Trente-Cinq

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Einen ausgekugelten Arm und einer Horror Traumversion später, trat ich mit lauten Krach in das riesige Zelt im Greenwich Park. Die Versammlung war noch immer am laufen.

Ich räusperte mich, doch keiner hörte mir zu, oder beachtete uns.

Meg verdrehte genervt die Augen und dann stieß er einen Pfiff aus.

Alle fuhren zu uns herum. „Dank für die Aufmerksamkeit." sagte er. „Meine Nichte, hat euch was zu sagen."

Oh danke, jetzt wusste jeder wer ich war.

Dennoch, ich packte hinter mich und griff nach der gefesselten Person und hob sie hoch. Loki fluchte und strampelte vor sich hin, in den Ketten und versuchte sich ärgerlich zu befreien.

Ich hörte das überraschte aufkeuchen. Doch ich griff den Gott fester und lief durch die Menge. Mir wurde freiwillig Platz gemacht, bis ich oben vorm Warrior stand.

„Ihr wollt die Bestien loswerden? Ich hab das Druckmittel." sagte ich.

Loki funkelte mich hasserfüllt an. „Du Biest! Ich lass mich nicht zwei Mal von dir klein Schlagen."

Ich grinste in Böse an. „Wir wissen beide das du eine Schwäche für verkrüppelte Seelen hast." mit den Worten ließ ich ihn unsanft auf dem Boden fallen und sah zum Warrior. „Ich sagte ja, ich habe einen Plan."

Sie war bis jetzt Wortlos geblieben und starrte erst Loki an, dann mich. Ihr Blick brannte sich in mich ein.

Und dann trat sie auf mich zu.

Ich schluckte, als sie ihre Hände hob und meine Kapuze herunter zog. „Blake." sagte sie leise und ungläubig und dann zog sie das Tuch von meinen unteren Gesicht und entblößte damit mein ganzes Gesicht. Diese blauen intensiven Augen, die ich von ihr geerbt hatte, starrten mich mit so vielen Emotionen an. Ich hörte wieder ein raunen und in mir wuchs die Panik.

„Blake." sagte meine Mutter nun wieder. Ihre Hand legte sich auf meine Wange. Ich spürte ihre Wärme, doch dann zuckte ich zurück. Die Panik überwiegte. „Ich überlasse es dir, was du mit Loki machst. Ich denk du wirst das richtige tun." mit den Worten verschwand ich mit übernatürlicher Geschwindigkeit. Ich musste hier sofort raus. Das war zu viel auf einmal.

Weit kam ich jedoch nicht. Gerade als ich aus dem Zelt war, packte mich eine Hand.

„Bab's." Kingston war mir hinterher gerannt. Sie sah mir lange ins Gesicht und nickte dann, als könnte sie meinen Blick lesen. „Mein Zelt ist Nummer 22, dort kannst du Duschen und dich frisch machen. Ich komme nach der Besprechung in mein Zelt. Und bitte renn nicht weg. Bitte!" sie sah mich flehend an. „Ich brauche dich hier."

Ich seufzte schwer. „Versprochen." murmelte ich noch bevor ich wusste was ich da sagte und schon hatte sie mich umarmt. Verdammt, ich wollte doch gar nicht hier bleiben.

Doch dann machte ich mich auf den Weg in ihr Zelt und plünderte erst mal einen Alkoholvorrat. Warum sie den hier hatte, wusste ich nicht, aber der Alkohol brachte mich erst einmal runter. Erst dann zog ich meine Kleidung aus und warf sie in eine magische Waschmaschine um dann unter die Dusche zu treten. Ich stank immer noch fürchterlich.

Es war so viel passiert, das ich ein wenig überfordert war. Immer wieder tauchte das Gesicht meiner Mutter vor mir auf. Ich war mir sicher das nicht nur der Warrior mich erkannt hatte, sondern auch Jordan. Ich hatte zwar nicht in die Menge gesehen, aber ich war mir ziemlich sicher, das sie anwesend gewesen war. Und schon rauschte das Blut wieder in meinen Ohren. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und versuchte die aufkommende Wut zu kontrollieren.

Ich stand gefühlte zwei Stunden unter der Dusche, ehe ich bereit war hinaus zu treten und wickelte ein Handtuch um mich. In der Zeit war auch meine Wäsche gewaschen worden. Ich zog mir die frisch gewaschene Rüstung an, die Lederjacke ließ ich aus. Sie schütze mich vor Kugeln, aber sie war nicht so gemütlich, das ich sie jetzt tragen würde, wo kein Kampf stattfand.

Als ich mit einer Wodkaflasche heraus lief, stieß ich prompt mit Poppy zusammen.
„Oh Gott, Blake!" lachte sie und fing mich auf. „Wie viel hast du getrunken?"

„Du weißt das Alkohol kaum bei mir wirkt." sagte ich und zog die Augenbrauen hoch und starrte auf ihre Lippen. Hatte sie schon immer so volle Lippen? Natürlich, hatte sie das. Was redete ich da.

„Blake?" sie sah mich amüsiert an.

Ich riss meinen Blick nur schwer los. Poppy und ich hatten mal miteinander geschlafen und ich wusste, das sie mir damals angeboten hatte, das wir es wieder tun könnten. Es würde mich von dem Gedankenchaos ablenken. „Poppy, steht dein Angebot von damals noch?"

Sie funkelte mich vergnügt an. „Natürlich."

„Dann löse ich das jetzt ein." mit den Worten packte ich sie und zog sie an meine Lippen. Sie konnte gar nicht so schlecht küssen und sofort erwiderte sie den drängenden Kuss. Sie verstand mich und wusste das ich Ablenkung brauchte. Ich presste sie gegen eine Wand um näher an ihren Körper zukommen. Ihre Lippen raubten mir den Atem. Ich spürte nicht viel, außer dieses Verlangen. Ich presste sie hart gegen die Wand, während ihre Hände erregt meinen Hintern umfingen und ihn an sich pressten. Sie keuchte im Kuss auf. Und ich nutze diesen Moment um meine Zunge in ihren Mund einzulassen.

Nur am Rande bekam ich ein räuspern mit. Zeigte der Person einen Stinkefinger. Sie sollte sich verpissen. Ich musste jetzt meine Bedürfnisse befriedigen.

Doch da wurde ich grob am Kragen gepackt und von Poppy weggerissen.
„Was zum..." wütend fuhr ich herum und erstarrte, als ich in die blauen Augen meiner Mutter starrte. Ihre Züge waren Ausdruckslos. „Wir müssen reden."

Safe SoulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt