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C h a p t e r ➳ 11
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Gelangweilt ließ ich mich auf einen der Stühle in Chemie fallen. Die ersten zwei Stunden des Unterrichts waren schon vorbei. Das schlimme jedoch war, dass ich nach Chemie Sport hatte. Der Sport in der Schule war immer schrecklich und ich fand es schade, dass man ihn nicht abwählen konnte. Ich zeigte nicht gerne, dass ich gut in Sport war und so einiges mehr drauf hatte, als andere. Denn dann würde ich vielleicht im Mittelpunkt stehen und so etwas mochte ich gar nicht. Ich war lieber jemand unsichtbares und eine Person, mit der man nur das nötigste redete. Zwar hatte ich schon eine Freundin hier gefunden, aber ihr würde ich auch nicht alles erzählen. Ich schüttelte die Gedanken aus meinem Kopf, da ich mich auf diesen Typen in Stramplern konzentrieren musste. In den ersten beiden Stunden hatte ich aufgrund des Lehrers keine Möglichkeit etwas über diesen Typen heraus zu finden. Deshalb musste ich es jetzt tun, denn wenn ich ohne Ergebnisse nach Hause kam, würde das meinem Vater nicht gefallen.

Langsam ließ ich mich nun auf den Platz neben Michelle fallen und holte direkt meinen Laptop heraus. Jedoch hielt ich inne, bevor ich den Laptop auf den Tisch stellen konnte, da ich auf einmal ein seltsames Gefühl in meinem Bauch bekam. Und als ich über meine Schulter zu dem Tisch hinter uns sah, merkte ich auch warum ich so ein komisches Gefühl hatte. Parker hatte sich direkt hinter mich gesetzt und sah nun kurz zu mir, nach dem er seine Sachen auf den Tisch gelegt hatte. Schnell wandte ich meinen Blick wieder ab und stellte meinen Laptop auf den Tisch. Kurz atmete ich durch, ehe ich auch meinen Block und mein Federmäppchen heraus holte. Seit der Sache gestern im Hochhaus, hatte sich irgendwas zwischen mir und Parker geändert. Vielleicht sah ich das nur so und hatte nur so ein komisches Gefühl, aber selbst wenn es so war, musste dieses komische Gefühl verschwinden. Jetzt war es noch klein und ich konnte es unterdrücken vielleicht sogar los werden, denn ich wusste ja nicht ob es sich noch entwickelte. Denn egal was es war, es fühlte sich nicht gut an.

Meine Konzentration richtete ich aber nun wieder auf meinen Laptop, den ich öffnete und dann auf YouTube ging. Dort konnte ich leider schlecht Typ in Stramplern eingeben, deshalb benutzte ich seinen Namen, den ihn die Öffentlichkeit gegeben hatte. Sofort kamen mehrere Videos. Hauptsächlich waren es welche von seiner Aktion gestern, doch es waren auch welche von seinen kleineren Taten dabei. Ich schlug meinen Block auf, nahm einen Stift und fing mir an diese Videos eines nach dem anderen anzuschauen. Viele dieser Videos bestätigten meine Theorien und während ich alles aufschrieb, was ich bemerkte, hörte ich auch noch dem Unterricht zu. Heute war zum Glück alles mit Theorie in Chemie und kein Experiment oder so. Dadurch konnte ich beides ziemlich gut kombinieren und ab und zu meldete ich mich auch, damit der Lehrer dachte, dass ich mich zu sehr auf meinem Laptop konzentrierte.

Am Ende der zwei Stunden Chemie hatte ich schon eine ordentliche Liste über Spiderman. Seine Eigenschaften, sowie seine Schwächen. Außerdem hatte ich die Personen eingegrenzt, die hinter seiner Maske stecken könnten. Diese freundliche Spinne aus der Nachbarschaft war auf jeden Fall in meinem Alter. Er kannte sich nicht mit solchen modernen Waffen aus, war ziemlich ungeschickt und wollte den Menschen nur helfen. Dennoch merkt man ihm an, dass er gerne mehr Aktion hätte und wenn es dann mal so eine Situation gab, stürzte er sich sofort hinein, da er aber noch ziemlich unerfahren war, geraten solche Aktionen dann in ein Chaos. Dieser Junge hatte einen ziemlichen Heldensinn und strebte sicherlich danach endlich mal als solcher anerkannt zu werden. Auf jeden Fall hatte er seinen Anzug geschenkt bekommen, denn so eine hochmoderne Technologie konnte sich kein Jugendlicher leisten. Dennoch scheint es so, als hätte er keine Komplizen und bekam Aktionen nur mit, wenn er sie auch sah. Er hatte ein bessere Reaktion und so eine Art sechsten Sinn, womit er gefahren kommen sah. Ziemlich praktisch so etwas, doch ich hatte in den Videos gesehen, dass er seine Netze durch bestimmte Geräte schoss und sie somit auch nicht speziell von ihm stammten. Insgesamt war dieser Junge also ungefährlich, solange er uns nicht sah, wie wir das Ding durchzogen. Selbst wenn er kommen sollte, hatte ich nun genug um ihn dann fertig zu machen. Ich würde ihn  nicht ernsthaft verletzen, doch ein paar Schrammen konnte er schon vertragen. Dieser Junge hatte keine Ahnung mit wem er sich anlegte, wenn er uns dazwischen kam.

Als es nun zum Stundende klingelte, wachte ich aus meinem tiefen Gedanken wieder auf und packte meine Sachen zusammen. Jetzt hatten wir eine Pause bevor es zu den schrecklichsten beiden Stunden kam, die wir hatten. Ich verließ als eine der ersten den Raum und bahnte mir meinen Weg zum Schließfach durch. Als ich es öffnete, tauchte plötzlich eine Zeichnung von diesem Typen in Stramplern vor meinen Augen auf. Jemand hielt es mir vor die Nase und irgendwie ahnte ich schon, dass es sich um Michelle handelte. Sie war die einzige, die so gut zeichnen konnte.

„Du scheinst ja ziemlich vernarrt in Spiderman zu sein“, sagte sie und als ich zu ihr sah, umspielte ein freches Grinsen ihre Lippen. Sie nahm ihr Buch wieder weg und steckte es in ihre große Tasche. Kurz seufzte ich, ehe ich meine Sachen kurz in mein Schließfach steckte und es dann wieder schloss.

„Eher das Gegenteil. Ich habe mir die Videos nur angeschaut um herauszufinden, wie ich diesen Typen in Stramplern am besten aus dem Weg gehen kann“, meinte ich ehrlich und sah zu meiner schnell gefundenen Freundin. Ich war wirklich noch nicht lange an dieser Schule und dennoch hatte ich schon ein paar Dinge erlebt, die nicht jeder so schnell erleben würde. Besonders davon einen nervigen Jungen an der Backe zu haben, der dir irgendwas von Gerechtigkeit vorlabert.

Michelle beließ es bei meiner Antwort, da sie genau sah, dass ich die Wahrheit sagte. Ich hatte auch nicht vor sie zu belügen, so wie Ned und Parker. Wir beide machten uns nun auf dem Weg zur Turnhalle, die schon immer für mich eher einem Albtraum glich.

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🕸 Fragments of Heroes 🕸 P. ParkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt