"Wie geht es dir denn?", war Jimin der erste, der mich fragte. "Viel besser, danke!", sagte ich und lächelte alle an. Einmal durch die ganze Runde. Wieder war mein Pulsschlag irgendwo bei 160 und mein Herz pochte wie verrückt. Das ist doch Wahnsinn. Das gibt es doch fast gar nicht. Ich muss doch einfach träumen, oder? Das fühlt sich so surreal an. Aber die leichten Schmerzen bestätigen mir gerade in diesem Moment, das es kein Traum war und ich bei klarem Verstand war.
"Hey Anja. Das tut uns wirklich sehr leid, wie das ausgegangen ist.", ergriff nun RM das Wort. "Keine Sorge, ich mache euch ganz sicher keinen Vorwurf. Ihr könnt dafür auch nichts, okay?!", meinte ich und sah sie alle erneut an. Keiner sagte etwas darauf, doch sie haben es aufgeschnappt und wahrgenommen. Das reicht mir fürs erste auf jeden Fall schon mal. "Nachdem wir jetzt hier bei dir sind, erzähl uns doch ein bisschen von dir!", sagte Jungkook und grinste mich an. "Ja kann ich machen. Aber ich beantwortete lieber Fragen, denn so gut kann ich von mir auch nicht erzählen.", sagte ich und kratze mich verlegen am Kopf. "Natürlich das können wir machen!", sagte Kookie und dachte kurz nach. "Okay, Anja! Verrate uns doch, wie alt du bist!" - "Ich bin vor fünf Tagen 21 Jahre alt geworden!", meinte ich. Sie waren sichtlich überrascht. Jedoch gratulierte mir jeder von ihnen noch nachträglich zum Gebrurtstag. Irgendwie hatte ich so gar nicht damit gerechnet, weswegen ich mich gerade umso mehr freute. "Wow, das sieht man echt nicht!", sagte Jimin. Ich begann zu lachen. "Ich nehm das mal als Kompliment auf!" - "Ja das darfst du!", meinte er lächelnd. "Gehst du noch zur Schule?", kam die nächste Frage von RM. "Ja. Rein theoretisch bin ich schon fertig, aber ich mache noch ein Jahr. Aber einen Abschluss habe ich schon!" - "Okay!", sagte RM und nickte dabei. "Ich hab auch noch eine Frage!" - "Ja sehr gern, J-Hope!" - "Woher kommst du denn aus Deutschland!" - "Ich komme aus Bayern, bzw. ich wohne in der Nähe von München!", sagte ich. "Oh wow, in der Nähe von München? Dann bist du aber weit gereist, um uns zu sehen!" - "Ja das stimmt. Aber das war es auch wert!", meinte ich und begann wieder zu lächlen. "Wie bist du hergekommen?", fragte nun Tae. "Ach ich bin hierher gefahren!" - "Wie, hier her gefahren?" - "Man Tae, bist du dumm. Mit dem Auto ist sie hergefahren!", meinte nun Jin. "Ja das stimmt!", bestätigte ich Jins Vermutung. "Ja sorry, Jin!", schmollte er. "Alles gut, ich hätte in deiner Situation sicher auch nachgefragt!", meinte ich. Tae begann wieder zu lächlen.
Wir unterhielten uns eine ganze Weile und später am Abend verabschiedeten sich alle von mir. Ich war nun wieder alleine hier im Hotelzimmer und saß hellwach auf dem Bett. Es war gerade mal halb 12 und ich sollte mich eigentlich ausruhen und auch eine Runde schlafen, doch so gut funktionierte das nicht. Ich wollte also aufstehen und mich ein wenig bewegen. Aus diesem Grund schlug ich die Bettdecke zur Seite und setzte mich so hin, das ich in wenigen Sekunden aufstehen kann. Ich stütze mich vom Bett ab und begann zum Fenster vorzuhumpeln. Da mein Körper sehr geschwächt war, war ich völlig am Ende und mir war auch für einen kurzen Moment schwindelig vor Augen. "Anja!", ertönte Taes Stimme hinter mir. Ich drehte mich in seine Richtung. "Tae?", sagte ich. "Was machst du denn da?" - "Ich kann nicht mehr liegen und schlafen kann ich auch nicht, also wollte ich mich ein bisschen vors Fenster setzen!", erzählte ich ihm. "Okay, ja das kann ich verstehen." - "Was machst du noch so spät hier bei mir?", wollte ich nun von ihm wissen. "Ähm...na ja ich wollte einfach nur nochmal nach dir sehen!" Ich grinste. "Willst du dich setzen?" - "Ja, sehr gern!", meinte er und tat dies. Mit wenig Abstand ziwschen uns, saßen wir nebeneinander und schwiegen, für den Moment zumindest.
"Hey Anja!" - "Ja, Tae!" - "Ich will dich was fragen?" - "Natürlich, was denn?" - "Aber bitte, werde nicht sauer. Ich mach mir nur Sorgen und will es ehrlich von dir wissen!" - "Okay, versprochen.", entgegnete ich ihm. "Hast oder hattest du eine Essstörung?", fragte er plötzlich. Ich war ein wenig schockiert. Es war ihm wohl gleich aufgefallen. "Ähm ja, ich habe eine, bzw. habe ich eine Therapie gemacht und mein Essverhalten hat sich wieder einigermaßen normalisiert!", sagte ich und sah auf meine Knie. "Hey das muss dir nicht unangenehm sein. Mir war es nur im Krankenhaus aufgefallen, als du dort eingeliefert wurdest und sie dich verartzt hatten und dein T-shirt dabei leicht nach oben gezogen haben." - "Ja du hast sicher meine Rippen gesehen oder?", fragte er mich. "Ja habe ich. Aber bitte du musst dich nicht schlecht fühlen, ich bin stolz auf dich, das du eine Therapie gemacht hast!" - "Danke, wirklich! Tae ich fühle mich ein bisschen besser also zuvor! Irgendwie tat es gut, dir das zu erzählen." - "Sehr gern. Ich war ja nur zu neugierig. Aber ich wollte es einfach wissen!" - "Alles gut, ich habe damit kein Problem." - "Darf ich noch etwas fragen?" - "Ja!", entgegnete ich ihm und lächelte dabei. "Was war der Auslöser dafür. Du musst aber nicht antworten, wenn du nicht willst!" Ich sah ihn kurz an und überlegte einen kurzen Moment. Darüber habe ich zwar schon mit meinen Eltern gesprochen und auch mit meiner Therapeuten, aber gerade eben sitze ich neben meinem Idol Kim Taehyung. Egal, er ist auch ein Mensch und hat genau so Gefühle und Emotionen wie ich. "Ja darfst du fragen. Der Auslöser war übelstes Mobbing in meiner Klasse!" Er sah mich traurig an. "Das tut mir wirklich leid!" - "Muss es nicht. Du kannst ja nichts für." - "Wie lange erträgst du das schon?", fragte er. "Knapp drei Jahre. In der zehnten hat es angefangen und sich durchgezogen bis jetzt!" Er nahm plötzlich meine Hand und sah mich an. "Was für widerliche Menschen. Sowas macht man einfach nicht. Warum eigentlich? Weil du perfekt aussiehst?, lustig bist?, verrrückt?, eine hübsche junge Frau? oder warum haben sie das gemacht?" Ich war komplett sprachlos. Wow, was hat er gerade eben gesagt? Ich komme gerade nicht darauf klar. "Ähmm...ich denke, weil ich in der zehnten Klasse noch um einiges dicker war. Eigentlich war ich übergewichtig und der zweite Grund ist glaube ich, das ich sehr gut in der Schule bin."
"Wie armselig. Wegen sowas mobbt man doch keine Mitschülerin. Die haben doch einen kompletten Dachschaden. Vor allem du hast dir die Beleidungen sehr zu Herzen genommen oder und dann bist du in die Essstörung und die Magersucht gerutscht?" - "Ja so war es.", meinte ich und hielt meine Tränen zurück. Er sah mich nur an und drückte mich wenige Sekunden später gegen seine Brust. "Das tut mir trotzdem von Herzen Leid. Sowas hast du nicht verdient. Vor allem aus so bescheuerten Gründen!" - "Danke, Tae!", schluchzte ich vor mich hin, während ich in seinen Armen lag. Wir unterhielten uns noch ein wenig und auch er erzählte mir von den vielen Diäten und das er auch oft mit dem Essen und seinem Aussehen zu Kämpfen hat. "Ich glaube du kannst das sehr gut nachvollziehen, wie es ist in den Spiegel zu sehen und sich fett zu fühlen, oder?" - "Ja das kann ich sogar sehr gut!" - "So geht es mir oft. Ich kämpfe auch sehr mit den Diäten und auch damit, nicht in eine Essstörung zu rutschen." Ich sah ihn an und nahm nun seine Hand. "Ich weiß, genau wie anstrengend und kräftezehrend das sein kann!" Er nickte und sah mir tief in die Augen. "Anja?" - "Ja!" - "Weißt du eigentlich wie hübsch du bist.", sagte er plötzlich. Ich begann zu lächlen und sagte: "Nein nicht wirklich!" - "Das ändern wir!" - "Tae, was hast du vor?" - "Wirst du noch früh genug erfahren!" Ich begann den Kopf zu schütteln und dabei zu lachen. Auch er begann zu lachen und ich spürte seinen Blick auf mir, die ganze Zeit. "Tae, du weißt aber auch das du perfekt bist. Du bist genug, ja? Du musst nicht noch dünner werden, um schön zu sein. Das habe ich auch verstanden. Du bist genau so richtig, ja? Lass dir nichts einreden!" - "Danke Anja, das werde ich nicht!", entgegnete er und wir sahen uns tief in die Augen. Er kam mir ein bisschen näher, aber aus irgendeinen Gefühl heraus, machte keiner von uns den nächsten Schritt und es blieb bei einem Kussversuch. Mein ganzer Körper gribbelte aber in seiner Nähe und ich spürte durch das nahe nebeneinandersitzen, seine Körperwärme.
Wir redeten noch eine ganze Weile miteinander. Er erzählte mir ganz viel von seiner Kindheit und auch von Yeontan, seinem kleinem Hund. Ich hörte ihm ganz aufmerksam zu und erzählte auch viel von meiner Kindheit. Tae und ich waren in vielen Hinsichten auf der gleichen Wellenlänge und ich genoss die Zeit sehr mit ihm. Seine Art zu sprechen und die Art, wie er über Sachen, die ihm alles bedeuteten, sprach, zog mich in seinen Bann. Je mehr ich mit ihm zu tun hatte und auch je mehr wir miteinander sprachen, desto mehr begann ich mich in ihn zu verlieben. Die Grundliebe ist als Fan ja sowieso schon da, aber das geht nun darüberhinaus. Und es fühlte sich so gut an. Ich fühlte mich seit einer ganzen Weile wieder echt gut. Wir saßen schon ziemlich lange dort. Mittlerweile lehnte ich auf seiner Schulter, sah auf dem Fenster und lauschte seiner ruhigen und angenehm rauen Stimme, wie er über seine Kindheit und die ärmlichen Verhältnisse sprach, aus denen er kam. Auch ich erzählte ihm von meiner Schwester und meinen Eltern und genau wie ich, hörte auch er mir aufmerksam zu. Irgendwann muss ich aber wohl geschlafen sein.
Zeitspr. Nächster Tag
Ich öffnete langsam meine Augen. Keiner war hier. Ich war komplett allein, dachte ich für den ersten Moment zumindest. Dann sah ich aber zum Sessel gegenüber von meinem Bett. "Hey Anja, guten Morgen!", ertönte Taes Stimme. Er saß im Sessel und sah mich genau an. Ich begann zu lächlen und meinte:" Guten Morgen. Bist du die ganze Zeit hier gewesen?" - "Ja, ist das ein Problem?", fragte er mit einem kleinen Grinsen im Gesicht. Doch ich schüttlete ganz heftig meinen Kopf. "Nein überhaupt nicht. Ehrlich gesagt bin ich froh, das du noch hier bist!" Er begann wieder zu grinsen. "Hast du mich ins Bett getragen?" - "Ja habe ich. Ich wollte nicht, das du auf dem kalten Boden schläfst!" - "Danke, du bist süß!" Er grinste wieder.
Nach einer Weile verließ er das Zimmer, um duschen zu gehen. Ich tat es ihm gleich und tat dies auch, so gut ich konnte. Das Abtrocken und auch das Anziehen funktionierte so gut wie ohne Probleme, doch fürs Haare föhnen hatte ich keine Kraft mehr übrig. Doch Tae kam eine gute Stunde später wieder und machte das für mich. Dabei sagte er mir auch immer und immer wieder, wie wunscherschön meine schwarzen langen schwaren Haare mit den roten Strähnen waren. Immer wieder bedankte ich mich bei ihm und war sehr glücklich über seine Gesellschaft. Gegen Mittag kamen auch die anderen noch kurz vorbei und wir aßen gemeinsam etwas, quatschen noch und alberten auch viel herum. Die Jungs waren wirklich alle so unfassbar lieb und ich mochte sie nun noch mehr, da ich jetzt weiß, wie sie im echten Leben so drauf sind. Am Nachmittag war ich wieder mit Tae allein und wir redeten wieder ein wenig, schauten Fern und im Anschluss noch einen Film, bei dem ich die Hälfe verschlafen hatte. Aber die Schmerzmittel machen auf Dauer echt müde, auch wenn es nur eine kleine Menge war. Sie machten mich sehr müde und ich war eigentlich dauer-erschöpft.
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[1972 words]
> publ. 04.Juli 2018 / changed 03. November 2023
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𝙸𝚗𝚌𝚛𝚎𝚍𝚒𝚋𝚕𝚎 𝙲𝚑𝚊𝚗𝚐𝚎𝚜 // ᴋ. ᴛʜ 🤍🖤
Fanfiction[!!!!! ÜBERARBEITUNG IST BIS AUF WEITERES PAUSIERT!!!!] Anja bekam zu ihrem 20. Geburtstag ihren größten Wunsch erfüllt. Sie hatte von ihren Eltern VIP-Konzertkarten für das BTS-Konzert in Berlin bekommen! Doch was dann passierte, stellte ihr bis d...