Jimin’s PoV.:
Ich hatte Kopfschmerzen, mein Rücken tat weh und bei jedem Schritt knackte mein Fußgelenk ungesund. Kurz gesagt, ich war vollkommen fertig mit der Welt und das nur, weil ich die Hälfte von Yoongi’s To-Do-Liste abgearbeitet hatte.
Mittlerweile war die Sonne schon wieder am Untergehen, ich stand schweißgebadet in der Küche und kochte uns etwas zum Abendessen.
Es gab Reis mit sechs verschiedenen Beilagen und Tofu-Suppe.Yoongi hatte ich seit dem Frühstück nicht wieder gesehen. Nur einmal ganz kurz, als er aus der Toilette gekommen und etwas kühles zu Trinken haben wollte. Ich hatte ihm daraufhin natürlich gleich etwas gemacht. Das ich mich dabei wie sein Diener gefühlt hatte, versuchte ich zu ignorieren. Schließlich war ich ihm diesen Gehorsam irgendwo schuldig.
Ich rührte noch einmal durch die blubbernde Brühe der Tofu-Suppe, ehe ich ein kleines bisschen davon auf den Löffel fließen ließ und es probierte. „Scharf, aber lecker“, kommentierte ich meine Arbeit und legte den Löffel weg. Mit großen Schritten verließ ich die Küche, durchquerte das Wohnzimmer und machte an einer versteckt hinter der Treppe liegenden Holztür halt. Zaghaft klopfte ich an, drückte dann die Türklinge herunter und trat ein.
„Yoongi? Das Essen ist fertig“, sagte ich dabei. Angesprochener zuckte auf seinem Bürostuhl zusammen, schloss alle geöffneten Internetseiten auf seinem PC und sprang vom Stuhl auf.„Gut, komm“, sagte er und drängte mich schon fast aus dem Raum. Etwas überrumpelt stolperte ich zurück. Hätte Yoongi nicht im letzten Moment seine Hände auf meine Taille gelegt und mich mit einem Ruck zu sich gezogen, wäre ich vermutlich auf den harten Wohnzimmerboden gefallen.
Erschrocken krallte ich mich in seinem T-Shirt fest und starrte in seine dunklen Augen. Sie sahen von nahem relativ ausdruckslos und kalt aus, doch irgendetwas an ihnen gefiel mir.„Du schwitzt“, sagte der Ältere plötzlich und ließ mich abrupt los. „T-Tut mir L-Leid“, stammelte ich unsicher und schlurfte ein paar Schritte zurück. Vermutlich stank ich auch nach Schweiß…
„Entschuldige dich dafür doch nicht. Geh gleich einfach Duschen… Aber lass uns jetzt erstmal Essen“, er machte eine einladende Handbewegung in Richtung Küche und lief dann schließlich los. Ich folgte ihm dicht auf den Fersen.In der Küche angekommen, pfiff Yoongi beim Anblick des Essens anerkennend und ließ sich auf seinen Platz fallen. „Ehrlich gesagt dachte ich du kannst nicht Kochen“, gab er dann grinsend zu. „Ich kann ein paar Standard Gerichte, mehr nicht…“, antwortete ich daraufhin und setzte mich ihm gegenüber.
„Berichte mir, was hast du heute alles gemacht?“, fragte mein Gegenüber, während er sich etwas Kimchi auf einem Löffel mit Reis positionierte. Unsicher sah ich zu ihm rüber. „Naja, ich habe das Badezimmer gewischt, die Fenster geputzt, Georg‘s Panzer gesäubert, die Kissenbezüge im Wohnzimmer gewaschen, die Küche aufgeräumt, Staubgesaugt, die Mülleimer entleert, den Brief zur Post gebracht und die lockere Schraube in der Dachdiele von deiner Garage nachgezogen… Und jetzt habe ich halt noch gekocht“, zählte ich auf.
Ein zufriedenes Lächeln umspielte Yoongi’s Lippen. „Gut gemacht“, lobte er mich dann. „Danke“, erwiderte ich glücklich. Dabei durchströmte purer Stolz meinen Körper, welcher sich bis in meinen Fingerspitzen ausbreitete. Es bedeutete mir wirklich viel, dass Yoongi mich nach meinem ersten Arbeitstag direkt lobte.
„Mhhh… Das Essen schmeckt auch gut“, murmelte er und schlürfte ein bisschen von der Suppe, „Der Gedanke, dass ich so einen Service jetzt jeden Tag erlebe, ist echt genial“.
Yoongi schien sich wirklich über meine Arbeit zu freuen und das wiederrum machte mich auch glücklich. Aber der Gedanke daran, in den kommenden Tagen so viel zu schuften, bereitete mir Kopfschmerzen. Zwar durfte ich im Gegenzug kostenlos bei ihm Wohnen, aber das änderte nichts an meiner unsterblichen Faulheit.Als wir mit dem Essen fertig waren, räumte ich den Tisch wieder ab, stellte das Geschirr in die Spülmaschine und putzte die Küche nochmals gründlich.
Yoongi hatte sich währenddessen aus dem Staub gemacht. Er schien zu Duschen, da das Wasser im 2. Stock rauschte.Da ich total erschöpft war, schlurfte ich letztendlich auch nach oben und warf mich laut stöhnend auf mein Bett. Doch kaum lag ich einigermaßen gemütlich, rief Yoongi mich laut zu sich, sodass ich hektisch aufsprang und auf den Flur stürmte. Die Tür des Badezimmers war angelehnt und dahinter konnte ich den Schatten des Älteren herum wandern sehen.
„Was ist? Ist alles ok?“, fragte ich unsicher nach und lugte durch den schmalen Spalt hindurch.„Ja, komm rein“, wurde ich aufgefordert, woraufhin ich die Tür komplett öffnete und eintrat. Yoongi stand vor dem Spiegel und kämmte sich seine feuchten Haare. Um seiner Hüfte hing bloß ein schwarzes Handtuch, was mich etwas verlegen den Blick nach unten senken ließ. „Was wolltest du denn?“, hakte ich leise nach. Anhand seiner nackten Füße konnte ich erkennen, dass er sich zu mir drehte. Ich wollte aufsehen, um ihm beim Sprechen – rein aus Respekt – in die Augen sehen zu können, doch sein entblößter Oberkörper hielt mich davon ab.
„Ich habe dir Badewasser eingelassen und ein bisschen Lavendelöl reingemacht. Entspann dich gleich etwas, okay?“, sagte er, was mich überrascht zu der Badewanne sehen ließ. Sie war knapp bis zum Rand mit Wasser gefüllt und oben schwamm eine dicke Schicht von Schaum. Außerdem ging aus dessen Richtung ein herzhafter Geruch von Lavendel aus.
Gentleman Yoongi am Start (͡° ͜ʖ ͡°)
Ich hoffe es hat euch gefallen~
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Revenge // YoonMin
FanfictionYoongi's Racheplan gegenüber dem Mörder seiner Eltern ist nahezu perfekt. Das einzige was den jungen Mann verängstigt, ist die Vorstellung erwischt zu werden. Doch das änderte sich, als er den naiven Jugendlichen Jimin kennenlernt, der nicht nur Obd...