Part 28

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Die nächsten Stunden ziehen sich wie Kaugummi. Gefühlt Tage liege ich einfach nur da, den Kopf immer noch in Blake's Schoß und denke nach. Blake weicht nicht von meiner Seite. Ab und zu sage ich was. Er antwortet so gut es geht. Er ist einfach für mich da, auch wenn die Situation so schwierig ist.

Irgendwann klingelt sein Handy. Er nimmt es und seufzt. „Es ist Brad". Ich setze mich auf und sehe ihn an, nehme sein Handy und gehe einfach ran. „Ich will nicht mit dir reden, da brauchst du auch nicht Blake anrufen. Lass mich in Ruhe!" Ich schreie schon fast aber es ist mir egal. „Oh Gott, Marie bitte hör mich an, bitte", sagt er aufgeregt, doch ich lege auf, gebe Blake sein Handy wieder und stehe auf. „Wo willst du hin"? Fragt er. „Duschen und danach gehen wir weg", sage ich und gehe hoch. „Marie, das ist keine gute Idee", beginnt er und läuft mir nach, doch ich ignoriere ihn und knalle die Tür im Bad hinter mir zu. Blake hat recht. Mir geht es immer noch schlecht von dem Vorfall aber das ist mir gerade so egal. Meine Gedanken drehen sich nur um Brad und darum wie sehr ich ihn einfach anschreien will. Mir brennen sämtliche Sicherungen durch.

Ich Dusche und gehe danach in Blake's Zimmer zurück. Ich ziehe irgendein Kleid an und schminke mich, dann gehe ich runter. Blake sieht mich an. „Marie, meinst du wirklich?" fragt er. Ich nicke nur und gehe zu Tür. Blake bleibt wo er ist. Ich sehe ihn an. „Ich geh mit oder ohne dich". Er seufzt, schnappt sich seine Jacke und geht mit mir. Ich rufe ein Taxi und steige mit ihm ein. Ich frage den Fahrer wo man hier in der Gegend hingehen kann. Als er losfährt sieht Blake mich verzweifelt an. Er will gerade wieder anfangen aber ich unterbreche ihn. „Lass es bitte einfach". Er schweigt. Ich reagiere viel zu emotional und unüberlegt, doch er weiß das er mich nicht aufhalten kann.

Im Club angekommen bestelle ich sofort Drinks und Spüle sie runter wie Wasser. Ich erkenne mich nicht wieder. Blake steht bei mir und sieht mir verzweifelt dabei zu wie ich meinen Frust in Alkohol ertränke. Es muss schrecklich für ihn sein.

Es dauert nicht lang bis ich schon sichtlich angetrunken bin. Ich versuche Blake zum tanzen zu animieren, aber er will nicht. Ich versuche ihn zu küssen, aber er hält mich zurück. Eingeschnappt wende ich mich von ihm ab und trinke weiter. Irgendwann rempelt mich ein Typ an. Ich erschrecke mich und urplötzlich prasselt die Realität wieder auf mich ein. Mir kommt der Abend wieder in Gedanken, der Typ und alles was passiert ist und mir noch hätte passieren können. Plötzlich merke ich wie bereit ich eben nicht dafür war. Ich bekomme sofort Panik, will raus. Blake bekommt es zu spät mit. Er will mich noch aufhalte doch ich bin wie im rausch und renne raus. Er kommt mir nach, hält mich fest. Ich merke nichts mehr, nur die Panik. Nur mit Mühe bekommt er mich beruhigt. Ich weine, mal wieder. Blake steigt mit mir in ein Taxi.

Am nächsten morgen werde ich mit Kopfschmerzen wach. Ich kann mich nicht mehr an alles vom letzten Abend erinnern, wohl auch besser so. Blake liegt hinter mir, seine Arme fest um mich gelegt, wohl damit ich nicht abhaue. Als ich mich bewege schreckt er sofort hoch. Wir haben beide noch die Klamotten vom Vortag an. Ich drehe mich zu ihm und sehe ihn an. Er hat nicht viel geschlafen. Mir fällt langsam alles wieder ein. „Es tut mir leid", sage ich leise. Blake schüttelt den Kopf, streichelt meine Wange und küsst mich einfach sanft. Es ist ein verschlafener, aber sehr gefühlvoller Kuss. Erst weiß ich nicht so recht ob ich erwidern sollte, aber es tut wahnsinnig gut und ich merke das ich es brauche. „Ich war so schrecklich gestern und dennoch küsst du mich", hauche ich leise. Er sieht mir in die Augen. „Vielleicht merkst du jetzt langsam mal wie groß meine Gefühle für dich sind". Ich küsse ihn weiter. So schön das auch ist, der Schmerz durch Brad geht dadurch nicht weg. Auch wenn ich diese Gefühle für Blake habe, habe ich Brad geliebt und liebe ihn leider immer noch. Mein Ausraster von gestern ist leider ein trauriger Beweis.

Blake löst sich irgendwann und lächelt mich an. „Ich geh jetzt was kochen, du musst mal wieder was vernünftiges essen und du gehst in der Zeit duschen, Deal?" grinst er. Ich nicke und sehe nachdenklich auf meine Hände. Blake nimmt meine Hände sanft in seine. „Egal wie sehr du noch durchdrehst, ich werde dich nicht verlassen. Ich bin bei dir Marie. Du musst durch den scheiß nicht allein durch", sagt er leise. Ich seufze und nicke. Ich bringe ein schwaches Lächeln raus, stehe dann auf und wühle in meinem Koffer nach was anderem zum anziehen, dann gehe ich duschen.

Noch im Bad höre ich es klingeln und kurz darauf Gerede an der Tür. Ich dachte es wäre nur der Postbote aber als ich Brad's Stimme wahrnehme läuft es mir eiskalt den Rücken runter. Ich bin nicht bereit ihn zu sehen, ich will ihn auch gar nicht sehen.  Ich ziehe mich an und gehe die Treppe runter. „Alter, sie will dich nicht sehen, verschwinde", höre ich Blake leise sagen. Er will vermeiden das ich es mitbekomme aber zu spät. Brad lässt sich auch nicht so leicht abwimmeln wie erhofft. Ich komme zur Tür und sehe ihn emotionslos an, obwohl es in mir kocht. „Du hättest dir den Weg sparen können, ich will mit dir nicht reden", sage ich. Brad sieht mich an. „Marie, bitte hör mich an. Ich will dir das erklären", sagt er. Er versucht an mich ran zu kommen aber Blake hält ihn zurück. „Erklären? Brad, da gibt es nichts zu erklären. Werd glücklich und lass mich in Ruhe. Es ist vorbei!" sage ich etwas lauter. Die letzten Worte tun so weh aber genau das ist es, vorbei. Brad sieht mich total schockiert an. „Marie, nein! Wirf das was wir hatten nicht weg. Sie hat mir nichts bedeutet, es tut mir leid. Ich liebe dich!" sagt er. Ich schüttle den Kopf. „Es ist mir so egal ob sie dir was bedeutet oder nicht. Du hast eine andere gefickt, Bradley. Nach ALLEM was zwischen uns war. Nach allem was du zu mir gesagt hast, hast du es übers Herz gebracht mit einer anderen zu schlafen. Sag nicht das du mich liebst, das ist keine liebe", sage ich laut und knalle ihm einfach die Tür vor der Nase zu. „Hau einfach ab!" brülle ich nochmal und lasse meinen Kopf gegen die Tür fallen. Sein ‚ich liebe dich' tut so weh. Einst hat es mir so viel bedeutet und jetzt fühlt es sich nur noch so an als ob mir jemand ein Messer in den Rücken rammt. Blake streichelt meinen Rücken und sieht aus dem Fenster. Brad fährt weg. Als ich ihn aus der Einfahrt fahren höre seufze ich. „Was bildet er sich eigentlich ein? Kommt hier hin und denkt alles wird gut. Er kann mich mal", sag ich leise. „Mir ist das egal, er ist mir egal. So egal", wimmere ich schon fast und belüge mich damit selbst. So schön es wäre, aber er ist mir alles andere als egal. Blake umarmt mich und küsst meinen Kopf. „Ich denke er wird so schnell nicht mehr kommen. Sollte er doch, bekommt er was zu hören. Mach dir da keine Sorgen. Du musst du ihn nicht sehen wenn du nicht willst", sagt er. Ich wische mir die Tränen aus den Augenwinkeln und sehe ihn an. Ich will darüber nicht mehr nachdenken. „Ist das essen fertig?" frage ich und versuche einfach alles auszublenden. Ich bin müde.

The Sound of your Heart || Bradley Simpson & Blake Richardson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt