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C h a p t e r ➳ 46
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Seine weichen Lippen verbanden sich mit meinen und es kam zu meinem allerersten Kuss jemals. Deshalb war ich etwas unsicher und wusste nicht genau, was ich tun sollte, doch als Peter meinen Kuss erwiderte, ging alles wie von selbst und ich ließ mich in den Kuss fallen. Unsere Lippen bewegten sich synchron zusammen und dieses mal fühlte ich mich ihm noch näher, als vorher schon. Mein Herz schlug schnell in meiner Brust und dieser Kuss war so ungewohnt für mich, fühlte sich aber dennoch ziemlich gut an. Langsam legte ich meine Hände in den Nacken von Peter und brachte ihn noch ein Stück näher zu mir. Jetzt verstand ich endlich, warum sich Pärchen oft küssten, denn dann fühlte man sich seinem Partner noch näher, als wenn man nur Händchen halten würde. Küssen fand ich immer ziemlich schwachsinnig, doch jetzt wo ich es tat und das auch noch mit dem Jungen, den ich mochte, fand ich es gar nicht mehr allzu schrecklich.

Die ganze Zeit hatte ich gedacht ich wäre krank, als mein Herz besonders in seiner Nähe immer verrückt gespielt hatte. Wenn ich ihn mit anderen Mädchen gesehen hatte, andere Mädchen lange und mit so einem intensivem Blick angesehen hat, in ihrer Nähe so viel gelächelt hat oder er über andere Mädchen mit mir gesprochen hatte, dann hatte es immer in meiner Brust gezogen. Aber wenn er dann mir ziemlich nah war, mich angelächelt hat oder mir ein Kompliment gemacht hatte, dann schlug mein Herz immer schnell in meiner Brust.

Die ganze Zeit hatte ich nicht verstanden, dass die Antwort doch eigentlich auf der Hand lag. Jeder in meiner Umgebung besonders meine Mutter und Veronika hatten es gemerkt, aber immer gesagt, dass ich es alleine herausfinden musste. Ständig hatte ich mir eingeredet, dass meine kriminelle Seite auf ihn abweichen würde und er ihr dann genauso wie meine Mutter verfallen würde, dabei war es genau anders herum gewesen. Seine gute Seite hatte auf mich abgefärbt. Am Anfang hatte ich Spiderman als Feind angesehen, weil er eine Gefahr für meine Familie war, ein Typ in Stramplern und ein ziemlich komischer Held, doch seit ich herausgefunden hatte, wer hinter der Maske steckte und auch schon vorher, als ich gemerkt hatte, wie viel er für einfache Leute riskierte, hatte sich meine Meinung geändert.

Ich sah ihn mit anderen Augen und er veränderte dadurch nicht nur mich, sondern auch Speedy, genauso wie Peter so etwas geschafft hatte. Auf einmal wollte ich Leuten helfen und sie nicht mehr verletzen oder berauben. Ich hatte mich durch beide Seiten von Peter verändert und dafür war er nicht nur allgemein für verantwortlich, sondern auch meine Gefühle, die sich für ihn entwickelt hatten. Ich hatte das Gefühl, dass meine Gefühle schon immer da gewesen waren, seit wir das erste Mal ineinander gelaufen waren, doch mir wurden sie erst jetzt bewusst, seit dem sie stark waren. Immer hatte ich Angst mich zu verlieben, da meine Gefühle vielleicht nicht erwidert wurden und wenn, dass meine kriminelle Ader auf meinen Partner abfärbte, doch gleichzeitig war ich neugierig, wie sich diese Gefühle anfühlten und jetzt hatte ich das Glück sie wirklich kennen lernen zu dürfen. Bei Peter brauchte ich keine Angst zu haben, dass er jemals kriminell wurde und deshalb durfte ich diese Gefühle doch weiter erforschen und versuchen zu verstehen. Jetzt wo ich endlich meine Krankheit hinter mir gelassen hatte und die Einsicht gekommen war, fühlte es sich gut an seine Gefühle zu zeigen. Außerdem hatte ich ja durch das letzte vernünftige Gespräch zwischen Spiderman und Speedy erfahren, dass er etwas für mich empfand und deshalb war ich froh, dass er dann auch wirklich nicht diesen Kuss verweigert hatte. Um ehrlich zu sein, hatte mich meine Erkenntnis auch nach dem Gespräch getroffen oder eher gesagt wusste ich dann, dass dort irgendwas im Busch war. Das Internet hatte mir dann die komplette Einsicht gegeben.

Plötzlich hörte ich, wie Schritte sich der Tür näherten und ich wachte aus meinen Gedanken und den mitreißenden Gefühlen, die der Kuss bei mir ausgelöst hatte, wieder auf und unsere Lippen trennten sich kurz darauf. Gut ich wollte es zwar irgendwie nicht, aber da es im Moment noch ein Kuss war und wir noch nicht wirklich gesprochen hatten, wollte ich, dass uns erstmal niemand so sah und sich darauf dann irgendwas dachte. Wir sollten das erstmal in aller Ruhe klären und Peter hatte den Kuss ja mit mir beendet also war nicht nur ich diejenige, die es wollte.

„Du wirst nicht glauben, was ich eben gerade erlebt habe, Peter. Diese Partnerin von Spiderman Speedy oder wie die heißt, hat direkt auf der Straße einen Diebstahl begangen, während ich einkaufen war. Angeblich soll die Polizei schon unterwegs sein, aber ganz schön krass wie sich ein Mensch ändern kann“, hörte ich die Stimme von Peter's Tante durch die Tür hin sagen.

Meine Augen weiteten sich daraufhin geschockt und mein Kiefer spannte sich wütend an. Dieses Mädel hatte echt Nerven auch noch mitten am Tag einen Diebstahl zu begehen. Ich würde es ihr jetzt erst recht zeigen, die würde heute nur noch kriechend durch die Straßen von Queens wandern können. In meinem Kopf malte ich mir schon so einige Szenarien aus, die ich am liebsten mit ihr anstellen würde, aber erstmal musste ich zu ihr. Deshalb drückte ich Peter jetzt vorsichtig neben mich und packte schnell meine Sachen ein. Dann beugte ich mich noch mal zu ihm und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen.

„Sorry mir ist gerade eingefallen, dass meine Familie heute unbedingt essen gehen will und ich jetzt los muss. Wir reden später über das was eben passiert ist“, sagte ich und verließ dann durch sein Fenster die Wohnung. Mit schnellen Schritten lief ich die Feuertreppe herunter und dann rannte ich die Straße entlang. Schnell holte ich mein Handy heraus und fand die Adresse, wo der Diebstahl gerade stattfand.

Ich wusste, dass es nicht so korrekt war Peter dort jetzt einfach sitzen zu lassen, aber bevor ich mich wirklich auf ihn einlassen konnte, musste ich das mit der Doppelgängerin klären und am besten sofort auch noch dann das noch mit dem Riesen. Jedenfalls hoffte ich darauf, dass Spiderman Speedy irgendwann verzeihen konnte.

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🕸 Fragments of Heroes 🕸 P. ParkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt