Yoongi’s PoV.:
„Du glaubst echt nicht was mir passiert ist“, seufzte ich aus und ließ mich auf dem weichen Polster der roten Sitzbank nieder. Namjoon setzte sich knapp neben mich, stützte seinen Kopf auf beiden Armen ab und sah mich neugierig an. „Hau raus“ – „Nah, erst der Alkohol“. Grinsend pfiff ich einen der Bar Angestellten zu uns an den Tisch und bestellte gleich zwei Flaschen von einem sehr teuren Alkohol.
„Woah, was ist denn heute mit dir los? Gleich zwei Flaschen?“, staunte Namjoon, als die Bedienung wieder weg war. „Ja, ich brauche das heute… Habe gestern Nacht wieder einen meiner üblichen Alpträume gehabt“, erklärte ich ihm. Namjoon wusste bereits von meinen Schlafproblemen, weswegen er nicht sonderlich überrascht war. „Verstehe. Aber sag mal, was wolltest du mir denn jetzt so dringendes erzählen?“, hakte er nach.
Der Grund warum ich mich heute mit Namjoon treffen wollte war simpel. Ich musste ihm einfach von Jimin und meinem Plan, den Kleinen für meine Zwecke zu benutzen, erzählen. Aber nicht nur das, irgendwie brannte es mir auch auf der Zunge ihm einfach von unserem zusammenleben zu berichten.
„Ich habe jemanden kennen gelernt“, fing ich an, was Namjoon erschrocken nach Luft schnappen ließ. „Du hast jemanden gefunden? Als ob! Ich dachte schon du bleibst für immer Single…“, antwortete er. „Was? Nein, ich meine nicht in dem Sinne gefunden“, winkte ich ab, woraufhin Namjoon verwirrt, aber dennoch verstehend nickte. „War ja klar…“.
„Du hast Vorstellungen… Naja, dieser jemand den ich kennen gelernt habe nennt sich Park Jimin und er ist ein 17 jähriger Junge, den ich obdachlos auf der Straße aufgegabelt habe“, setzte ich fort. „Oha“, machte Namjoon, woraufhin ich leicht grinste. „Es ist nicht so wie du denkst, ganz im Gegenteil. Dieser kleine Knirps ist das naivste Wesen was mir jemals über den Weg gelaufen ist. Ich habe ihn zu mir nach Hause genommen und ihm vorgeschlagen, dass er im Gegenzug zu Hausarbeit bei mir wohnen darf. Und er hat eingewilligt! Mein eigentlicher Plan ist aber, ein Vertrauen zu ihm aufzubauen und ihn danach als Auftragskiller zu benutzen. So naiv wie er ist, wird er dem sogar zustimmen… Der Junge verrichtet so brav seine Aufgaben, dass ist der Wahnsinn. Er macht alles was ich sage und umpflegt mich wie ein richtiger Diener“, schwärmte ich.Namjoon sah mich während meines Redeschwalls ernst an und als ich zu Ende geredet hatte, schüttelte er seufzend den Kopf. „Du bist verrückt… Wahrlich verrückt“, murmelte er. „Hey, was soll das denn heißen“, schmollte ich und verschränkte die Arme ineinander. „Das heißt, was es heißt! Du kannst doch nicht ernsthaft einen Minderjährigen in deine-…“, mitten im Satz brach er ab, da eine Bedienung uns die Getränke auf den Tisch stellte. Der junge Herr schenkte uns beiden etwas in die kleinen Gläser ein, ehe er nach einer respektvollen Verbeugung ging.
Etwas gekränkt griff ich nach meinem Gläschen, stieß es gegen Namjoon’s an und trank es dann in einem Zug leer. „Du kannst nicht einen Minderjährigen in deine Rachepläne einbeziehen“, beendete Namjoon zischend seinen Satz, ehe er ebenfalls sein Glas leerte. „Wieso das denn nicht? Ich mache mir nicht die Hände schmutzig und solange ist doch alles gut“, verständnislos schenkte ich meinem Gegenüber und mir ein zweites Glas ein. „Er ist Minderjährig! Du versaust ihm seine ganze Zukunft… Und mal davon abgesehen; was machst du wenn er dich hintergeht? Stell dir vor er erzählt alles der Polizei, dann bist du dran und sogar mit einer schlimmeren Strafe als vorher, weil du diesen unschuldigen Jungen mit einbezogen hast“, fuhr Namjoon mich an.
Die Vorwürfe des Jüngeren machten mich wütend, ließen mich zeitgleich aber auch über die Situation nachdenken.
Ich drehte mein Glas zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her. „Er wird mich nicht verraten“, stellte ich dann fest. „Ach nein? Wieso nicht?“, hakte Namjoon nach. „Dafür hat er mich zu gern. Ich bin alles was er hat. Ich habe ihn vor dem Leben auf der Straße gerettet, ihm ein Zuhause, Essen und Trinken, Wärme, einen Job und meine Aufmerksamkeit geschenkt… Ich habe ihm alles gegeben und so freundlich wie er ist, wird er es mir zurückgeben wollen“, erklärte ich ihm. Ich war mir bei meinen eigenen Worten sicher, weswegen ich leicht lächelte.„Es ist schrecklich zuzugeben, aber du hast wahrscheinlich Recht. Wenn er wirklich so Naiv ist wie du erzählst, dann wird er es machen… Aber ehrlich, muss das sein? Wenn ihr beiden auffliegt, dann hast du die Zukunft dieses Kindes zerstört“, merkte Namjoon an. Ich nickte wissend. „Mag sein, aber ich habe meine Rache und das ist alles was zählt. Es ist mir egal was mit Jimin passiert“, sagte ich wahrheitsgemäß. Mein Gegenüber seufzte daraufhin schwer und trank sein Glas aus. „Wenn du meinst“, brummte er dann.
„Erst heute hat er meinen ersten Drohbrief zur Poststelle gebracht“, grinste ich und trank ebenfalls von dem Alkohol. Er brannte etwas in meinem Hals und hinterließ einen bitteren Nachgeschmack, weswegen ich mich einmal räusperte. „So ein braver Junge ist das. Du musst ihn unbedingt mal kennen lernen“ – „Nein danke, ich verzichte. Er könnte mir bald möglicherweise im Gericht gegenüber sitzen und wenn er weiß das wir beide befreundet sind, dann wird vielleicht auch aufgedeckt das ich von deinen Racheplänen wusste. Und das muss nun wirklich nicht sein“, sagte Namjoon. „Hast Recht“, nickte ich und schenkte uns die dritte Runde Alkohol ein. Heute wollte ich mich so richtig volllaufen lassen. Das brauchte ich nach Nächten von Alpträumen immer.
„Lass uns heute so richtig die Kacke zum Dampfen bringen, ja?“, kicherte ich und hielt das volle Gläschen schließlich hoch. „Oh ja, das kann ich auch gebrauchen“, stimmte Namjoon mir zu und stieß bei mir an.
Ich glaube ich werde für diesen Monat jeden Dienstag und Freitag updaten ^^
Ich hoffe es hat euch gefallen :3
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Revenge // YoonMin
FanfictionYoongi's Racheplan gegenüber dem Mörder seiner Eltern ist nahezu perfekt. Das einzige was den jungen Mann verängstigt, ist die Vorstellung erwischt zu werden. Doch das änderte sich, als er den naiven Jugendlichen Jimin kennenlernt, der nicht nur Obd...