Safe Soul

Quarante-Quatre

Blake

Götter, ich war lange nicht mehr so nervös gewesen. Das war das erste Familienessen nach mehr als 17 Jahren und diesmal hatte ich auch noch meine Freundin dabei. Die zum Glück meine Hand hielt, das beruhigte mich ein wenig. Ich hatte Tage zuvor den Warrior angerufen um ihr zu beichten, das ich nicht aufs Schiff ging. Das schaffte ich noch nicht. Dieser Ort des grauens war mir nicht geheuer, woraufhin sie das essen in ein Restaurant verlegt hatte. Direkt am Hafen.

Als ich aufsah, warteten sie bereits. Leo und Diona. Dayton und der Warrior und Jordan.
Kingston war schon vor gelaufen und umarmte sie alle stürmisch. Ich versuchte meine Wut zu unterdrücken, die beim Gesicht von Jordan in mir aufkam. Doch ich behielt äußerlich eine kühle Maske. Dayton grinste bei unseren Anblick. An seiner Seite stand überraschenderweise... „Sam?" Malou sah ihre beste Freundin überrascht, aber dann lächelnd an. Sie hatte anscheinend nicht gewusst, das ihre beste Freundin jetzt mit meinen Bruder zusammen war. Die beiden Freundinnen vielen sich in die Arme und ich nutze den Moment um meine Geschwister und Diona zu begrüßen.

„Wie immer zu spät." sagte Leo nur.

Ich zuckte mit den Schultern. „Kennst mich doch."

„Allerdings." er grinste zweideutig.

Diona gab ihm einen klaps gegen den Hinterkopf.

Ich schmunzelte leicht, dann wandte ich mich an den Warrior. „Sorry für die Verspätung."

„Kein Problem." sie umarmte mich relativ kurz. Einfach weil sie mittlerweile wusste, wie ungern ich Körperkontakt hatte. Außer na ja, es war meine Freundin. Sie war wohl die einzige, nach deren Körperkontakt ich wohl süchtig war.

Jordan nickte ich nur kurz mit einen Pokerface zu, dann wandte ich mich an meine Freundin um ihr meine Eltern vorzustellen. Die einzigen Personen die sie hier noch nicht kannte.
Lou wirkte ein wenig Schüchtern, hielt ihnen aber höflich die Hand hin und stellte sich vor.

Als wir dann Richtung Restaurant los gingen lehnte sie sich kurz an mein Ohr. „Jetzt weiß ich woher du dein gutes Aussehen hast."

Ich lachte leise bei ihren verlegenen Ausdruck und nahm wieder ihre Hand. „Und ich weiß woher du deins hast!"

Es stimmte schon, Malou hatte sich in den Jahren gemacht. Sie war schon mit 17 schön gewesen. Aber nun war sie eine sehr attraktive junge Frau. Sie war immer noch groß und Schlank, nur hatte sie jetzt ein paar sexy Kurven bekommen. Ihr Gesicht wirkte femininer und erwachsener und ihre Augen strahlten nur vor Intensität. In den Kleid sah sie atemberaubend aus. Sie sah in allem atemberaubend aus. Ganz besonders nackt unter mir, aber leider musste ich meine Gefühle jetzt Unterkontrolle bekommen und das essen durchstehen. Den Nachttisch neben mir, hielt ich mir für heute Abend frei. Wenn sie nur wüsste. Ich glaubte sie könnte sich dann gar nicht mehr aufs essen konzentrieren.

Am Tisch ließen wir uns neben Kingston fallen. Hoffentlich wurde das essen hier nicht irgendwie peinlich.

Da hatte ich noch keine Ahnung gehabt, dass das essen genau voller Peinlichkeiten verlaufen würde. Hätte ich das gewusst, war ich umgehend mit Lou gegangen.

Angefangen damit, das unsere Eltern Leo über die Hochzeit ausfragten. Sie waren ja nicht dabei gewesen und eigentlich war es ja nichts peinliches. Bis Diona begeistert von dem Hochzeitstanz zu sprechen begann und dem Lied, zu dem sie getanzt hatten. Das Lied hatten ich und Kingston geschrieben und gesungen. Kingston hatte mich gezwungen es mit ihr zu singen. Ich hasste singen, obwohl ich wusste das ich es konnte. Ich hatte mich dazu aufgeopfert, damit mein großer Bruder seinen perfekten Hochzeittanz mit seiner Frau tanzen konnte.