17.

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RAF // OSNABRÜCK
"Bruder...sie meint das nicht böse.  Leonie ist es eben gewohnt, dass ihre Familie immer für sie da war. Sie wurde in ihrem ganzen Leben angeleitet und musste sich nie um etwas sorgen", sagt John und versucht mich zu beruhigen.  Ich kann nichtmal sagen ob ich sauer oder enttäuscht bin, mich verwirrt und nervt es einfach,  dass sie sich nicht entscheiden kann. Ich akzeptiert und liebe sie ja so we sie ist, aber an einem Tag liebt sie mich abgöttisch und geht Risiken an, während sie am nächsten Tag zurück in ihr Nest abhaut und ihr perfekte maßgeschneidertes Leben lebt. Aggressiv ziehe ich an meiner Kippe und anschließend an John's Joint,  welchen er mir reicht.  " Raphael? ", höre ich plötzlich Leonies leise Stimme hinter John.  Dieser tritt einen Schritt zur Seite,  während er zwischen uns hin und her schaut.  "Ich Ehm...ich lass euch mal alleine", verkündet John, zieht ein letztes Mal an seinen Joint und drückt ihn aus, ehe er zurück in die Pizzeria verschwindet.  Jetzt stehen wir beide alleine draußen. Die eine Seite von mir will sie fragen was sie da für ein Spielchen spielt und die andere wir,  sie einfach nur gegen die Wand pressen und ficken...
"Es tut mir Leid Raphael,  ich ...ich", beginnt sie stotternd während ich sie mit meinem Blick förmlich durchlöchere. "Du was? Leonie..ich liebe dich wirklich von ganzem Herzen aber auf diese Spielchen habe ich keine Lust.  An einem Tag vergötterst du mich, spricht von einer gemeinsamen Zukunft und geht aufs ganze und am nächsten Tag haust du ab, zurück in dein perfektes und vorgefertigtes Leben, wenn es brenzlig wird. Ich habe deinen Abschied akzeptiert,  doch irgendwie hat es am mir das Herz zerfetzt zu wissen, dass du von deinen Eltern verschleppt wurdest.  Ich will nicht,  dass du dich für einen von uns entscheidest,  aber so kann das nicht weitergehen.  Entweder willst du mich oder nicht!", ja vielleicht war das  etwas hart,  aber es müsste raus. In einer Beziehung geht es doch um Ehrlichkeit und das hier ist ehrlich....

LEONIE // OSNABRÜCK
Sein Blick ist kalt und leer, trotzdem jedoch voller Aggression.  Ich kann nicht deuten ob er sauer oder enttäuscht ist, aber auf jeden Fall ist er ehrlich.  Seine Worte hallen in meinen Ohren nach und und machen mich sauer, doch ich kämpfe auch gegen die Tränen an, doch er sagt tatsächlich die Wahrheit.  Ich schaue ihm tief in die Augen und antworte: "Ich bin doch hier oder? Raphael,  denkst du etwa du warst mir nicht wichtig?  Ich weiß, dass es mit mir nicht einfach ist, wird es auch nie sein. Ich bin 24 und ja mein Leben wurde mir vergekautweshalb ich unselbstständig bin und ein Problem damit habe aus dieser Lebenshülle zu kommen. Seit ich euch Jungs kennengelernt habe, klappt das aber deutlich besser. Jedoch bin ich nur selbstbewusst wenn ihr dabei seid. Ihr seid meine Comfort Zone,  meine Familie ohne Vorurteile.  Raphael,  bitte verstehe, dass es niemals einfach für mich war dich zu verlassen, das wird es auch nie. Ich habe es mir nicht ausgesucht Tochter zwei der erfolgreichsten Anwälte zu werden, in dieses perfekte Leben geschmissen zu werden oder aus Hamburg gezogen zu werden, genauso wenig habe ich es mir ausgesucht euch in diesem Supermarkt getroffen zu haben. Doch Dinge passieren, positiv und negativ.  Euch durch Zufall zu treffen würde ich schon fast als Schicksal bezeichnen,  jedoch ist es auch mein Schicksal dieses Scheiß Jurastudium zu machen, egal wo. Du glaubst nicht wie schwer es ist unter diesem Druck zu leben.  Ich habe eine unglaubliche Angst vor meinen Eltern,  die könnten nicht nur mir die Zukunft verbauen sondern auch dir...", versuche ich mich zu rechtfertigen.
Niemals von uns beiden sagt etwas, er weiß nicht was er antworten soll, während ich nicht weiß was ich noch hinzufügen soll.
Er versteht einfach  nich,  welche unglaubliche Angst ich habe mich meinen Eltern zu stellen. Wie sollte er auch?
"Genau! Du hast Angst! Du hast Angst Mal was ohne die behutsamen Augen deiner Eltern! Reiß dich verdammt nochmal doch einfach von ihnen los? Oder willst du für immer das machen was sie von dir verlangen? Du bist fucking 24!", seine Worte treffen mich, doch sind wahr. "Ich weiß Raphael...aber ich bin eben nicht so stark wie ihr alle und kann mich einfach so losreißen", antworte ich leise und denke daran, dass ich wirklich ein großes Problem damit habe alleine eine Risiko einzugehen. Denn wäre Jenny nicht im Laden gewesen, hätte sie mich nicht dazu gedrängt mit den Jungs in die Shisha Bar zu gehen.
"Ich bin aber bereit es zu lernen...mit deiner Hilfe. Vorausgesetzt du möchtet mir helfen?", gebe ich sehr leise und mit zitternder Stimme hinzu.  Wie genau er mir dabei helfen soll weiß ich nicht genau, doch ich bin sehr froh als er nickt.
"Ich kann dir helfen. Aber dafür musst du mich lassen okay?", meint er mit seiner behutsamen Stimme und nimmt mich in den Arm, "..aber so darf das nicht weitergehen", fügt er hinzu und küsst meine Stirn.
"Lass uns gehen, ich hab Lust auf Versöhnungssex" , flüstert er nach wenigen Minuten und ich muss lachen: "Du bist unmöglich Raphael Ragucci!", trotzdem gehen wir wieder rein und verabschieden uns von den anderen...

GLAUB MIR ~AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt