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C h a p t e r ➳ 42
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Gedanken versunken saß ich in der Cafeteria unserer Schule und stocherte in meinem Essen herum. Schon seit zwei Tagen dachte ich nur noch daran, dass meine Familie mich nicht mehr als Teil sah, weil ich anders dachte und daran, dass mich Spiderman vor ein Ultimatum gestellt hatte. Zwar hatte ich seinen kompletten Blick nicht gesehen, aber seine Augen waren enttäuscht gewesen. Diese Grauzone hatte mich in diese Lage gebracht und ich würde daraus wahrscheinlich nie vollständig heraus kommen. Das Blut, dass durch meine Adern floss, war kriminell, aber mein Herz wollte diese Art nicht akzeptieren und besser sein. Jetzt war ich in eine Lage geraten, die ich mich zu einer Entscheidung zwang, die ich einfach nicht treffen wollte. Wenn ich mich für meine Familie entschied, dann würde ich das Verlieren, was das Gute in mir hervor brachte, dass wirklich gute und wenn ich mich für Spiderman entschied, dann verlor ich meine Familie und damit das einzige, was ich hatte.

Seit diesem Ultimatum konnte ich nur noch daran denken und meine gesamte Konzentration richtete sich darauf. Ich hatte keine Gedanken mehr für die Schule und war immer in meinen Gedanken. Verzweifelt suchte ich einen Weg aus diesem Netz heraus, in das ich mich verfangen hatte und wollte, dass beides möglich war. Ich wollte weiterhin mit Spiderman zusammen arbeiten, aber auch meine Familie beschützen wollen. Tief in mir war mir aber bereits klar, dass ich nur eins haben konnte und ich wollte diese Entscheidung einfach nicht treffen.

Wenigstens hatte ich mich doch noch irgendwie ablenken können, da ich die Recherche in die Hand genommen und mein Vater mit nützliche Kontakte geliefert hatte. Ich war diese ganzen Kontakte abgegangen und hatte wirklich nützliche Sachen heraus gefunden. Damals gab es eine Organisation, die Schwerverbrecher vor einer lebenslangen Freiheitsstrafe bewahrt und dann auf eine abgelegene Insel gebracht hatten. Dort hatten sie anscheinend Experimente an ihnen vorgenommen, doch bei einem Experiment war etwas schief gelaufen und das gesamte Gebäude in dem sich Testpersonen und Angehörige der Organisation befanden war explodiert. Anscheinend hatte jemand aber diese Arbeit fortgesetzt und hatte es tatsächlich geschafft einen Menschen zu kreieren, der neben seinem normalen Körper auch noch aus Alientechnologie bestand.

Es war schwer an diese Informationen zu kommen und ich musste mit meinem Bogen oft auf jemanden zielen oder sogar schießen, aber durch diese Informationen war ich etwas schlauer geworden. Zwar hatte ich noch keine Schwächen heraus gefunden, doch ich wusste den Hintergrund dieses Riesen und vielleicht sogar seine Identität. Einer meiner Informanten wollte sich noch schlauer darüber machen und mir die gesamten Daten dieses Projekts schicken, die er auftreiben konnte und das sollten einige sein. Dadurch bekam ich den Schlüssel zu seinen Schwächen und heute wollte ich mich mit ihm treffen. Dieser Typ war ganz in Ordnung, aber er wollte auch eine Bezahlung. Kein Geld, sondern auch Informationen über den Waffenhändler, den Spiderman hinter Gitter gebracht hatte. Er wollte sein Versteck, denn laut Gerüchten, sollten dort noch alle Teile sein, die er gestohlen hatte.

Vielleicht konnte ich Spiderman damit überzeugen, dass ich keine Kriminelle war und ich konnte beides vereinen. Diesen Gedankengang konnte ich jedoch nicht fortsetzen, da jemand plötzlich seine Hand auf meine legte, die krampfhaft die Gabel festhielt und wie eine bescheuerte auf den Teller einschlug, dass er fast zerbrach. Durch diese Berührung rückten meine Gedanken wieder in den Hintergrund und ich wurde in die Realität zurück gezogen, die im Moment nicht so gut für mich aussah.

„Luana ist alles in Ordnung? Du hast fast den Teller kaputt gemacht, weil du ständig mit der Gabel auf ihn eingeschlagen hast“, hörte ich die besorgte Stimme von Peter neben mir sagen, der auch meine Hand genommen hatte.

Ich war so vertieft in meine Gedanken gewesen, dass ich ganz vergessen hatte, dass ich mich immer noch in der Schule befand und mit Peter und Ned zu Mittag aß. Langsam glitt mein Blick nun zu Peter, der mich besorgt musterte. Er hatte sicherlich schon gemerkt, dass mich die letzten zwei Tage schon etwas beschäftigte und ich einfach nicht von diesem Thema loskam. Plötzlich glitt mein Blick zu etwas, dass in meinem Augenwinkel war und ich entdeckte Cole zusammen mit Veronika. Meine Familie bedeutete alles für mich, aber ich wollte auch nicht Spiderman verlieren, denn dann würde ich auch zum Teil Peter verlieren. Erst jetzt, wo man mich so vor die Wahl stellte, merkte ich, dass ich völlig überfordert mit allem war.

Schnell zog ich meine Hand von Peter weg, stand auf und flüchtete aus der Cafeteria. Ich würde es nie schaffen weder meine Familie noch Spiderman vollständig glücklich zu machen. Es war in mir, dass ich immer zum Teil kriminell sein und zum Teil auch das Gute im mir tragen würde. Beide Teile in mir konnte ich weder vereinen noch auslöschen und jetzt, wo sich das Gute in mir ausgeprägt hatte, war alles zu viel. Niemand konnte mir helfen diese Entscheidung zu treffen und ich würde mich nie entscheiden können.

Mit schnellen Schritten lief ich in die Turnhalle, wo mich keiner zu Gesicht bekommen konnte, weil niemand freiwillig diese Halle in der Pause betrat. Dort schnappte ich mir einen Ball, der noch auf dem Boden lag und warf ihn so weit wie ich konnte, während ein erdrückender Schrei meine Kehle verließ. In diesem Schrei steckte all mein Frust und all meine Wut auf die gesamte Welt. Jemanden wie mir, würde es wahrscheinlich nie möglich sein, vollständig auf einer Seite stehen zu können. Ich war weder schwarz noch weiß, sondern ein schmutziges Grau, dass niemand je so akzeptieren würde.

Plötzlich wurde ich in die Arme von jemanden genommen. Als das Deo dieser Person meine Nase erreichte, wusste ich um wen es sich handelte. Es war niemand anderes, als mein Bruder Cole. Ihm war auch nicht entgangen, dass es mir schlecht ging. Langsam legte ich meinen Kopf auf seine Schulter und schlang meine Arme fest um seinen Rücken. Es bedeutete mir viel, dass er hier war. Doch als ich ans andere Ende der Turnhalle sah, entdeckte ich auch Peter, der aber verschwand, als ich ihn entdeckt hatte. Wie konnte ich mich jemals entscheiden, wenn meine Familie sowie Spiderman für mich da waren.

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🕸 Fragments of Heroes 🕸 P. ParkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt