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C h a p t e r ➳ 48
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Alle Schüler wuselten, wie wild gewordene Ameisen, durch die Gänge der Schule und schubsten mich immer wieder etwas hin und her. Es war kein Wunder, dass sie gerade so schlimm waren. Es war Freitag und der Unterricht war beendet. Alle konnten endlich ins Wochenende starten, doch mich interessierte das ganze nicht. Seit mir Spiderman eine endgültige Abfuhr erteilt hatte, fühlte ich mich innerlich so leer. Zwar war ich mit Gedanken an Rache und Wut gefüllt, die sich an meine Doppelgängerin richteten, doch ich hatte mich nie getraut seit seiner Ansage den Anzug wieder anzuziehen. Am Anfang hatte ich gedacht, dass ich schon damit klar kommen würde, wenn Spiderman mich im Stich ließ, weil ich ja noch den anderen Teil von ihm hatte, Peter. Aber ich hatte mich stark darin getäuscht. Seit mir Spiderman eine endgültige Abfuhr erteilt hatte, konnte ich Peter auch nicht mehr unter die Augen treten. Denn schließlich dachte nicht nur Spiderman, dass ich eine kriminelle war, sondern auch gleichzeitig er, weil sie ein und dieselbe Person waren. Seit dem ging ich Peter nun schon seit mehreren Tagen aus dem Weg und ich konnte nicht verhindern, dass ich mich schlecht deswegen fühlte. Eigentlich sollte ich gut spielen können, dass alles in Ordnung war und immer noch so tun, dass ich nichts mit Speedy zu tun hatte, doch die ganze Sache schien mir doch mehr zu zusetzten, als ich gedacht hatte.

Langsam öffnete ich nun meinen Spind und steckte meine Bücher dort hinein. Ich war eine von wenigen Schülern, die gerade nicht nach Hause wollten. Obwohl ich so viel wusste, wie ich wenigstens ein Problem aus der Welt schaffen konnte, hatte ich es nie getan, weil ich mich nicht mehr getraut hatte meinen Anzug anzuziehen. Schon oft hatte ich es vor gehabt, um wenigstens meiner Doppelgängerin hinterher zu jagen, doch dann erinnerte ich mich immer wieder an die Worte von Spiderman und sofort zog ich meine Hand zurück und ließ es. Das Risiko war zu hoch entdeckt zu werden und nach dem diese Worte wieder in meinem Kopf aufgetaucht waren, hatte ich die Lust daran verloren wieder in den Anzug zu schlüpfen, der mich eigentlich zu einer Heldin gemacht hatte und wegen dem ich nun zu einer Kriminellen degradiert wurde. Außerdem herrschte zuhause eine unheimliche Stille, wenn ich den Raum betrat. Meine Familie merkte, wie schlecht es mir ging, seitdem ich abgewiesen wurde und damit waren sie nicht einverstanden, deshalb mieden sie mich.

Ich wollte mich gerade auf dem Weg aus dem Schulgebäude machen, um dann die restliche Zeit meines Tages durch die Stadt zu ziehen, wurde aber von jemanden darin gehindert, der meinen Arm packte und mich in ein leeres Klassenzimmer zog. Kraftlos ließ ich es über mich geschehen. Mir war in Moment sowieso alles egal und mein Ruf als Speedy war sowieso schon vollständig zerstört, besonders weil meine Doppelgängerin immer weiter machte und anscheinend kein Ende fand, obwohl ich mein Dasein als Heldin schon verloren hatte. Das erste mal hatte ich am eigenen Leib gespürt, wie schnell ein guter Mensch doch etwas verlieren konnte und wie schnell einen das wieder auf den schrecklichen Boden der Tatsachen bringen konnte. Langsam hob ich meinen Blick, als die Person mich nun los ließ. Kurz darauf blickte ich in die braunen Augen von Peter und ein kraftloses Seufzen kam über meine Lippen. Ich war ihm erfolgreich aus dem Weg gegangen und dennoch hatte ich dann am Ende nicht mehr auf seine Präsenz geachtet.

„Luana wir wollten schon seit mehreren Tagen über das reden, was zwischen uns passiert ist. Doch du gehst mir ständig aus dem Weg und siehst total kaputt aus. Ich will mit dir über den Kuss reden und über uns, wenn es das denn überhaupt gibt“, sagte Peter und ich hatte schon damit gerechnet, dass er damit kommen würde.

Jedoch hatte ich besonders jetzt kein Interesse mit ihm ausgerechnet über das Thema zu sprechen. Ich konnte ihm seit der Sache mit Spiderman nicht nur mehr richtig in die Augen sehen und ging ihm deshalb aus dem Weg, sondern es gab noch einen zweiten Grund. Das Thema mit unserem Kuss wollte ich gerade einfach nicht klären. Die ganze Zeit hatte es wirklich gut geklappt ihm aus dem Weg zu gehen, doch anscheinend war seine Geduld nun am Ende und er hatte den richtigen Moment angepasst, den Moment wo ich zu abgelenkt mit meinen Gedanken war, sodass ich nicht abhaute. Ich fuhr mir durch meine dunklen braunen Haare und ein weiteres Seufzen kam mir über die Lippen.

„Können wir das nicht wann anders klären? Ich bin gerade einfach nicht in der Lage mit dir darüber zu reden und ich habe auch andere Sachen im Kopf, Peter. Bitte gib mir noch etwas Zeit, dann können wir darüber reden“, meinte ich und fasste mir an die Stirn, da mein Kopf schon wieder etwas anfing zu pochen. In letzter Zeit hatte ich häufiger Kopfschmerzen, doch ich wollte dagegen auch keine Tabletten nehmen. Ich hatte trotz meiner Worte jedoch nicht die Hoffnung, dass Peter mich verstehen würde.

„Als du mir so etwas gesagt hast und danach auch noch ein Kuss passiert ist, habe ich gedacht, dass du das gleiche für mich empfindest wie ich für dich. Doch nach dem du mir diese Woche aus dem Weg gegangen bist und das anscheinend weil du diesem Gespräch aus dem Weg gehen willst, habe ich da so meine Zweifel und ich möchte nur Gewissheit haben, Luana.“

Ich verstand seine Worte und auch, dass er unbedingt ein Gespräch mit mir haben wollte, doch im Moment musste ich erstmal mein jetziges Leben wieder auf die Reihe kriegen, bevor ich an die Zukunft dachte. Meine Gefühle für ihn waren immer noch da und sie würden so schnell auch nicht verschwinden, aber gerade hatte ich keinen Kopf für diese Gefühle. Da ich ihn aber auch nicht von mir weg stoßen wollte, versuchte ich es normal zu klären. Wenn das hier vorbei war, wollte ich mit ihm darüber reden und ihn auch endlich alles sagen, doch jetzt musste ich den Schritt machen, damit nicht alles ruiniert wurde.

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🕸 Fragments of Heroes 🕸 P. ParkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt