🕸 Fragments of Heroes 🕸 P. Parker

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C h a p t e r ➳ 12
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Ein Knurren entfuhr meinen Lippen, als ich mir die kurze Hotpants über den Po streifte. Es war Sport in der Schule und diese Hose war einfach viel zu kurz. Es war deutlich mehr zu sehen, als eigentlich nötig war, wenn man Sport machte. Ich hasste diese Kleidung in der Schule. Kein Wunder das es immer Männer waren, die Sportunterricht machten. Die gaffen sicherlich auf die Ärsche der Schülerinnen. Außerdem hatte ich keine Ahnung wer sich so eine Kleidung für weibliche Schüler ausgedacht hatte. Die Hosen waren viel zu kurz, sodass man viel zu viel sah und die Shirts betonten hauptsächlich die Brust. Zum Glück war der Ausschnitt wenigstens angemessen, denn sonst wäre ich an die Decke gegangen.

„Luana, wenn du die Hose und die Kleidung nicht magst, warum hast du dir dann nicht die lange Version der Sportkleidung bestellt, wie ich?“, fragte Michelle auf einmal neben mir und machte mich mit ihren Worte hellhörig. Tatsächlich trug sie eine lange Hose und ein weiteres Shirt, dass nicht so eng ansaß und alles schön betonte, als ich zu ihr sah. Ich merkte, dass mehrere Mädchen eine längere Version trugen und nur die Mädchen, die gerne Haut zeigten, die kurze Version trugen.

„Mein Bruder hat gesagt, dass es nur diese Version gibt, als er meine Sportkleidung bestellen wollte“, sagte ich und während ich sprach merkte ich schon, was hier vor sich ging. Kurz darauf fügte ich deshalb leise und zischend hinzu: „Oh Jasper dieser Bastard ich werde ihn dafür umbringen!“

Jetzt hatte die Wut übernommen und meine Scham am Anfang war nicht mehr vorhanden. Dieser kleine Bastard hatte mich tatsächlich wieder verarscht. Er wusste genau, dass ich so eine Kleidung hasste und ich meine kurzen Hosen von hinten immer mit etwas bedeckte, wie ein Hemd, dass ich mir um die Hüften band. Sicherlich saß er jetzt zuhause und lachte sich darüber schlapp, weil er ganz genau wusste, dass ich heute Sport hatte. Ich bekam immer mehr Lust dazu ihn ausversehen bei einer unserer Überfälle mit einem Pfeil zu töten. Auf jeden Fall würde er dafür büßen, dass er so etwas getan hatte, jedoch musste ich mir noch überlegen, was genau ich tun wollte.

Mit den anderen Mädchen verließ ich nun die Umkleide und betrat dann die große Halle. Alle Jungs waren schon anwesend und hatten es sich auf der Tribüne gemütlich gemacht. Ich versuchte diese ganzen gaffenden Blicke einfach zu vernachlässigen und setzte mich dann auf einen freien Platz neben Michelle. Unangenehm zupfte ich an meinem Shirt und meiner Hose. Leider konnte man die Kleidung nicht mehr ändern, denn jeder Schüler bekam nur eine. Jasper bekam auf jeden Fall eine Rache, die er nicht mehr vergessen würde.

Während ich die ganze Zeit über meine Rache nach dachte und die ganzen Blicke versuchte zu ignorieren, hatte der Sportlehrer ein Video von Captain America angemacht und ließ es durchlaufen. Heute war bestimmtes Training angesagt, dass die Muskeln und alles trainieren sollte. Da Michelle kein Interesse hatte diese Übungen zu machen, machte ich sie einfach nur. Diese Übungen halfen mir wenigstens dabei meine Wut etwas raus zu lassen. Liz und ein paar andere Mädchen hatten sich lieber auf die Tribüne gesetzt und tuschelten. So wie ich das mitbekam spielten sie ein Spiel über Helden, wen sie töten und heiraten wollten.

„Also Liz willst du wirklich gar keinen der Avengers? Komm schon irgendeiner muss dir doch gefallen. Nun rück schon raus mit der Sprache“, redete einer von Liz Freundinnen auf sie ein.

Ich verdrehte kurz die Augen. Während ich hier Sit-ups machte, hatten diese Mädchen wirklich kein Interesse sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Sie träumten über Dinge, die nie passieren werden und so etwas ist echt dumm. Nie würde ich mir vorstellen welchen Avenger ich heiraten wollte, da ich genau wusste, dass es nie passieren würde. Kurz gesagt war ich einfach ein Realist jedenfalls zum Teil. Ich träumte einfach nicht von etwas, dass unmöglich zu erreichen war. Außerdem hatte ich kein Interesse an Helden, die außerdem viel zu alt waren.

„Also ich finde Spiderman ganz gut“, antwortete Liz schließlich, nach dem ihre Freundin sie so lange bedrängt hatte, dass sie es sagte. Bei ihren Worten wurde ich hellhörig und ich setzte mich das nächste Mal richtig auf und sah zu ihr. Auch Parker und Ned neben uns hatten mit ihrer Übung aufgehört und lauschten jetzt dem Gespräch der Mädchen.

„Liz steht also auf Spiderman“, sagte eine andere Freundin von Liz. Etwas verlegen lächelte das Mädchen mit den langen braunen Haaren und sah auf ihre Hände. Ich konnte nicht verstehen, wie man auf einen Typen in Stramplern stehen konnte, doch sie hatte einfach einen komischen Geschmack.

Bei diesen Gedanken musste ich unbewusst zu Parker sehen. Als ich sah, wie er Liz ansah oder eher gesagt anschmachtete, zog es auf einmal in meiner Brust. Mein Herz hatte sich auf einmal unwillkürlich vor Schmerzen zusammen gezogen und ich fasste mir sofort an die Stelle. Irgendwie hatte ich langsam das Gefühl, dass das was ich gerade empfand eine schlimme Vorahnung war. Ich wurde krank. Dieses komische Gefühl im Bauch und jetzt auch noch dieses zusammenziehen des Herzens, gestern das es schneller geschlagen hatte. Ich glaubte, dass ich krank war. Vielleicht war irgendwas mit meinem Herzen nicht in Ordnung.

„Peter kennt Spiderman. Die beiden sind echt dicke Freunde“, rief auf einmal Ned wodurch meine Aufmerksamkeit auf den etwas molligen Jungen gezogen wurde. Kurz darauf verschwand auch dieses Ziehen und ich war erleichtert darüber. Doch wenn so etwas noch mal kam, dann würde ich zum Arzt gehen. Sicherlich hatte der eine Antwort auf dieses seltsame Verhalten meines Herzens.

Durch die Worte von Ned wurde es still in der Turnhalle und gefühlt alle Schüler sahen zu Parker und Ned. Ich wusste, dass es eine Lüge war. Ned wollte seinen besten Freund nur helfen endlich etwas Aufmerksamkeit zu bekommen und das war ihm dadurch deutlich gelungen, besonders weil Liz sofort darauf ansprang.

„Na dann kommt doch heute zu meiner Party. Du auch Luana und Peter bring dann Spiderman mit. Ich würde ihn gerne kennenlernen“, sagte Liz und kurz nach ihren Worten klingelte es wieder zum Stundenende. Eine Party hatte mir gerade noch gefehlt, doch mir blieb wohl keine andere Wahl als hinzugehen, besonders wenn dieser Spiderman anwesend sein würde.