Part 1

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Müde schließe ich die Türen des Geschäftes ab in dem ich arbeite. Die Nachtschicht im Club war lang und hart, aber ich weiß das Blake in einer Stunde aufsteht und mich anrufen wird. So ist es jeden Tag. Das wir morgens telefonieren ist eine kleine Tradition geworden.

Kennengelernt haben Blake und ich uns vor ziemlich genau zwei Monaten. Ich war mit Freunden in London als ich ihn an unserem letzten Abend in einem Club sah. Es war voll und stickig, und so passierte es das er mir seinen Drink quer übers Kleid kippte. Ihm war es peinlich, ich musste irgendwie darüber lachen. Er bestand mir das Kleid zu ersetzen. Trotz das er schon sichtlich angetrunken war benahm er sich wie ein Gentleman. ich fand es einfach nur witzig und niedlich zugleich. Ich konnte ihm einfach nicht böse sein.
Aus unserem peinlich berührten Gestammel in der Menge wurde ein Drink und ein Gespräch. Er mochte sofort meine Art, obwohl er keine Ahnung hat wie schüchtern ich eigentlich bin. Er fragte mich was ich so mache. Ich erzählte ihm das ich aus Deutschland kam, ein schweres Jahr hatte, gerade mein Studium abgebrochen habe und jetzt hier mit Freunden bin zum abschalten. Er hörte aufmerksam zu und schien sehr interessiert, obwohl er mich gerade mal vielleicht eine halbe Stunde kannte.
Er zögerte mir zu erzählen was er macht, obwohl er das eigentlich nicht gebraucht hätte. Ich kenne ihn und seine Band, aber ich wollte es ihm nicht sagen, und so wartete ich bis er es mir von sich aus erzählte. Vielleicht wollte ich auch nicht das er denkt das ich nur mit ihm rede weil er sowas wie berühmt ist. Ich habe es auch nie aufgeklärt. Irgendwann hielt ich es einfach nicht mehr für wichtig.

Seit diesem Abend sind Blake und ich Freunde, sehr gute Freunde. Wir schreiben und reden jeden Tag. Ich liebe es das ich mit ihm über alles reden kann. Er ist der liebevollste Mensch den ich kenne und wir haben eine wirklich besondere Verbindung. Ich habe noch nie jemanden getroffen der mir in so kurzer Zeit so wichtig geworden ist wie Blake und ich glaube das es ihm da nicht anders geht.

Müde lächelnd nehme ich mein klingendes Handy aus meiner Tasche und gehe ran. „Guten morgen", bekomme ich leise und verschlafen, raus. „Guten morgen, wie gehts dir?" ertönt seine Stimme im Hörer. 

Ich erzähle ihm von der Arbeit, darüber wie anstrengend die Gäste heute waren und wie lang sich die Zeit gezogen hat, und Blake erzählt mir wie sehr er es hasst das ich dort arbeite und das ein Club kein sicherer Arbeitsplatz für eine Frau ist. Das sagt er mir jeden Tag, und wie jeden Tag unterbreche ich ihn an genau dieser Stelle. „Was hast du heute so vor"? Frage ich ihn, und lasse mich im Klang seiner Stimme fallen.

Die Jungs sind mit ‚The Vamps' auf Tour. Ich liebe es wenn Blake von der Tour erzählt. Es macht ihn glücklich und ich höre ihm wahnsinnig gerne zu. Er erzählt mir das sie morgen zwei Tage frei haben und dann in Aberdeen touren. Er erzählt mir das extra, weil er weiß das ich noch nie in Schottland war, und das zu meinen größten träumen gehört.

Ich weiß worauf er hinaus will, bin um ehrlich zu sein aber nur halb dabei. „Komm doch her. Ich habe mit Joe geredet, es wäre kein Problem". Als ich das im Hörer höre werde ich wach. Klar will ich Blake Wiedersehen und mit ihm Zeit verbringen aber... keine Ahnung. Ich bleibe stumm. „Marie, ich weiß das du möchtest und ich möchte auch. Ich möchte das du mich einmal auf der Bühne siehst, und ich möchte das du George und Reece kennenlernst. Bitte", höre ich ihm zu. Ich seufze. „Und die Arbeit", wende ich ein. „Du arbeitest so viel und so hart, nehm dir doch einmal frei", erwidert er sofort. Ich unterbreche ihn halb. „Blake, ich kann nicht einfach frei nehmen. Ich brauche meinen Job!" Blake seufzt, ich warte auf seine Antwort. „Okay, gut. Schlaf dich jetzt aus und wenn du wach bist versuche frei zu bekommen. Sollte es nicht klappen, bin ich ruhig. Sollte es klappen, buche ich dir noch für heute Nacht einen Flug, Deal?" Ich schweige einen kurzen Moment und überlege mir eine Ausrede. Ich weiß noch nicht einmal warum ich nach einer Ausrede suche. Ich will zu Blake, aber irgendwie... keine Ahnung. Blake lacht leise, „Marie, sei einmal spontan und komm zu mir". „Ja, ist ja gut", sage ich und schließe meine Haustür auf. „Bin übrigens zuhause, du kannst durchatmen", füge ich noch hinzu. Blake lacht. „Das ist nicht witzig und das weißt du". Wir reden noch eine Weile eher ich kaum noch antworten kann weil ich so müde bin.

Nachdem ich mich abgeschminkt und hingelegt habe denke ich nach. Ich will Blake Wiedersehen. Ich habe zur Zeit nur Stress, schon wieder. Es würde mir guttun mit ihm Zeit zu verbringen und das weiß ich. Noch voll mit meinen Gedanken schlafe ich letztendlich ein.

The Sound of your Heart || Bradley Simpson & Blake Richardson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt