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C h a p t e r ➳ 02
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Seufzend fuhr ich mir durch meine Haare und starrte mich im Spiegel an. Heute war mein erster Tag an der neuen Schule und es war wirklich ätzend schon wieder die Neue zu sein. Wir lebten schon in wirklich jedem Stadtteil von New York und waren in einem schon mehrere Male hin und her gezogen. Jedes Mal musste ich wieder auf eine neue Schule und ich hoffte, dass dieses mal der letzte Stopp vor dem College sein würde, obwohl ich gerade mal 16 war. Auch wenn man es mir nicht glaubte, hing ich mich wirklich in der Schule rein, da ich etwas in meinem Leben erreichen wollte und nicht so wie meine Eltern werden wollte. Sie waren schlechte Vorbilder und allein von ihrem Verhalten und ihrer Geschichte sowie das was sie jetzt taten, hatte ich gelernt, dass ich mich anstrengen musste damit ich nicht so wurde, wie sie.

Kurz zog ich meine schwarze Lederjacke noch mal gerade, ehe ich von dem Spiegel weg trat und damit auch die Gedanken von eben hinter mir ließ. Selbst wenn ich etwas in meinem Leben erreichen sollte, konnte ich durch meine Vorgeschichte sicherlich im Gefängnis landen. Strafbar war ich ja und das war der Hacken. Ich konnte für all die Dinge, die ich durch meine Familie getan hatte, strafbar gemacht werden und dadurch konnte selbst das beste Leben schnell zusammen brechen.

Schnell schüttelte ich meinen Kopf um diese traurigen Gedanken los zu werden, ehe ich mein Zimmer verließ, dass ich mir mit einen meiner jüngeren Brüder teilen musste. Zwar hatten wir schon viele große Dinger abgezogen, doch wir hatten es niemals aussehen lassen, als würden wir etwas besitzen, deshalb wohnten wir immer noch in einer Bruchbude und teure Klamotten sowie viele andere Sachen besaß ich nicht wirklich. So etwas brauchte ich auch gar nicht, da ich nicht noch tiefer in das alles mit rein gezogen werden wollte, schließlich wollte ich das Familiengeschäft nicht weiter führen so wie mein Bruder.

Ich streifte mir nun meinen Rucksack über und verließ dann das Haus. Zwar hatte mein Bruder vorgeschlagen, dass er mich mitnahm zur Schule, doch ich wollte das nicht. Es sollte kein Verdacht aufkommen, dass ich etwas mit ihm zu tun haben könnte, denn vielleicht war es ein neuer Start für mich Freunde zu finden. Cole hatte es mir nie durch seine grimmige Art leicht gemacht, doch diesmal wollte ich es geschickt anstellen und mich von ihm fern halten. Maximal verstand ich wirklich nicht, was Viktoria an ihm fand, da er manchmal wirklich einfach nur grummelig war. Doch Liebe konnte einen verändern und das merkte ich bei den beiden besonders. Vielleicht würde ich ja auch mal dieses Gefühl empfinden, dem manche Menschen so stark hinterher jagten.

Meine Schritte führten mich durch die herunter gekommen Straßen von Queens, ehe ich auf die besser ausgebauten Straßen gelangte und fast bei der Schule angekommen war. Ich blieb stehen, als sich vor mir dieses riesen Gebäude erstreckte und ich etwas staunen musste. In so eine Schule sollte ich wirklich gehen. Jetzt schon fühlte ich mich unwohl und so, als würde ich nicht hierher passen. Meine Noten sprachen jedoch für diese Schule und es wunderte mich echt, dass mein Bruder an eine so gute Schule gekommen war. Es war zwar eine staatliche Schule, doch sie hatte angeblich begrenzt Plätze und würde in letzter Zeit mehr auf die Noten achteten. Es waren nur Gerüchte und ich wusste nicht ob sie wahr waren, doch ich bezweifelte es, denn dann wäre mein Bruder hier nicht gelandet.

Ein kleines Lächeln entkam meinen Lippen und ich lief los über den Sportplatz, der sich vor der Schule erstreckte, ehe ich langsam die Treppen hoch zur Schule entlang lief. Plötzlich wurde ich aber mit gewaltiger Wucht zu Boden gerissen und kurz stöhnte ich vor Schmerz auf. Jemand hatte mich voll von der Seite erwischt und war direkt auf mir gelandet.

Langsam hob sich nun die Person etwas ab, damit nicht ihr ganzes Gewicht auf mir lastete und ich blickte direkt in das Gesicht dieser Person. Ich verdrehte etwas grinsend die Augen, als ich den Jungen von gestern erkannte. Er schien anscheinend sehr tollpatschig zu sein und ich sollte lieber aufpassen, wenn ich in seiner Nähe war. Er starrte mich eine ganze Weile an und als die Leute schon guckten und tuschelten, räusperte ich mich schließlich. Der braunhaarige Junge schien zu merken, dass er mich angestarrt hatte und stand schnell auf. Dann reichte er mir seine Hand und ich nahm sie dankend an. Er zog mich wieder auf meine Beine und dabei bemerkte ich, dass er eine ganz schön große Hand hatte. Während meine zierlicher war, war seine Hand knochig und größer.

„Der tollpatschige Junge so trifft man sich wieder."

Ich grinste etwas und nahm dann meine Hand aus seiner, als ich merkte, dass er sie nicht von sich losließ. Er wollte etwas erwidern, dass sah ich deutlich, doch das Klingeln der Glocke verhinderte das. Mir fiel wieder ein, dass ich noch zum Direktor musste wegen dem Stundenplan und so, deshalb zwinkerte ich dem Jungen kurz zu, ehe ich im Gebäude verschwand.

Mit schnellen Schritten lief ich den Gang entlang und hätte mich einmal fast verlaufen, doch ich fand schließlich den Direktor und er gab mir meine Unterlagen noch rechtzeitig. Jetzt stand ich vor der Tür zum Klassenzimmer und ich war etwas nervös. Hier konnte ich vielleicht ein klein wenig von neu starten und diese Chance wollte ich auf jeden Fall nutzen. Deshalb klopfte ich jetzt an und wartete auf eine Antwort. Als sie kam öffnete ich die Tür und trat ein. Mit diesen Schritt, den ich durch diese Tür gewagt hatte, begann ein neuer Abschnitt und ich sollte merken, dass sich wirklich vieles ändern sollte.

„Ich bin Luana King und seit kurzem hierher gezogen. Es freut mich euch kennen zu lernen."

Meine Stimme war freundlich und ich versuchte wirklich die gute Seite aus mir heraus zu holen. Mein Blick schweifte nach meinen Worten durch die Klasse und blieb schließlich wieder bei dem Jungen hängen. Er sah mich etwas überrascht an, da er sicherlich nicht damit gerechnet hatte, dass ich in seiner Klasse landen würde. Nach meiner Vorstellung setzte ich mich auf einen freien Platz, der direkt vor ihm war und neben einem gewissen „Flash", der anfing mich zu zutexten.

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🕸 Fragments of Heroes 🕸 P. ParkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt