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LEONIE // IRGENDWO AUF DEN MALEDIVEN

"Amore, wir müssen reden und diesmal rennst du nicht weg okay?", bittet Raphael mich und steht sich auf eine der Strandliegen. Vorsicht setze ich mich neben ihn.
"Mein Verhalten vorhin war genauso falsch wie deins, ich hätte etwas sagen sollen und du nicht einfach wegrennen sollen", ich nicke, er greift nach meinen Händen ehe er fortfährt, "was du vorhin gesagt hast war bestimmt nicht einfach und ich verstehe es. Auf der einen Seite bin ich etwas enttäuscht, dass du es drei Wochen vor mir verheimlicht hast, kann aber auf der anderen Seite deine Angst verstehen. Ich wusste vermutlich auch nicht wie ich es gesagt hätte...", er macht eine poetische Pause, "aber letztendlich hast du es mir ja jetzt gesagt, auch wenn Jonas und Kontra es vorher wussten. Bevor du fragst: Jonas hat geplaudert. Trotzdem Bitte ich dich ab jetzt ehrlich zu mir zu sein. Ich habe gespürt, dass dich etwas bedrückt hat, wollte aber nicht aufdringlich sein", unsere Blicke treffen sich.

"Leonie, du bist die Frau die ich abgrundtief liebe. Noch nie habe ich jemanden so sehr lieben können wie ich dich liebe. Du bist die Liebe meines Lebens. Natürlich schockiert es mich, wenn jemand Hand an mein Mädchen legt, wenn dich jemand vergewaltigt. Besonders wenn du bewusstlos bist. Aber wir schaffen das. Wir finden heraus wer das war und wenn du irgendwann zu einer Beratung möchtest und sonst irgendeine Therapie machen möchtest begleite ich dich. Ich werde auf dem Weg immer an deiner Seite bleiben, Hauptsache es geht dir gut, okay?", öffnet er sich mir komplett und mir schießen schon wieder Tränen in die Augen. Verdammt, was ist los mit mir?
"Okay.", antworte ich, "und du bist nicht sauer?", frage ich anschließend. Er schüttelt den Kopf: "Auf keinen Fall, ich liebe dich Leonie Friedrich", und zaubert mir mit diesen Worten ein Lächeln auf die Lippen.
"Ich liebe dich auch Raphael Ragucci", antworte ich, bevor sich unsere Lippen verbünden.

•••••

Als wir wieder zu den anderen zurückkehren, befindet sich Maxwell schon hinter der Bar. "Ciaaooo Bella!", begrüßt er mich strahlend und mixt weiter ein blaues Getränk für Jonas.
"Maxwell! Bruder! Erstens sind wir nicht in Italien und zweitens was dauert das so lange?", beschwert sich Jonas mit einem gespielten Ärger.
Maxwell hebt sofort beide Arme und entgegnet: "Chill Bruder! Der Maxwell Colada ist schon fertig", bevor er ihn das blaue Getränk auftischt. Ich weiß nicht viel über Cocktails, aber Piña Colada ist nicht blau! Was hat Maxwell also dazu gemischt?
"Sooo Leonie, für sich gibt's einen Maxwell on the Beach", bestimmt er plötzlich und fängt ohne meine Zustimmung an zu mischen.

Erstaunlicherweise stellt er sich als hervorragender Barkeeper heraus, mit Sicherheit hat er Nachhilfe von Tea bekommen. "Und? Gut, oder?", fragt er nachdem ich den "Maxwell on the Beach" ausgetrunken habe.
Ohne zu Fragen beglückt er uns alle mit weiteren Cocktails, während einige Hotelgäste, nach der täglichen Animationsshow, langsam zu uns trudeln und ebenfalls bei Maxwell bestellen.
Lachend nehmen wir unsere Cocktails und überlassen ihn seinem Schicksal: "Ey! Leute wartet! Ich-! halloo", quängelt er, doch wir ergattern uns einen der Holztische auf der Terrasse neben der Bar.
Laut Aushang findet hier gleich Karaoke statt, na prächtig.
Zehn Minuten später wurde Maxwell von einem echten Barkeeper abgelöst und kommt mit einem Tablett voller Shots zu uns. "Na du Profi-Barkeeper? Wie war dein erster Arbeitstag?", necke ich ihn, woraufhin er mir lediglich die Zunge herausstreckt.
Aus der einen Runde Shots werden mehrere, sodass wir später tatsächlich am Karaoke teilnehmen, statt einfach nur zuzusehen.
Das erinnert mich an das eine Mal, als wir in Hamburg in einer Karaokebar waren.
Nur, dass uns hier niemand kennt...

GLAUB MIR ~AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt