Part 41

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Ich sitze gefühlt Stunden noch da und starre einfach auf die Bühne. Ich weiß nicht mal wer gerade spielt, so vertieft in meinen Gedanken bin ich. Meine Gefühle fahren Achterbahn. Mein Kopf kämpft mit meinem Herz, mein Magen zieht sich total zusammen und mein Körper kann sich nicht entscheiden ob ihm zu warm oder zu kalt ist. Erst als mich jemand an der Schulter berührt schrecke ich auf.

Es ist Connor. „Hey, alles gut?" fragt er mich. Ich sehe ihn an und brauch erstmal einen Moment um alles zu realisieren. Ich ignoriere ihn und frage ihn stattdessen wo Brad ist. Connor setzt sich zu mir. „Ihm geht es nicht so gut, er will gleich zurück ins Hotel fahren", sagt er. Es scheint als wolle er mich in ein Gespräch verwickeln aber ich habe da kein Kopf für. Ohne eigentlich zu wissen was ich tue springe ich auf. „Danke Con", sag ich und renne die Treppen runter zu den Aufenthaltsräumen. Hektisch suche ich den der Jungs. Ich weiß nicht was richtig oder falsch ist. Seit der Trennung frage ich mich das und was hat es mir gebracht? Nichts. Es scheint als hätte mein Herz endlich mal gegen meinen Verstand gewonnen und mir ist es jetzt auch egal ob ich das richtige oder das falsche tue. So ist das mit der Liebe. Gibt es da überhaupt richtiges oder falsches?

Ich suche überall aber ich kann ihn nicht finden. Er wird wohl schon zum Hotel gefahren sein. Ich frage mich erneut ob ich es nicht lassen und stattdessen nochmal in Ruhe darüber nachdenken sollte aber nein. Was auch immer passiert, ich muss ihn einfach sehen.

Da ich die anderen auch nicht finden kann, renne ich wieder hoch zum VIP Bereich. Connor steht mit ein paar anderen Leuten da und redet. Ich gehe zu ihm. „In welchem Hotel seid ihr?" Connor verabschiedet sich und geht mit mir etwas außerhalb. „Marie, bist du dir sicher? Ich... ich will ihn nicht wieder aus irgendeiner bar tragen müssen, oder so", sagt er. „Connor, ich bin mir sicher!" sag ich und unterbreche ihn fast. Er sieht mich einen Moment einfach nur an, seufzt und sagt mir dann alles was ich wissen muss.

Wenig später finde ich mich im Taxi, auf dem Weg zu diesem Hotel wieder. Vielleicht wäre jetzt der richtige Zeitpunkt mir zu überlegen was ich sagen will, aber ich bin gar nicht in der Lage klar zu denken. Ich will ihn einfach sehen. „Du kannst ihn nicht hassen, Marie. Du willst das auch nicht", das sag ich mir immer wieder.

Am Hotel angekommen bin ich plötzlich nicht mehr so euphorisch. Mein Herz klopft bis zum Hals und irgendwie macht sich Angst in mir breit, aber ich will das so sehr und deshalb schüttle ich die Angst ab und mache mich auf den Weg, werde vom Personal aber direkt gebremst. Da ich kein Gast bin komme ich nicht rein. Eigentlich hätte es mir klar sein müssen aber in meinem Wahn habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht. Selbst eine Erklärung bringt nichts und ich muss mir eingestehen das sie mich mehr für verrückt halten als mir zu glauben. Wundern tut es mich nicht. Bin nicht das erste Mädchen was so versucht in das Hotel zu kommen in dem ihr prominenter Schwarm residiert.

Geknickt finde ich mich vor dem Hotel wieder. Ich rufe Brad an aber er geht nicht ran. Ich mache mir Sorgen um ihn. Er war wirklich fertig nach unserem Gespräch und ich habe Angst das er wieder so eine fragwürdige Aktion durchzieht. „Marie?" höre ich plötzlich hinter mir. Ich drehe mich um und sehe das es Joe ist. „Joe, du musst mir helfen...", so fange ich an und erzähle ihm völlig aufgeregt und durcheinander was passiert ist und was ich vor habe. Er unterbricht mich und kann sich ein Lachen nicht verkneifen. „Ist okay! Ich bringe dich hoch, nur bitte reist euch zusammen", sagt er. Ich könnte ihn küssen, so glücklich bin ich das er da ist. Wir gehen rein und direkt zu den Fahrstühlen. Das Personal,  was mich vorher rauskomplimentiert hat, guckt, sagt jetzt natürlich aber nichts mehr. Als die Tür im Fahrstuhl zu geht sieht Joe mich an. „Ich frage das jetzt als Freund, nicht als Manager: bist du sicher? Ihr habt beide wirklich gelitten". Ich zucke mit den Schultern und muss irgendwie schmunzeln. „Ich liebe ihn, mehr als mir lieb ist um ehrlich zu sein. Diese Beziehung verdient es das man um sie kämpft".

Oben angekommen überkommt es mich dann und ich umarme ihn einfach. „Danke fürs retten", sage ich und gehe dann durch die Gänge zu Brad's Zimmer. Meine Knie sind weich, meine Kehle trocken. So habe ich mich gefühlt als wir uns das erste mal richtig nachgekommen sind. Allgemein fühlt sich alles gerade wie das erste mal mit ihm an und mir fällt wieder ein das ich das ebenfalls an Brad so liebte. Mit ihm war alles besonders. Alles fühlte sich mit ihm an wie das erste mal.
Ich weiß nicht mal warum ich so nervös bin. Vielleicht weil ich selbst nicht weiß was passieren wird. Ich klopfe einfach und spüre wie mein Herz in meiner Brust noch doller klopft. „Tris, geh weg. Ich fühl mich nicht gut", höre ich ihn von drinnen rufen. Ich klopfe einfach nochmal und als dann gar keine Reaktion mehr kommt, nochmal. Total genervt öffnet Brad die Tür. Er trägt nur einen Bademantel und seine Haare sind nass. Er will gerade meckern doch stoppt als er mich sieht. Er sagt nichts und ich schaffe es gerade auch nicht was zu sagen. Wir sehen uns einfach nur an. Was dann passiert war nicht geplant. Wie ferngesteuert gehe ich zu ihm und küsse ihn einfach. Brad erwidert sofort. Er zieht mich an sich und küsst mich so sehnsüchtig. Ich lege meine Hände an seine Wangen und küsse ihn einfach weiter und weiter. Keiner von uns will aufhören. Auch wenn ich es nie zugegeben hätte, hab ich mich schon gefragt wie sich genau das nach all dem anfühlen würde. Ich hatte Angst das es sich falsch anfühlen würde aber das tut es nicht, im Gegenteil. Dieser Kuss fühlt sich nach heimkommen an. Es ist einfach das richtige.

Ich löse mich nach einer Weile und sehe ihn an. Brad ist total perplex aber lächelt. Ich lächle auch und suche nach den richtigen Worten. Er nimmt meine Hand und geht mit mir ins Zimmer. „Wow... ich... wow", sagt er einfach nur und strahlt über beide Ohren. „Ich musste dich sehen. Bei unserem Gespräch ist mir was klar geworden. Ich kann nicht ohne dich. Ich kann weiter versuchen dich zu hassen und mir weiter einreden das ich ohne dich besser dran bin aber es bringt nichts. Mein Herz gehört dir", sag ich und sehe ihn an. Brad kommt zu mir, legt seine Hände an meine Wangen und küsst mich sanft. Ich erwidere und lege meine Stirn gegen seine. „Du ahnst nicht wie glücklich mich das gerade macht. Ich werde mich ändern und alles tun damit du das niemals bereuen wirst. Ich liebe dich, Marie. Ich habe immer nur dich geliebt und gewollt. Es hat immer nur dich für mich gegeben", sagt er. „Und für mich hat es immer nur dich gegeben, Bradley", sage ich. Brad sieht mich an. Seine Augen strahlen. „Ich werde Zeit brauchen", sage ich.

„Ich gebe dir alle Zeit der Welt", antwortet er. „Nur bitte bleib hier heute Nacht", fügt er hinzu. Ich sehe ihn an. „Ich weiß nicht..", sage ich und falle zurück in typische Muster. Brad nimmt meine Hände in seine und zieht mich sanft wieder an sich. „Ich werde nichts tun, das verspreche ich. Ich will dich nur einfach bei mir haben und neben dir einschlafen. Einfach sicher sein das du da bist", sagt er. Ich muss lächeln und spüre kurz darauf seine Lippen wieder auf meinen. „Danke das du so viel Verständnis dafür hast das ich nicht gleich wieder da anfangen kann wo wir aufgehört haben", flüstere ich. Brad streichelt meine Wange und sieht mich an. „Ich bin unendlich dankbar für jeden Kuss oder was auch immer ich von dir bekomme. Ich will das du dich wohl fühlst. Ich warte", flüstert er und lächelt, dann löst er sich und holt sich ein paar Klamotten aus seinem Koffer.

„Ich ziehe mich mal um. Nimm dir was du willst", sagt er und verschwindet dann im Bad. Ich geh zu seinem Koffer und zieh ein  Shirt raus, dann ziehe ich mich um und lege mich hin. Ich fühle mich wie betrunken. Ich bin einfach nur glücklich.
Als Brad rauskommt legt er sich gleich zu mir, zieht mich sanft an sich und hält mich einfach nur fest. Ich schließe die Augen und atme seinen Duft ein. „Du machst mich zum glücklichsten Mann der Welt. Ich bin so ein Glückspilz, wow", flüstert er etwas später vor sich hin. Ich muss kichern und sehe ihn an. „Du hast mich halt voll erwischt. Ich will wirklich das wir das schaffen". „Das werden wir Marie. Ich werde nie mehr zulassen das irgendetwas zwischen uns kommt. Ich liebe dich über alles".

The Sound of your Heart || Bradley Simpson & Blake Richardson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt