GLAUB MIR ~Abgeschlossen

50.

vier Monate später...
LEONIE // BERLIN
Mit einem Lächeln auf den Lippen laufe ich vom Büro des JUICE in Richtung meines Wagens.  Ich habe gleich einen Termin beim Frauenarzt und wenn alles gut läuft,  dann erfahren wir das Geschlecht.  Ich kann es wirklich kaum erwarte, auch wenn Raphael und ich überlegt alten uns überraschen zu lachen. Aber letztendlich wollte ihr diesen besonderen Moment erleben und außerdem müssen wir noch ein Zimmer einrichten. 

Dauergrinsend fahre ich zum Parkhaus der Frauenärztin Dr. Anja Neubert, sofort entdecke ich den Wagen meines Mannes im Parkhaus.  Lässig lehnt er dagegen und checkt seine Nachrichten, ich parke direkt neben ihm und steige aus. Ich trage eine schwarze Jeans und ein weites graues Oberteil,  dennoch sieht man den kleinen Babybauch. 
"Na meine Schöne", begrüßt mich Raphael mit einem Kuss und streichelt anschließend über den Bauch und flüstert: "Naa Baby Ragucci!  Gleich erfahren wir ob die so wundervoll wirst wie deine Mama oder eher wie der Papa", was mich zum Lächeln bringt.  Er nimmt meine Hand und wir machen uns auf den Weg in die Praxis. Es sieht schon verrückt aus zwei Maserati einfach in einem Parkhaus stehen zu sehen.
In der Praxis wartet ein Wartezimmer mit etwa fünf Frauen (die meisten davon mit Partner) auf uns, zwei von ihnen sind offensichtlich schwanger,  die anderen beiden sind eine Jugendliche und ihre Mutter.
Wir neben Platz, doch Raphael lässt meine Hand nicht los, er schaut sich gespannt die Musikvideos auf dem Bildschirm an. Gerade läuft ein neuer Taylor Swift Songs und als nächstes kommt Capital Bra mit Cherry Lady.  Das Video kam letzte Woche raus doch ich habe es noch nicht angeschaut,  das Idee erinnert mich an Tea.
Während das Video läuft,  schaue ich mich im Wartezimmer um, bevor Raphael mich anstößt: "Ey", flüstert er leise, "Ist das Tea?", fragt er und zeigt auf das Mädchen im Video. 
Ich muss zwar zweimal hinsehen, jedoch kenne ich Tea sofort. Sie ist es.
"Ich schätze schon", antworte ich und starre ebenfalls gebannt auf das Video.  Zu sehen ist Tea in super sexy Unterwäsche, wie sie mit Capital auf einem Bett rumturnt und ich begrapschen lässt. 
"Das Maxwell das zugelassen hat...", flüstere ich skeptisch und Raphael grinst leicht, bevor er antwortet: "Vielleicht findet er es auch geil?".
Ich schüttle lachend den Kopf, als eine Krankenschwester und aufruft und in das Zimmer bringt.
"Guten Tag Frau Ragucci. Guten Tag Herr Ragucci", begrüßt uns Dr. Neubert mit einem Händedruck und bittet mich auf dem Ultraschallstuhl Platz zu nehmen.  Vorsichtig betastet sie alle wichtigen Regionen und schmiert anschließend das Gel für den Ultraschall auf den Bauch. 
Vorsicht fährt sie mit dem "Scanner" über den Bauch und auf dem Monitor erscheint unser Baby. Sofort jagt es mir Tränen in die Augen, es ist so gewachsen und man kann sogar schon einiges erkennen. Dr. Neubert erzählt uns etwas über das "scannen" und zeigt uns ein paar der Gegenden, bis sie schließlich lächelnd sagt: "Wollen Sie das Geschlecht wissen?" und wir beide nicken. 
"Herzlichen Glückwunsch Sie bekommen eine Tochter", als sie diese Worte sagt, kullern die Tränen meine Augen hinunter...

Als wir zehn Minuten später die Praxis verlassen, strahle ich noch mehr als zuvor. Wir bekommen eine Tochter.  Ich meine es war mit eigentlich nicht ich in welches Geschlecht mein Kind hat,  jedoch freut es mich einfach unheimlich es jetzt zu wissen. 
Raphael und ich fahren in ein italienisches Restaurant...

TEA // HAMBURG
Das Video von Capital und mir geht durch die Decke. Ich habe mit total gefreut als er mich gefragt hat, auch wenn ich wüsste was mich erwartet.  Maxwell war nicht besonders begeisterst,  aber ich habe damit argumentiert,  dass er in seinen Videos auch immer mit Mädels rum hängt und sie anfasst und ich es absolut nicht gerecht finde wenn er mir das verbietet,  nur weil ich die Frau bin. Das hat gezogen und ich konnte den "Job " annehmen. Capital ist dafür sogar nach Hamburg gekommen. 
Er wusste angeblich sofort, dass er mich für das Video haben will und irgendwie finde ich passt es auch. Außerdem wollte ich schon immer die "Hauptrolle" in einem Musikvideo haben.
Außer Maxwell habe ich aber niemandem davon erzählt,  ich wollte sie alle überraschen und ich weiß genau das sie sich das Video anschauen werden. 
Breit lächelnd liege ich auf dem Sofa auf Maxwells Brust und betrachte erneut das Werk. MTV spielt den Song rauf und runter und es ist unfassbar sich selbst im TV zu sehe. Klar, ich habe wenig an und werde begrapscht aber das ist nun mal mein Job?
Außerdem ist meine Followerzahl schon um mindestens 500 gestiegen. 
"Ich wünschte du würdest, das für mich anziehen Baby", flüstert Maxwell in mein Ohr und sieht auf das Outfit im Video an. Da ich mit ihm kuschle,  spüre ich genau was in seine Hose abgeht und grinse.  Es macht ihn also geil, seine Freundin, mit einem anderen zu sehen? Interessant! 

Am Abend kommt Bonez zum Abendessen vorbei,  er bringt seine Tochter mit und will etwas mit uns über Gzuz und meinen Sohn sprechen, aber auch über anderen Kram.
Gegen 17:00 stehe ich auf, um Duschen zu gehen und anschließend mit dem Essen anzufangen.  Es gibt ganz klassisch Lasagne, nach dem Rezept meiner Mom.  Maxwell macht sich währenddessen fertig und ich stehe singend in der Küche. Im TV laufen Musikvideos und ich summe oder singe sie einfach mit. 
Pünktlich um 19.00 steht Bonez mit seiner Tochter vor der Wohnungstür, beide fallen mir sofort um die Ohren. "Hey, alles klar?", fragt John und ich nicke lächelnd, bevor ich ihm seine Jacke abnehme...
Während dem Essen sprechen wir wenig über meinen Sohn, da Tyga noch bei uns sitzt. Irgendwann setzt sie sich jedoch vor den Fernseher um Gästezimmer, da ist es ruhiger und sie kann sich direkt ins Bett legen kann. "Okay, jetzt mal Karten auf den Tisch. Wie schwer wird es deinen Sohn zurückzubekommen?", fragt Bonez direkt als ich an den Tisch zurückkomme. Ich zucke mit den Achseln: "Das Jugendamt meinte damals keiner der Eltern wäre fähig mit seinem Job oder seinem Lebensstil, diesen Jungen großzuziehen"; ich spüre, wie mir schon wieder Tränen in die Augen schießen. "Außerdem ist er doch bei meiner Schwester groß geworden...das wird für ihn doch bestimmt total grauenvoll...", füge ich leise hinzu, da ich genau weiß, dass es so wäre. "Aber du könntest ihn besuchen, oder?", fragt er und ich nicke, "Wenn meine Schwester mich reinlässt ohne mich mit abwertendem Blick zu vertreiben, dann ja", antworte ich und beginne mir einen Tee zu kochen...