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Malou

Okey, also gut, ich würde das schaffen. Es war nur der erste Schultag auf einer neuen Schule. Ein neuer Anfang. Ein neuer Start in hoffentlich etwas besseres als wie ich es zuvor erlebt hatte. Ich würde das hier schaffen. Und ich würde versuchen mich unauffällig zu verhalten. Diesmal würde ich es hier gut haben, redete ich mir ein und zog meinen Rucksack etwas fester. Klammerte mich an die Träger.

Ich stand vor den riesigen Schultor mit der Aufschrift: Grand Prix College.

Es war ein Schritt in die richtige Richtung. Ich würde das Schuljahr schaffen. Ich war nicht alleine.

„Lou, kommst du? Oder willst du hier ewig stehen bleiben?" hörte ich die Stimme meiner besten Freundin und kurz darauf schlang sie den Arm um mich.

Ich atmete tief durch und lächelte dann verlegen. „Ich komme, du hast recht, Sam."

Sam strich sich eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht und grinste. „Gut, denn wir müssen uns die Plätze reservieren in der Aula. Sonst müssen wir ganz vorne Sitzen." mit den Worten zog sie mich mit.

Ich stolperte ein wenig unsicher hinter ihr her und beobachtete den Schülerstrom. Erst vor wenigen Monaten war ich von Frankreich hier hergezogen, weil mein Vater einen neuen Job bekommen hatte. Der Abschied aus meinen Heimatland war mir nicht allzu schwer gefallen. Ich hatte dort weder Freunde noch Spaß gehabt. In der Schule war ich eine Außenseiterin gewesen und alle hatten mich schief angesehen. Klar ich war groß mit den 1,80 Metern. Aber dafür konnte ich einfach nichts. Meine einzige und beste Freundin war schon Jahre zuvor hier nach England gezogen und als mein Vater erzählt hatte, das er hier ein besseres Jobangebot bekommen hatte, hatte ich keine Sekunde gezögert. Ich hatte gehofft, hier einen Neustart zu machen. Hier kannte mich niemand und hier hatte ich wenigstens eine Person die mich unterstütze. Nämlich Samantha, oder wie alle sie nannten, Sam. Sie war über einen Kopf kleiner als ich, hatte pechschwarzes Haar und Karamellfarbende Haut. Kein Wunder, ihr Vater war auch aus Indien und ihre Mutter eine Engländerin. Sie war hübsch, aufgeschlossen und selbstbewusst. Also das was ich nicht so wirklich war.

Auf dem Hof standen schon viele einzelne Gruppen zusammen und redeten wild durcheinander. Erzählten sich von den Ferien. Aber Sam zog mich schon weiter. Ich bemerkte ein paar flüchtige Blicke in unsere Richtung, aber ich ignorierte sie entschlossen bis wir in einer riesigen Aula standen. „Wow."

Sam kicherte. „Tja, willkommen an dem Grand Prix College, hier ist alles immer etwas größer."

Die Aula war riesig. Hier passten mehr als 1000 Menschen rein. Und schon jetzt war sie fast ganz gefüllt, während Sam mich schon auf einen Platz zog, weiter hinten.

„Ich freu mich so." rief meine beste Freundin aus. „Endlich können wir wieder gemeinsam zur Schule gehen und gemeinsam die Pausen verbringen."

„Ja, stimmt." freute ich mich.

Es war jetzt schon länger her, seit dem wir zusammen zur Schule gegangen waren. Mich erfasste eine Freude, die ich lange nicht mehr verspürte.

Die Aula füllte sich immer mehr und auch einige Lehrer ließen sich ganz vorne auf den Plätzen fallen. Kurz bevor der Direktor jedoch auf die Bühne treten wollte um das neue Jahr einzuleiten, schwang schwungvoll die Eingangstür auf und alle Gespräche erstarrten. Jeder sah zu der Tür und starrte. Auch ich tat dies und wünschte mir zugleich ich hätte das wieder gelassen. 4 Schüler betraten die Aula und jeder einzelne schöner als der andere. Wirklich alle starrten sie an, einige sabberten schon fast und auch ich konnte meinen Blick nicht von ihnen lassen. Heilige Scheiße, das waren Models. Ganz vorne ging ein Junge, der schon Bartansatz zeigte. Er wirkte ein wenig zu alt für das College. Hatte braunes gelocktes Haar und war sportlich gebaut, das sah man durch sein eng anliegendes Shirt. Er war groß und wirklich gutaussehend. Mit braunen ruhigen Augen. Als kümmerten ihn nicht, das ihn alle anstarrten. Auf dem Fußt folgte ihm eine Barbie. Ein Mädchen, etwas jünger mit hellbraunen, fast blonden Haaren. Ihre Augen waren von einen strahlenden blau. Sie war ganz Schlank, trug einen knappen Rock, ein Top und High Heels, während in ihrer Hand eine Markentasche baumelte. Eindeutig eine von diesen egoistischen Barbiemädchen, die sich für die besten hielten. Hinter ihr folgte ein weiterer junge. Er hatte blondes Haar und dunkle Augen. Er war etwas kleiner als der erste Junge und Schlanker. Wirkte aber dennoch genauso makellos gut aussehend.

Safe SoulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt