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C h a p t e r ➳ 28
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Meine Schritte hallten auf dem aus Marmor bestehenden Boden wieder und sie waren durch die Stille in diesem Hochhaus deutlich zu hören. Meine Finger glitten über das kalte Glas und mein Blick war auf den Boden gerichtet. Eigentlich sollte ich heute wo ganz anders sein. An einem anderen Ort und dort versuchen zwanghaft Spaß zu haben. Mein Plan sah es eigentlich vor, dass es mir nichts ausmachte und dennoch hingegangen war vielleicht hätte ich sogar einen meiner Brüder mitgeschleppt, doch es fühlte sich so falsch an. Ich hätte es diesmal sicherlich nicht geschafft meine kühle Fassade aufrecht zu halten. Dennoch hatte meine Mutter irgendwie Wind von diesem Ball bekommen und nun lief ich in einem dunklen roten Kleid, das bis zum Boden ragte, durch das übliche Hochhaus in das ich immer kam. Dieser Ball wäre für mich eher ein Albtraum gewesen, als alles andere. Deshalb war ich zwar aus dem Haus gegangen, doch hatte mich dazu entschieden hier her zu kommen. Einen Ort den ich kannte und an dem ich meinen Gedanken freien Lauf lassen konnte.

Meine Hand umfasste nun das kühle Metall des Griffes und ich öffnete die aus Glas bestehende Tür, um in den Raum zu kommen, wo man diese Aussicht auf New York hatte. Dieses Gebäude war eines der höchsten Häuser in New York und deshalb konnte man mehr, als nur Queens sehen. Ich setzte mich auf den langen Tisch, an dem meistens nur hohe Tiere saßen, die hier irgendwas besprachen. Langsam öffnete ich die Riemen der hohen Schuhe, die mir meine Mutter aufgezwungen hatte und streifte sie mir ab. Danach legte ich meine Füße auf einen der Stühle und sah aus dem riesigen Fenster auf New York. In dieser Stadt hatte ich schon mein ganzes Leben gelebt und dennoch kam es mir so vor, als würde ich nur einen Bruchteil von ihr kennen. Zwar wusste ich und kannte auch die besten Läden zum Ausrauben, aber mir waren die Shopping Meilen unbekannt oder das beste Restaurant oder Cafe. Ich kannte keine Orte, wo man mal mit seinen Freunden hingehen konnte oder mit seinem festen Freund ein Date verbringen konnte. Eigentlich kannte ich die gute Seite von New York nicht, sondern eher nur die Schattenseite. Wo zum Beispiel die einzelnen Gangs ihr Revier hatten, an welchen Orten es am längsten dauerte, bis die Polizei da war, wo man am Besten gestohlene Ware verkaufen konnte und von welchen Gebieten man sich allgemein in New York fern halten sollte. Doch seit ich an diese Schule ging, hatte sich etwas geändert, denn ich dachte jetzt nicht mehr nur als Kriminelle, sondern auch als ganz normales Mädchen. Früher hatten mich die einfachen Dinge nicht interessiert und sie waren mir auch egal, aber jetzt hatte sich das irgendwie geändert.

Dennoch war ich wieder weg gelaufen. Statt mich der Situation auf dem Ball zu stellen, war ich davon gelaufen und hatte mich lieber hier verkrochen. Die Zeit bis zum Ball war ich Parker noch mehr aus dem Weg gegangen, als vorher schon. Zum einen lag es daran, dass ich immer noch wütend auf ihn war zum anderen konnte ich ihn auch nicht mehr ansehen. Ich wusste nicht warum, doch seit ich mitgekriegt hatte, dass er mit Liz auf den Ball ging, tat es weh ihn anzusehen. Diesmal war ich trotz der Aussage meiner Mutter zum Arzt gegangen wegen dieser Sache, doch der hat mein Problem nicht ernst genommen und auch gelacht, ehe er mich mit den Worten er müsse sich um echte Patienten kümmern, raus geschmissen hatte. Dieser Mann war genauso wie meine Mutter diesmal und auch Viktoria. Beide verhielten sich so, als wüssten sie, was mit mir los war, doch sagten mir einfach nichts, was ich schon echt mies von den beiden fand.

Ich war einfach nicht auf diesen Ball aufgetaucht, weil ich Parker und Liz zusammen nicht ertragen hätten. Dieses Geschnulze ging mir dann doch auf die Nerven und dabei war es eigentlich mein Plan gewesen, dass die beiden endlich zusammen kamen. Langsam holte ich nun mein Handy heraus und ging auf Instagram. Dort war auch Liz und da ich ihr folgte, bekam ich all ihre Bilder auf die Startseite von mir. Sie hatte einige Bilder von sich auf dem Ball gepostet, doch auf keinen sah ich Parker. Bei ihrem ältesten Post von heute Abend stand unter dem Bild „wurde sitzengelassen. Danke Peter". Es verwunderte mich wirklich, dass Parker seine Traumfrau sitzen ließ, besonders weil sie ihm doch so viel bedeutete und er schon ziemlich lange darum betete ihr Herz zu gewinnen. Jetzt hatte er die Chance und ließ es einfach sein. Ich glaubte einfach, dass ich nie aus diesem Junge schlau werden würde.

Plötzlich erhaschte etwas in meinem Augenwinkel meine Aufmerksamkeit. Ich sah aus dem Fenster und meine Augen weiteten sich vor Schock. Ein Flugzeug brach gerade aus dem Himmel und landete neben dem Pier am Strand. Ich stand auf und trat näher ans Fenster, jedoch konnte ich nicht genau erkennen, was dort passierte, aber mir war klar, dass dieses Flugzeug eigentlich woanders sein sollten. So wie ich das nämlich gesehen hatte, war das Flugzeug noch minimal getarnt gewesen. Es war sicherlich das Flugzeug von den Avengers, dass die Sachen vom Umzug in sich hatte. Es war ja bekannt gewesen, dass der Avengers Tower weiter in den Norden zog und noch einige Sachen rüber geschafft werden musste. Ich war beeindruckt davon, dass es anscheinend jemand kapern wollte, aber dann scheiterte. Als mir das klar wurde, schoss sofort ein Gedanke in meinen Kopf, wer das verhindert hatte. Eindeutig Spiderman. Er hatte sich ja nicht schon genug mit gefährlichen Leuten angelegt und war schon oft verletzt worden oder seine Pläne waren schief gegangen. Dennoch hatte er anscheinend ein Flugzeug zum Absturz gebracht und es würde mich nicht wundern, wenn es Volture war, der das Flugzeug mit den Sachen wollte und dort war.

Ein Grinsen umspielte bei diesen Gedanken meine Lippen und ich schüttelte amüsiert meinen Kopf. Das war typisch Strampler Boy, aber damit hatte er sicherlich einen guten Eindruck als Helden hinterlassen. Jetzt wollte ich noch mehr wissen, wer er war, aber nicht nur wegen der Rache, sondern auch aus eigenem Interesse.

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🕸 Fragments of Heroes 🕸 P. ParkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt