Auch Derek unterstützt uns ins unserem Vorhaben und so suchen wir die Tage aktiv nach möglichen Häusern, so aktiv das Brad total vergessen hat Tris anzurufen, und auch ich habe nicht mehr daran gedacht. Es soll jetzt halt wirklich schnell gehen, doch was passendes zu finden ist gar nicht so leicht, erst recht nicht in Sutton Coldfield.
„Wir sollten in der Nähe von London schauen. Es ist einfacher als hier", bricht es aus mir raus. Ich bin genervt. Wir liegen im Bett, mit dem Laptop auf dem Schoß und suchen seit Tagen. Brad klappt ihn zu und seufzt. „Darüber hab ich auch schon nachgedacht. Ich will nur nicht direkt in die Stadt". Er legt den Laptop weg und nimmt meine Hand. Ich sehe ihm zu wie er mit meinen Fingern spielt und muss irgendwie schmunzeln. „Das müssen wir nicht. James und Kirstie wohnen auch in einer ruhigen Gegend". Brad sieht mich an. „Möchtest du das? Du weißt das ich überall mit dir hingehen würde". „Mir ist das egal. Ich will nur was finden und einziehen", sage ich. Er lächelt, „das will ich auch".
...
Unsere Suche zu erweitern war wirklich eine gute Idee, denn nur einen Tag später haben wir ein paar mögliche Treffer gefunden und können diese besichtigen. Einer von ihnen ist ganz bei Tristan in der Nähe. Das Haus ist klasse und exakt das was wir uns vorgestellt haben. Schon am Morgen habe ich versucht Tris zu erreichen doch er geht nicht ran. Auch Brad ist mittlerweile besorgt, doch er ist mit dem Kopf ganz bei der Suche nach unserem perfekten zuhause. Nach der Besichtigung möchte der Makler noch ein paar Sachen mit uns durchgehen, doch ich halte es nicht mehr aus. „Schatz, schaffst du das ohne mich? Tris wohnt quasi um die Ecke und ich will mal bei ihm vorbei schauen", frage ich ihn. Brad zögert, lässt mich aber. Tris ist wie mein bester Freund und ich kann nicht weiter tatenlos zusehen wie er sich ohne Vorwarnung immer weiter von uns distanziert. Brad ist einfach nicht so. Er glaubt nie daran das was schlimmes sein könnte. Für ihn ist Tristan einfach nur genervt.
„Ich hol dich ab wenn ich fertig bin. Grüß Ana und Tris lieb", sagt er und küsst mich nochmal zum Abschied. Im Taxi versuche ich Tristan vergebens weiter zu erreichen. Als ich endlich da bin klingle ich einmal, dann ein zweites Mal. Genervt will ich gerade ein drittes Mal klingeln als ich seine Stimme im Lautsprecher höre. Erleichtert atme ich durch. „Hier ist Marie. Bitte lass mich rein". „Marie?! Ich... das ist keine gute Idee. Tut mir leid aber ich will allein sein", sagt er. Ich seufze. „Tris, bitte. Wir sorgen uns alle. Brad und ich haben uns hier in der Gegend ein Haus angeschaut und da dachte ich, ich komm mal vorbei. Bitte lass mich rein. Ich bin allein", sage ich, dann passiert erstmal nichts und in mir macht sich Verzweiflung breit. Tris seufzt und lässt mich widerwillig dann doch rein. Er sieht ungepflegt aus. Ein schwaches lächeln bildet sich auf seinen Lippen als er mich sieht. „Hey", sage ich und umarme ihn. Erst erwidert er die Umarmung kaum, doch dann richtig. Noch bevor ich fragen stellen kann bricht es auch schon aus ihm aus. „Sie ist weg. Für immer", flüstert er und drückt mich an sich. Seine Stimme klingt brüchig. „Ana?" frage ich, wofür ich mich gleich schlagen könnte. Natürlich Ana, wer sonst? Er nickt nur. Ich löse mich langsam und gehe mit ihm rein. Tris schließt die Tür hinter uns. Die Wohnung ist unordentlich. „Sorry, ich hab nicht erwartet das jemand kommt", sagt er und versucht Sachen wegzuräumen. „Tris, lass. Das spielt jetzt keine Rolle". Ich nehme seine Hand und setze mich mit ihm auf die Couch. „Was ist genau passiert?" Er atmet durch. „Es lief schon eine Weile nicht mehr so gut zwischen uns. Ich war immer weg und sie auch und irgendwie waren wir irgendwann wie fremde füreinander. Erst haben wir wenigstes noch gestritten doch irgendwann hatten wir uns gar nichts mehr zu sagen. Die Verlobung war mein letzter verzweifelter Versuch unsere Beziehung zu retten. Vor zwei Wochen hat sie mir erzählt das sie wen anderes kennengelernt hat, bei einem Job in Amerika. Sie hat die Verlobung aufgelöst, ihre Sachen gepackt und ist gegangen". Er sieht mich nicht an als er das sagt. Als er fertig ist wischt er sich über die Augen. Ich knie mich auf das Sofa und umarme ihn einfach. Er drückt sein Gesicht gegen meine Brust und fängt an zu weinen. Ich glaube das ist das erste mal das er seinen Gefühlen freie Bahn lässt.
Tris ist nicht so, nicht wie Ich. Er versucht immer aus allem einen Spaß zu machen, selbst über Sachen die ernst sind. Dabei versteckt er seine eigenen Gefühle und jeder denkt das immer alles in Ordnung mit ihm ist. Ich habe ihn immer für diese Gabe beneidet. Ich kann gar nichts verstecken. Wenn ich traurig bin sieht es jeder. Ich bin durch und durch ein Gefühlsmensch. Jetzt, wenn ich ihn so sehe, beneide ich ihn doch nicht mehr dafür. Es muss hart sein, seine Emotionen so lang zu verbergen.
„Warum hast du nichts gesagt?" flüstere ich als er sich langsam wieder beruhigt. Er löst sich und reibt sich über die Augen. „Ich wollte euch nicht nerven. Du bist mit Brad gerade wieder so glücklich. Connor hat Lucy und James wollte ich auch nicht nerven. Zu meinen anderen Freunden wollte ich auch nicht und erst recht nicht zu meiner Familie. Ich wollte das allein mit mir ausmachen", sagt er. Ich setze mich wieder richtig hin. „Das ist totaler Schwachsinn. Du nervst niemanden von uns. Du hättest jeder Zeit zu uns kommen können. Ab jetzt bin ich für dich da, keine Widerrede", sage ich. Tris sieht mich an und muss plötzlich lachen. „Du schmollst, tust du immer wenn dir was nicht passt. Ich finde das irgendwie lustig. Es heitert mich auf", sagt er. „Schön das du mein Gesicht lustig findest". Obwohl es mich irgendwie ärgert, freut es mich das Tristan lacht. Ich boxe ihm gegen die Schulter und lache dann aber selbst. Er sieht mich an und lächelt dann. „Ich wollte dich eigentlich gleich wieder rauswerfen aber jetzt bin ich froh das du da bist. Lachen tut gut", sagt er. Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter. „Ich finde es schön das du dich mir anvertraut hast und ich verspreche dir das du nicht allein sein musst". Tris sieht mich weiter lächelnd an. Kurz treffen sich unsere Blicke. Während ich froh darüber bin das es ihm etwas besser geht, geht in seinem Kopf wohl etwas anderes vor, denn als ich gerade was sagen will spüre ich auf einmal seine Hand an meiner Wange und kurzerhand seine Lippen auf meinen. Erst schüchtern doch dann beginnt er mich tatsächlich zu küssen. Im ersten Moment verstehe ich die Welt nicht mehr. Als ich realisiere das er mich wirklich küsst schrecke ich zurück. „Tris, nein", sage ich und sehe ihn total geschockt an, und auch er sieht mich geschockt an. „Ich... fuck, ich wollte das nicht. Tut mir leid", stammelt er. „Ich war so gefangen in dem Moment und hab darüber nachgedacht wie froh ich bin das du hier bist und da ist irgendwas mit mir durchgegangen. Tut mir leid", sagt er noch. Ich brauche einen Moment. „Hey.. ist okay. Ist nicht schlimm. Es... ist einfach nicht passiert okay?" sage ich. Tristan ist das echt peinlich und auch mir. „Sag es nicht Brad". „Nein, werde ich nicht. Ich glaube nicht das er das nötige Verständnis aufbringen würde", sage ich, noch immer total geschockt. Er fährt sich durch die Haare. „Du bist wie eine Schwester für mich. Ich bin so ein idiot", murrt er. „Tris, hör auf. Du machst gerade eine schwierige Zeit durch. Es ist okay. Lass uns kein großes Ding daraus machen". Ich bin noch immer geschockt, versuche aber irgendwie cool zu bleiben. Tris nickt, dann klingelt es an der Tür. „Das wird Brad sein".
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The Sound of your Heart || Bradley Simpson & Blake Richardson
FanfictionDIE STORY WIRD KÜNFTIG ÜBERARBEITET UND WEITERE KAPITEL SIND AB 2024 IN DER FORTSETZUNG GEPLANT! (Die Fortsetzung „The Sound Of My Heart" findet ihr auf meinem Account) Letztendlich suchen wir in unserem Leben alle nur nach jemanden, der bleibt, we...