mir plötzlich unüberlegt über die Lippen.
Taehyung setzte sich wieder auf und sah mich überrascht an. „Ehrlich jetzt?“.
Ich nickte leicht. „Ja, da gibt es diesen Typen“.
Diesen Typen?“.
„Ja, diesen Typen“.
„Und wer ist dieser Typ? Jimin, ich will dir nicht alles aus der Nase ziehen“, lachte Taehyung, was mich ebenfalls grinsen ließ.
„Sorry, aber es ist kompliziert. Dieser Typ ist eigentlich total nett und er sieht auch echt göttlich aus. Es klingt übertrieben, aber ich glaube ich war schon von Anfang an in ihn verknallt gewesen. Jedenfalls habe ich eine Zeit lang bei ihm gewohnt und ich glaube es hat auch etwas zwischen uns gefunkt. Wir haben und geküsst und noch weitere Dinge die ich nicht ausführen möchte“, erzählte ich und Taehyung wackelte verstehend mit den Augen, „Doch am Ende hat sich herausgestellt das er ein schlechter Mensch ist. Nicht gegenüber mir und auch nicht gegenüber anderen Menschen, sondern nur gegenüber einer gewissen Person“.
„Verstehe“, der Jüngere rollte nachdenklich seine Augen nach oben, „Also habt ihr euch getrennt?“.
„Kann man so sagen“, nuschelte ich.

Die Wahrheit wollte ich ihm noch nicht erzählen. Denn so gerne ich Taehyung auch mochte, empfand ich es als besser so. Sowohl für meine Sicherheit, als auch Yoongi's.

„Das ist schade. Ich hätte diesen Typen gerne mal kennengelernt. Vielleicht trefft ihr euch ja nochmal und könnt darüber reden?“, schlug Tae vor.
„Ja, vielleicht“, ich zuckte mit den Schultern, doch innerlich betete ich geradezu dafür das es so kommen würde. Mit viel Glück könnte ich durch Yoongi's Freund Namjoon wieder Kontakt zu ihm aufbauen.

Ein kräftiges rütteln an meiner Schulter holte mich schließlich aus einer nachdenklichen Starre heraus.
„Der Film geht weiter!“, rief Taehyung erfreut aus und deutete auf den Bildschirm.
Ich warf ihm daraufhin ein kleines Lächeln zu und versuchte mich wieder auf das Schauspiel vor meinen Augen zu konzentrieren.

Kleines Chapter und noch dazu zu spät. Ich glaube ich uploade jetzt immer Sonntags, dass ist einfacher für mich xD

Übrigens habe ich überlegt ein OneShot Buch zu veröffentlichen. Ich habe so viele Ideen für die es sich nicht lohnen würde eine ganze Story draus zu machen und die würde ich dann in einen OneShot verfassen. Hätte da jemand interesse dran? ^^

Revenge // YoonMinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt