GLAUB MIR ~Abgeschlossen

28.

LEONIE // BERLIN

Gerne würde ich schwärmen und behaupten, dass Raphael und ich heute Nacht den besten Sex der Welt hatten. Doch leider wäre das gelogen, zumindest von meiner Seite. Denn aus irgendeinem mir nicht bekannten Grund hatte ich unglaubliche schmerzen, als er in mich eingedrungen ist. Natürlich habe ich ihm nichts gesagt und mir die Schmerzen so gut es geht verkniffen, doch jetzt sitze ich auf der Toilette und habe tatsächlich Tränen in den Augen.  Es tut mir so leid, da haben wir seit langem mal wieder die Möglichkeit ungestört Zweisamkeit zu genießen und ich versaue es mit irgendwelchen Schmerzen. 

Natürlich hätte ich einfach mit Raphael darüber sprechen können, aber wie stellt man so etwas an, wenn man selbst nicht weiß was genau mit einem los ist. In meinem Kopf brauen sich schon an die tausend Verschwörungstheorien zusammen wieso es wehgetan hat, doch die plausibelste und für mich angenehmste ist, dass es einfach war, weil wir schon länger keinen Sex mehr hatten. Nach zehn Minuten und einer warmen Milch klettere ich schließlich zurück ins Bett und kuschle mich an diesen wunderbaren Mann, welcher wieder die Körpertemperatur einer Heizung angenommen hat. Kein Wunder, dass er Mitte Februar weiterhin im T-Shirt und Boxershorts schläft.

Die nächste Woche habe ich mir freigenommen, um die Tour etwas Revue passieren zu lassen und mich ein wenig auszuruhen, weshalb wir noch drei Tage in Berlin bleiben. In diesen drei Tagen zeigt Raphael mir "sein Berlin", von Geheimtipps bis hin zu Touristen-Hotspots. Ich wünschte, er könnte mir jede Stadt auf diese Weise zeigen. Wir gehen jeden Abend in einem anderen Restaurant essen und genießen pausenlose Zweisamkeit, der Sex schmerzt immenoch, doch es wird besser -hoffe ich. 

drei Tage später...

Gerade sitzen wir im Auto, auf dem Weg zurück nach Hamburg. Während Raphael währt summe ich die Songs im Radio mit und scrolle durch Instagram, die Bilder von der Tour sind wirklich großartig geworden.  Egal, ob die professionellen von Pascal oder irgendeiner Zeitung oder einfach von den Fans. Mein Blick bleibt auf einem Foto des letztens Konzert hängen. Zu sehen sind Raphael und ich umgeben von den anderen und Konfetti-jedoch verschwommen, wie wir uns geküsst haben. Es ist schwer zu glauben, dass ich diese junge Frau auf dem Foto bin, vor allem im Arm von diesem starken Mann. Lächelnd like ich dieses Bild und speichere es, einfach wundervoll...

In Raphaels Wohnung angekommen, ruft mich augenblicklich Tea an. Man könnte meinen sie hätte einen GPS Tracker installiert und wüsste genau wann ich zu Hause bin. "Heyy Maus wie geht's dir?", frage ich  sofort, doch anstatt zu antworten bittet sie mich FaceTime zu starten. Ich gehorche und erblicke keine zehn Sekunden später einen wunderschönen Strand und eine wunderschöne und strahlende Tea im Bikini. "Ich glaube, ich muss meine Frage nicht wiederholen... Dir geht es fantastisch, oder?", frage ich trotzdem und nickt grinsend: "Es geht mir unglaublich gut. Leonie es ist so wunderschön hier!", beginnt wie sofort zu schwärmen. Maxwell hat sie nach der Tour sofort für zwei Wochen nach Bali entführt. Tea schwärmt weiterhin von der Insel, den Leuten, dem Essen und natürlich von Maxwell. Dieser taucht wenige Minuten später hinter ihr auf und legt die Arme um sie: "Baby", flüstert er in ihr Ohr, ehe er ihr das Handy klaut und beginnt mit mir zu sprechen: "Na Leonie alles fit?", fragt er grinsend. Ich kann nicht wirklich deuten, ob er high ist oder einfach nur glücklich, vielleicht auch beides. Als Raphael seine Stimme hört, kommt er aus der Küche gestürmt und klaut mir ebenfalls das Handy. Er und Maxwell quatschen für etwa zehn Minuten, bis Raphael entgegnet dass er weiter kochen muss. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass er damit angefangen hatte. 

"Ich wünschte ihr beide wärt auch hier, so als Doppel-Date-Urlaub", entgegnet Tea und ich nicke, "Bali wäre wirklich toll. Aber unsere Jungs würden wahrscheinlich das ganze Hotel auseinander nehmen, oder?", gebe ich lachend zu bevor auch sie beginnt zu lachen. Wir quatschen noch etwas, bis Raphael mich zu Essen ruft und auch Tea weiter muss: zu einem Tauchkurs.