Es ist schon Abend als wir bei Blake ankommen. Ich fühl mich so fertig wie noch nie. Es war nur eine Zugfahrt aber durch den Stress den ich mir selbst mache, bin ich total kaputt.
Blake bringt unsere Sachen rein und zeigt mir das Haus. „Fühl dich wie zuhause. Wenn du Hunger oder Durst hast nimm dir einfach, frag bitte nicht", sagt er. „Okay", antworte ich mit einem schwachen Lächeln. Blake geht mit mir auf sein Zimmer. „Ich schlaf auf der Couch, du hast hier deine Ruhe". Ich sehe ihn an. „Blake, du musst mir nicht dein Zimmer geben und auf der Couch schlafen. Ich kann auch auf der Couch schlafen, mir macht das nichts", sag ich. Blake schüttelt mit dem Kopf. „Hier weiß ich das du Ruhe hast", lächelt er. „Ich geh uns was zu essen machen. Mach dich in Ruhe fertig und komm dann einfach runter", fügt er noch hinzu, und geht dann runter. Ich bin Blake wirklich dankbar.
Das erste mal schau ich wieder auf mein Handy. Ein paar Nachrichten von Brad die er mir vor dem Abflug schrieb. Ich beantworte die und betone extra das es mir gut geht. Ich weiß das ihn der Gedanke immer noch irre macht, aber er muss sich damit abfinden. Ich lege das Handy weg und gehe mich umziehen. Der Blick in den Spiegel ist unerträglich. Ich habe das Gefühl die blauen Flecken werden immer dunkler und die Schwellungen gehen nicht zurück. Am aller schlimmsten sind die Blicke der Leute. Ich möchte mich am liebsten einfach nur verstecken.
Leise gehe ich die Treppe runter. Blake steht in der Küche und summt leise. Ich höre ihm kurz zu eher ich reingehe. „Was gibt es denn gutes?" Blake dreht sich zu mir um und lächelt leicht etwas peinlich berührt. „Sandwich, nix besonderes aber ich dachte für jetzt reicht es", sagt er. „Sandwich klingt super. Soll ich was machen?" frage ich. „Du kannst ins Wohnzimmer gehen und dir einen Film aussuchen, ich komme sofort". Ich nicke und gehe ins Wohnzimmer. Ich mache irgendwas an und setze mich gemütlich hin. „Magst du was trinken?" ruft Blake aus der Küche. „Cola, wenn du da hast", antworte ich. Blake kommt mit allem und wir essen. Ich bekomm nicht viel runter. Mir geht es hier schon etwas besser aber ich bekomme meine Gedanken nicht unter Kontrolle. Blake sieht zu mir. „Ich bin nicht der beste Koch, ich weiß aber an den Sandwiches kann es jetzt nicht liegen", grinst er. Ich muss lachen. Er gibt sich wirklich Mühe so normal wie möglich für mich zu sein. „Nein, das ist es nicht. Ich... bei mir ist alles noch im Ausnahmezustand", sage ich und seufze leise. Blake lächelt sanft. „Wir bekommen das hin. Jetzt bist du erstmal hier. Wir machen langsam. Wenn du rausgehen magst, gehen wir. Wenn nicht dann bleiben wir hier". Er hat Geduld und das brauche ich am aller meisten zur Zeit. Blake ist ein angenehmer Mensch. Es ist so, als ob er sofort erkennt mit was der andere nicht so gut umgehen kann, und versucht es besser zu machen. Blake versucht es seinen Mitmenschen so angenehm wie möglich zu machen, so ist er halt.
Leider verläuft die Nacht nicht so gut. Geplagt von Alpträumen wache ich auf. Panisch taste ich die leere Seite neben mir ab, bis mir einfällt das Brad gar nicht neben mir ist. Ich bekomme plötzlich Panik und fange, ungewollt an zu weinen. Ich versuche mich selbst zu beruhigen aber es klappt nicht. Ich habe einen Flashback nach dem nächsten. Es fühlt sich an als erlebe ich das nochmal aber ohne das Blake mich rettet. Es ist die pure Hölle. Meine Fantasie beschert mir die schlimmsten Szenen und es hört nicht auf. Ich stehe auf und laufe die Treppe runter, rein ins Wohnzimmer. Blake liegt auf der viel zu kleinen Couch und schläft. Ich gehe zu ihm, nach wie vor am weinen rüttle ich ihn wach. Sofort öffnet er die Augen und sieht mich an. „Marie... was ist los?" fragt er müde. Ohne was zu sagen flüchte ich mich unter seine Decke. Blake legt seine Arme um mich. Ich drücke meinen Kopf gegen seine Brust und versuche aufzuhören. Blake küsst meinen Kopf. „Ich will das es aufhört", weine ich kaum verständlich. „Es wird aufhören. Du brauchst nur Zeit", nuschelt er müde und streichelt meinen Rücken. Langsam beruhige ich mich etwas. Irgendwann hebe ich meinen Kopf um zu gucken ob Blake wieder eingeschlafen ist, doch er sieht mich an. Langsam und ganz vorsichtig wischt er mir die Tränen weg. „Versuch zu schlafen. Ich weiche nicht von deiner Seite, versprochen", flüstert er. Er zieht mich fest an sich und lässt seine Arme um mich liegen. Ich atme durch und verlier mich endlich wieder in meiner Müdigkeit. Unsagbar schnell schlafe ich ein. So liegen wir da, auf der viel zu kleinen Couch und doch schlafe ich so gut wie schon lang nicht mehr.
Wach werde ich am nächsten morgen als die Sonne in mein Gesicht scheint. Blake liegt noch genauso neben mir wie wir eingeschlafen sind, was aber auch daran liegt das selbst wenn wir gewollt hätten, uns nicht bewegen hätten können. Langsam löse ich mich aus seinem Griff. Er wird davon wach und sieht mich verschlafen an. „Guten morgen", beginnt er. „Guten morgen", antworte ich und falle fast vom Sofa. Blake hält mich schnell fest und lacht dann. Ich muss auch lachen. „komischerweise hab ich gut geschlafen aber noch zwei Nächte hier so und mein Rücken bedankt sich", grinst er. „Für zwei Menschen ist diese Couch nichts", fügt er hinzu. Ich muss lachen. „Komm mit ins Bett heute Nacht. Ich kann eh nicht allein schlafen und bevor ich mit dir noch zum Arzt gehen muss, gehst du mit ins Bett", grinse ich. Blake grinst und nickt. „Okay gut so machen wir das".
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The Sound of your Heart || Bradley Simpson & Blake Richardson
FanfictionDIE STORY WIRD KÜNFTIG ÜBERARBEITET UND WEITERE KAPITEL SIND AB 2024 IN DER FORTSETZUNG GEPLANT! (Die Fortsetzung „The Sound Of My Heart" findet ihr auf meinem Account) Letztendlich suchen wir in unserem Leben alle nur nach jemanden, der bleibt, we...