Kapitel 5

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Lena's Sicht

Wie lange ich hier in meinem Zimmer weinend auf dem Boden saß konnte ich nicht sagen, dennoch tat mir mein Kopf vom heulen weh. Dieses Weib hat es doch tatsächlich gewagt mir eine Ohrfeige zu geben, was denkt sie wer sie ist? Seufzend rappelte ich mich vom Boden auf, meine Tränen wegwischen tat ich nicht. Verheult lief ich nach unten in die Küche, dort traf ich auf meinem Vater und Stella (Hab den Namen doch gefunden) ich sah ihr hasserfüllt ins Gesicht. Mein Vater hob den Kopf, und als er meine Tränen sah, stand er auf und kam auf mich zu. ,,Warum weinst du?", fragte er mich doch bekam von mir nur ein Schulterzucken. Innerlich war ich einfach nur wütend auf diese Frau, doch äußerlich ließ ich meine Tränen raus. Mein Vater seufzte, schaute mich traurig an und setzte sich wieder neben diese hinterhältige Schlange. Sie grinste mich teuflisch an, legte einen Arm um mein Vater und gab ihn ein Kuss auf die Wange. Allein bei diesem Anblick könnte ich sie schlagen, doch dies hob ich mir für später auf. Genervt von den beiden verließ ich mit einem Jogurt und meinem geliebten Orangensaft die Küche und begab mich wieder ins Zimmer. Doch mir kam ein Gedanke, welchen ich mein Vater noch nicht gesagt habe. Ich machte kehrt, ging wieder in die Küche und räusperte mich. Beide sahen zu mir, ,,Dad ich wollte dir nur sagen das ich wieder zurück nach Amerika gehen werde, du scheinst hier glücklich zu sein und ich werde dir deinem Glück nicht im Wege stehen" sagte ich und ohne eine Antwort von ihm zu hören lief ich in mein Zimmer.

Jetzt lag ich auf meinem Bett, mit Kopfhörer in den Ohren hörte ich Musik. Dabei dachte ich die ganze Zeit über nach, was mein Vater wohl jetzt dachte. Ich weiß ich habe gesagt das ich seinem Glück nicht im Wege stehen will, dennoch tut es weh ihn mit einer anderen Frau zu sehen die mir auch noch ohne das mein Vater davon weiß eine Ohrfeige verpasste. Tief in Gedanken versunken bemerkte ich nicht das jemand in mein Zimmer war, erst als sich meine Matratze vom Bett senkte, schaute ich auf die Person die sich gesetzt hatte. Ich nahm meine Kopfhörer raus, setzte mich mit dem Rücken an das Kopfende und sah die Person vor mir an. Natürlich war es mein Vater, dieser sah nicht wirklich gut gelaunt aus. ,,Hab ich das vorhin richtig verstanden? Du willst wieder zurück wo alles angefangen hat? Ist dir eigentlich klar, dass du in Amerika 3 mal entführt wurdest? Ich dachte du willst einen neu Start machen um das was passiert ist zu vergessen? Also warum willst du wieder zurück? Du hast doch hier alles was du wolltest" sprach er und sah mich an. Tief atmete ich durch, schloss kurz meine Augen, öffnete sie wieder und sah mein Dad fest in die Augen. ,,Dad, ich weiß das ich gesagt habe ich will einen neu Start machen, aber seit ich hier bin, fällt es mir schwer diesen neu Start zu beginnen. Ja, ich lebe mit dir hier seit 3 Jahren aber ich fühle mich hier nicht wohl, klar ich habe hier mein Studium begonnen, auch habe ich eine Freundin gefunden. Aber trotzdem vermisse ich Amerika, seit wir hier sind bist du nur am arbeiten du hast kaum noch Zeit für mich und wenn du mal zu Hause bist, bist du ebenfalls in deinem Arbeitszimmer und machst den Papierkram. Ich vermisse nicht nur Amerika, nein, ich vermisse auch mein Dad mit dem ich hier lebe, doch von ihm ist nichts mehr zu sehen nur noch ein Mann dessen Arbeit ihm wichtiger ist als seine eigene Tochter. Sei mir nicht böse Dad aber ich werde gehen. Leb dein Leben mit Stella und werde mit ihr glücklich" sagte ich und schon spürte ich beim reden die Tränen. Fassungslos sah mich mein Vater an, ich konnte sehen das er sich echt Zusammenriss um nicht gleich zu schreien. Doch dies hielt nicht lange an, er stand vom Bett auf und lief auf und ab. ,,DU WILLST MICH ALSO WIRKLICH VERLASSEN? NUR WEIL ICH KEINE ZEIT MEHR FÜR DICH HABE? NUR WEIL ICH EINE NEUE FREUNDIN AN MEINER SEITE HABE? WILLST DU MICH VERARSCHEN?", schrie er nun und ich zuckte bei dieser Lautstärke heftig zusammen. So hat mich mein Vater noch nie angeschrien, im Gegenteil er war immer nett und fürsorglich.

Langsam erhob ich mich ebenfalls von meinem Bett, lief auf ihm zu und umarmte ihn. Dabei vergrub ich mein Gesicht in seinem Hemd, es roch nach seinem Parfum das was er immer auftrug. Tief zog ich diesen Duft ein, lächelte und meine Umarmung wurde fester. Ich spürte seine Arme ebenfalls um mich, auch merkte ich das er mich an sich drückte. ,,Es tut mir leid Dad, aber ich will wirklich zurück. Du kannst ja hier bleiben", nuschelte ich und löste mich von ihm. Er sah mir lange in die Augen, wie früher auch immer, nur dann wurde sein Blick kalt. ,,Dann geh, pack deine Sachen und verschwinde anscheinend willst du es ja nicht anders. Das hier ist nicht länger dein zu Hause" sagte er und ging aus meinem Zimmer. Erschrocken holte ich Luft, schluckte meine Tränen runter und fing an zu packen. Als ich mit packen fertig war, nahm ich mir mein Laptop schaltete ihn an und buchte mir ein Flug nach Amerika. Mit allem fertig, packte ich auch meine ganzen Fotos, wo Dad und ich drauf waren in meine 2te Tasche und stellte sie zu der anderen. Mein Flug würde morgen früh um 4uhr gehen, also beschloss ich mich ins Bett zu legen. Doch schlafen konnte ich nicht, immer wieder hörte ich die Worte von meinem Vater in meinem Kopf. Ich gebe zu, es tat weh sowas von seinem eigenen Vater zu hören, aber ich bereue meine Entscheidung nicht. Da ich nicht schlafen konnte, setzte ich mich an mein Schreibtisch machte das kleine Licht an, nahm mir Zettel und Stift und schrieb mein Vater ein Brief.

Hey Dad,
Wenn du diesen Brief hier finden und lesen solltest, bin ich schon längst auf dem Weg zum Flughafen. Ich weiß, ich habe dich als ich dir sagte 'ich werde zurück nach Amerika gehen' verletzt und es tut mir auch leid. Auch verzeihe ich dir das du mir nichts von deiner neuen Freundin erzählt hast. Ich gebe zu ich war traurig und wütend zugleich als ich das von ihr erfahren habe, aber mir macht es nichts aus. Du wolltest den Grund wissen warum ich geweint habe als ich in der Küche stand? Ich werde ihn dir sagen auch wenn ich weiß das du mir dass nicht glauben wirst. Stella hat mir eine Ohrfeige gegeben und gemeint ich sei eine verwöhnte Göre und hätte kein Respekt. Dad ich weiß das du mich lieb hast und ich will das du glücklich bist, auch wenn ich Stella nicht leiden kann, wünsche ich dir wirklich viel Glück mit ihr. Aber ich werde sie nicht als meine Stiefmutter akzeptieren, ich habe nur eine Mutter auch wenn diese mich nicht wollte.
Ich sollte jetzt langsam los, denn mein Flug geht bald, auch hoffe ich das du mir verzeihen kannst aber ich möchte hier nicht mehr bleiben. Mein Platz ist nicht in Deutschland sondern in Amerika. Ich verspreche dir, ich werde mein Studium für das ich gekämpft habe, in Amerika fortsetzen und dies dort auch abschließen.

PS: Pass auf dich auf und arbeite nicht zu viel. Ich hab dich lieb

In liebe deine Tochter Lena ❤️

Während ich diesen Brief schrieb, kullerten mir immer mehr Tränen die Wangen runter. Fertig mit dem schreiben, faltete ich den Brief ordentlich zusammen nahm ihn in Hand und ging leise in das Schlafzimmer meines Vaters. Dort legte ich ihn auf seinem Nachtschrank und verließ weinend sein Zimmer, ein Blick auf meine Uhr verriet mir das es schon 2uhr morgens war. Ich habe jetzt nicht wirklich die ganze Nacht an dem Brief gesessen oder? ,fragte ich mich in Gedanken. Jedoch war es Zeit zu gehen, also schnappte ich mir meine 2 Taschen plus Handtasche in dem mein Laptop, Handy, Ausweis, Reisepass und nicht zu vergessen meine Kopfhörer plus Ladekabel für mein Handy drin war. Mit leisen Schritten, stieg ich die Treppen nach unten um in den Eingangsbereich zu gelangen. Dort angekommen zog ich mir meine Jacke, meine Schuhe an und verließ mit dem Schlüssel für mein Auto das Haus. Draußen war es echt kalt, der Wind pfiff und wirbelte meine Haare durcheinander. Ich öffnete per Knopfdruck mein Wagen, öffnete den Kofferraum packte dort meine Taschen rein, setzte mich auf den Fahrersitz und fuhr los Richtung Flughafen.

Lena tut es wirklich? Oh mein Gott, es fiel mir wirklich schwer so ein trauriges Kapitel zu schreiben. Ich hab fast geheult als ich den Brief schrieb.

Meinungen sind erwünscht hoffe euch gefällt das Kapitel.

Überarbeitet: 27.04.19

Ein Wiedersehen mit Aiden Black -> Wird überarbeitet <-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt