Part 22

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Wach werde ich am nächsten morgen durch ein lautes Geräusch. Mit einem unschönen Flashback an den letzten Abend und einem Schrecken reiße ich die Augen auf, nur um daraufhin gleich von meinem schmerzen begrüßt zu werden. Brad steht am Bett und sieht mich an. Mit nur einem Bein in der Hose, offenem Hemd und nassen Haaren. „Sorry babe mir ist die Flasche vom Schrank gefallen. Ich wollt dich nicht wecken", sagt er und zieht sich dann weiter an. Ich setze mich auf und sehe ihn an. „Wo willst du hin?" frage ich und greife gleich nach den Tabletten die mir der Arzt gegeben hat. Brad setzt sich zu mir und reicht mir die Wasserflasche. „Die Jungs und ich haben einen Termin bei einem Radiosender. Ich hab schon Joe gefragt ob ich den irgendwie sausen lassen kann aber ich komm nicht drumherum. Glaub mir, es fällt mir nicht leicht dich allein zu lassen aber i....". Ich unterbreche Brad. „Es ist schon okay. Es ist dein Job. Ich komm schon klar", sage ich und nehme die Flasche und daraufhin gleich die Tabletten. Brad seufzt und fährt sich durch die Haare. „Ich beeile mich und wenn du magst gehen wir zur Polizei wenn ich wieder da bin. Du musst den Kerl anzeigen". Die Gedanken an letzte Nacht lassen mich erstarren. Gerne würde ich es einfach so abtun, einfach weiter machen aber ich habe so eine Panik vor allem gerade und ich glaube nicht, das sich das einfach so abtun lässt. Brad legt vorsichtig eine Hand auf meine. Ich sehe ihn an und könnte gleich wieder losheulen. „Ich... ich werde zu Polizei gehen aber ich muss das mit Blake machen. Er hat den Kerl gesehen und kann mehr Angaben machen. Ich könnte auf dich warten aber ich will das so schnell wie möglich hinter mich bringen. Ich hoffe das ist okay", sage ich. Man sieht Brad an das es eben nicht okay für ihn ist, aber er nickt. „Ich verstehe es", sagt er und seufzt daraufhin leise. Gerne würde ich mich erklären damit er sich nicht so schlecht fühlt, aber ich schaffe es nicht. Ich bin so kraftlos, so ausgelaugt. Brad sieht auf die Uhr. „Soll ich dir noch bei was helfen?" fragt er. Ich schüttle den Kopf. Er sieht mich noch kurz an, steht dann aber auf und zieht seine Jacke an. Ich stehe auf und begleite ihn zur Tür. „Ich liebe dich", sagt er. „Ich liebe dich auch Brad", sage ich und küsse ihn ganz kurz. Er lächelt sanft und geht dann. Ich sehe ihm nach und seufze leise. Ich weiß das es ihn belastet wie ich zu ihm bin und ich weiß auch nicht was mit mir los ist. Ich  kann das gerade einfach nicht, dieses berührt werden von ihm und alles.

Ich schließe die Tür und rufe Blake an. Wir beschließen uns in der Lobby zu treffen, nachdem wir fertig sind. Ich gehe, so gut es geht duschen und mache mich dann fertig, dann gehe ich runter. Die Blicke der Leute machen mich fertig. Nicht das es mich selbst schon fertig macht wie ich ausseh, oder mich fühle. Blake wartet schon. Ich geh zu ihm und umarme ihn einfach wortlos. Komischerweise ist seine Umarmung genau das was ich brauche. Er erwidert und drückt mich sanft an sich, dann sieht er mich an. „Sag bitte einfach gar nichts", sage ich und seufze. „einen schönen Menschen entstellt nichts", sagt er und grinst daraufhin leicht. Ungewollt muss ich auch Grinsen. Wir gehen raus und steigen gleich in ein Taxi.

„Du siehst müde aus. Hast du überhaupt geschlafen?" frage ich ihn während der Fahrt. „Nicht viel", antwortet er. Erst jetzt merke ich das noch nicht ein Wort von Leah gefallen ist und ich sie auch noch nicht gesehen hab. „Wo ist sie?" frage ich kurzerhand einfach. Blake seufzt und sieht aus dem Fenster. „Sie ist weg. Wir haben uns gestritten gestern Nacht. Sie fand es eigenartig wie ich mich um dich gekümmert habe und der Streit und Brad und alles. Sie meinte, das es besser wär wenn wir es lassen würden". Kurz starre ich ihn einfach nur an. „Es tut mir leid. Ich... es tut mir einfach leid". Mehr bringe ich nicht raus. Blake sieht zu mir und kratzt sich kurz am Hinterkopf. „Sie hat nicht deswegen Schluss gemacht. Sie hat mich gefragt ob ich dich noch liebe". Kurz bricht er ab und beißt sich auf die Lippe, dann fährt er fort: „und da ich die Frage nicht verneinen konnte war alles für sie klar". Mir stockt kurz der Atem als er das sagt. Wochen lang hab ich gedacht er hasst mich. Ich hab gedacht das er mich nichtmal als Freund mehr haben will, und jetzt das. Blake merkt das ich nach den richtigen Worten suche und bremst mich gleich. „Denkst du nach ein paar Wochen verliert man seine Gefühle? Marie, meine Gefühle waren... sind echt. Ich hab es versucht aber so leicht geht das nicht, aber es ist okay. Brad ist ein Arschloch aber er liebt dich wirklich, auch wenn ich das zum verrecken nicht wahr haben will und du liebst ihn. Es ist okay, auch wenn Leah weg ist. Ich brauche einfach Zeit aber ich habe gemerkt das es nicht besser wird wenn ich mich von dir fern halte, dafür warst du mir als ein Freund auch immer zu wichtig. Ich komme zurecht, es muss dir nicht leid tun", sagt er. Gerne würde ich was sagen aber wir sind auch schon da.

Blake zahlt und steigt mit mir aus. Der Gang zur Polizei fällt mir schwer. Blake legt einen Arm um mich. „Ich bin bei dir. Ich werde versuchen das meiste mit dem Polizisten alleine zu machen, das du nur reden musst wenn du gefragt wirst. Ich nicke und sehe kurz dankend zu ihm, dann gehen wir rein.

Es macht mich verrückt all das zu erzählen. Diesen Moment ungewollt nochmal zu durchleben. Blake hilft mir zwar viel mit der Beschreibung und so, aber erzählen muss ich es ja trotzdem. Der Polizist ist sehr verständnisvoll, kann mir leider aber nicht so viel Hoffnung machen. Er legt mir nah das ich mit einem Psychologen darüber sprechen soll um ein Trauma zu vermeiden, mir wird das aber alles zu viel, weshalb Blake abbricht. Als wir wieder draußen sind kann ich es nicht mehr halten. Blake zieht mich einfach in seine Arme und dann weine ich auch schon los. Wieder legt er einfach nur seine Arme um mich und lässt mich weinen. Das liebe ich so an ihm. Er lässt mir meinen Freiraum. Brad würde in so einer Situation alles dafür tun das ich aufhöre, was süß ist, mir aber nicht hilft. Blake aber weiß das ich das einfach brauche. Er bietet mir einfach nur eine Schulter zum anlehnen aber er lässt mich es rauslassen. Allgemein versteht er mich in vielen Hinsichten blind. Ich weiß nicht, ob mich jemals jemand so verstanden hat wie er.

The Sound of your Heart || Bradley Simpson & Blake Richardson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt