Quarante-Cinq

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Sie kam düster auf mich zu. „Du erinnerst dich also endlich? Hat lange gedauert."
„Na bei den Alkoholeinfluss damals." ich versuchte charmant zu scherzen.

Sie trat weiter auf mich zu. „In meinen tausend Jahren ist mir noch nie so eine Göre untergekommen." fauchte sie leise.
„Göre? Also bitte. Teenager trifft es eher."

„Du bist eine Schlampe, Blake." lachte sie und stieß mich auf einmal gegen die Wand.

Ich zog überrascht die Augenbrauen hoch, erinnerte mich aber an ihren Namen. „Miss Taylor, seien Sie doch nicht so streng. Ich habe mich damals nur ausprobiert."

„Du hast fast jedes Wochenende irgendwelche Mädchen abgeschleppt, manchmal auch während der Woche. Ich hätte es damals besser wissen müssen, ich war naiv."

„Nun, es tut mir Leid, das Sie ihren Job verloren haben. Das wollte ich eigentlich nur sagen. Das war nicht meine Absicht gewesen." erklärte ich und wollte an ihr vorbeigehen, doch sie griff meinen Arm.

Ich war überrascht, als ich in ihren Augen so etwas wie verlangen sah. Sie trat ganz nah an mich heran. „Ach komm schon, du lässt mich stehen? Du hast doch sonst jeden an dich gelassen. Die Tussi neben dir, kann noch lange nicht mit meiner Erfahrung mithalten."

„Diese Tussi ist zufällig ihre Frau!" ertönte auf einmal Lous Stimme.

Ich sah sie überrascht an, sie kam auf uns zu. Mit einen Bösen Blick auf Miss Taylor gerichtet.
Miss Taylor schnalzte nur mit der Zunge. „Sie wird dich eh stehen lassen, wenn sie dich Flach gelegt hat."

Lou zog unbeeindruckt die Augenbrauen hoch. „Ich glaube eher weniger das meine Ehefrau vor mir abhaut, nach all den Jahren. Stimmts, Schatz?"

„Auf jeden Fall, Baby." sagte ich.

Sie glitt neben mich und griff mir an den Hintern, sah aber Miss Taylor an. „Diese Frau gehört alleine mir, also tuen Sie uns den Gefallen. Machen Sie ihren Job als Kellnerin und seien Sie erwachsen genug um sich höflich zu verhalten."

Ich war in diesen Moment einfach nur unfassbar Stolz auf meine Freundin. Sie war fantastisch und außerdem gefiel es mir, wie sie mich ihre Ehefrau genannt hatte. Ich glaub in der Zukunft würde ich das noch öfters von ihr hören.

Miss Taylor dachte jedoch nicht dran. Sie lachte spöttisch. „Wo ist dann der Ring? Sehen Sie es ein, Blake wird mir nicht lange widerstehen können." sie machte einen Schritt nach vorne um mich zu küssen, doch noch bevor ich reagierte, schnellte auf einmal eine Faust vor und traf die Kellnerin. Sie taumelte kreischend zurück.
„Finger weg, Sie Notgeile!" fauchte Malou untypisch ernst.

Entsetzt sah ich erst auf sie und dann auf ihre rote Faust. In der Ferne hörte ich Dayton schallend los lachen. Die Kellnerin verschwand mit der Hand auf ihrer Nase.

„Sie soll bloß verschwinden." murmelte Lou nun, wieder in ruhiger Tonlage und schüttelte die Faust. „Aua, das tut ja scheiße weh."

Ich starrte sie immer noch sprachlos an. Die sonst so ruhige, ja fast Schüchterne Malou, die ich so liebte, hatte gerade zum ersten Mal jemanden geschlagen. Und das um mich vor einen Groopie zu schützten. Götter, konnte man diese Frau noch mehr lieben?

Ich ignorierte meinen Bruder, der vor lachen fast auf dem Boden lag und zog Malou leidenschaftlich an meine Lippen. Warum, waren wir in diesen Moment nicht einfach in meinen Zimmer? Alleine! Sie erwiderte meinen stürmischen Kuss voller Gefühl. Und vernebelte meine Sinne, nur schwer löste ich mich von ihr, bevor ich mich gar nicht mehr zurück halten konnte. „Jag mir nie wieder so einen Schreck ein." ich sah nun ihre Verletzte Hand an.

Safe SoulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt