Dix

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Den ganzen Sonntag und Montag war ich nervös. Als wir uns in Englisch sahen, da lächelte sie mir kaum merklich zu und schon wirbelten in meinen Bauch tausende Schmetterlinge. Oh Gott, wie konnte man sich in nur so kurzer Zeit, so hoffnungslos verknallen?

In der Cafeteria beobachtete ich sie die ganze Zeit. Sie saß mit einen düsteren Blick bei ihren Geschwistern und hörte gerade einer Geschichte ihrer Schwester zu. Dabei wandte sie ihren Blick auf einmal in meine Richtung. Ich spürte wie ich mit wild schlagenden Herzen rot wurde und meinen Blick schnell abwandte.

Sam kicherte, die das natürlich bemerkt hatte. Ich brachte sie jedoch mit einen flehenden Blick zum schweigen.

Und als wir dann Sport hatten und die letzten Stunden begannen und ich Blake in der Sporthalle antraf, konnte ich mich kaum noch konzentrieren. Ich war nervös wegen der Autofahrt und war ganz hibbelig.
Wir trafen uns am Ausgang der Sporthalle. Oder besser gesagt, wartete sie dort auf mich.

„Na, kleine?" sie hatte die Hände in die Hosentaschen gestopft. An diesen Tag trug sie unter ihrer Lederjacke einen grauen Pulli. Aber die Chucks hatte sie wie immer an. Ich mochte ihren leicht rockigen Kleidungsstil.

„Hi." sagte ich. „Und ich bin übrigens nicht klein. Ich bin so groß wie du."

„Ich sehs, Kleine." sagte sie und zog die Autoschlüssel hervor. An diesen Tag schienen ihre Augen nicht ganz so dunkel blau wie sonst. Das gab mir ein gutes Gefühl, als ich mich bei ihr im Auto niederließ.

„Also, was willst du mal werden?" fragte sie.
Ich sah sie überrascht an. „Wie bitte?"

„Na, ich habe dir doch gesagt, das wir uns kennenlernen werden."

Ich erinnerte mich daran, das sie das gesagt hatte, in der Nacht wo sie mich vor den Männern gerettet hatte. „Oh achso. Ich will Lehrerin werden."

„Lehrerin?" Sie zog die Augenbrauen hoch.

„Natürlich. Ich werde nach meinen Abschluss sofort auf Lehramt studieren und hab an dem Grand-Prix- Collage schon eine Stelle als Referendarin. Unserer Schulleiter hat mir das begeistert vorgeschlagen. Das ist alles schon abgehackt." erzählte ich begeistert.

„Wow." sagte sie beeindruckt. „Und was für Fächer willst du unterrichten?"

„Französisch und Sport oder Mathe."

Sie lächelte. „Hab ich mir gedacht."

Ich sah sie aufmerksam an, starrte jedoch einen Moment auf ihre Lippen. Verdammt. Atmen nicht vergessen.
„Warum?" brachte ich hervor.

„Nun, du bist Französin und du magst Sport, soweit ich das beurteilen kann."

„Und woher weißt du das ich Sport mag?"

„Nun, du hast dich freiwillig im Sport auf den Collage eingetragen und außerdem..." einen Moment sah sie von der Straße auf mich und musterte meinen Körper. „Hast du eine sportliche Figur."

Es stimmte schon, ich liebte Sport und machte das gerne. In Frankreich war ich in einer Volleyball Mannschaft gewesen und ging oft Joggen. Hier hatte ich noch keinen Verein gefunden. Und trotzdem wurde ich rot, weil ihr Blick so intensiv war, das ich mich fast nackt bei ihr fühlte. „Und was ist mit dir?"

„British Army." sagte sie. „Ich will fürs Gesetzt und Land kämpfen."

Ich schmunzelte. „Das passt irgendwie zu dir. Ich meine Kämpfen kannst du ja schon mal."

„Tja, meine Lieblingsfreizeit Beschäftigung." sie zuckte mit den Schultern.
„Und was machst du außer kämpfen mit deinen Geschwistern, in deiner Freizeit?" von Sam wusste ich das sie im Schwimmteam des Collage war und dort der Star war. Ich hatte ein Foto von ihr gesehen. Mir war das Herz in die Hose gerutscht, als ich sie in Badekleidung gesehen hatte. Allein bei den Gedanken wurde ich rot.

„Ich gehe gerne Schwimmen, ansonsten ärgere ich gerne meine Geschwister." sagte sie schließlich.

Ich sah sie fasziniert an. Wie konnte man so hübsch sein? „Ich spiele gerne Volleyball. Zuhause in Frankreich war ich in einen Verein."

„Dann melde dich doch in unseren College Team an." sie sah mich kurz an und ihr Gesicht zeichneten sanfte Züge, auch wenn ihre Augen noch immer düster wirkten.

„Daran habe ich noch gar nicht gedacht." überlegte ich.
Sie lachte. „Kingston ist dort im Team. Ich kann sie ja mal fragen ob noch was frei ist."

„Das wäre nett." sagte ich begeistert, während sie schon vor mein Haus fuhr. Ich war ein wenig enttäuscht, schon wieder da zu sein. Und sah zu ihr. „Ähm, also Danke."

„Kein Problem, kleine." sagte sie und sah mir dann in die Augen. „Wolltest du mich nicht noch irgendetwas fragen?"

„Äh..." sie sprach klar das Date an. Ich wurde rot und senkte den Blick. Doch zugleich legten sich ihre warmen Hände sanft an mein Kinn und hoben es.

„Frag mich, kleine." hauchte sie zart.

Ich starrte sie atemlos an. Sie hatte gerade unfassbar Sexy geklungen. Ich starrte kurz auf ihre Lippen.

Als sie leise lachte, bemerkte ich, das sie es bemerkt hatte.

Ich wurde noch ein Stück roter, aber ihre Hand lag noch immer warm an meinen Kinn und löste ein angenehmes prickeln aus. „Würdest...also...äh...w...würdest du mit mir auf...ein Date gehen?" stotterte ich.

Langsam nahm sie ihre Hand weg ohne mich aus den Augen zu lassen. Sie wirkte seltsam ernst, doch dann lächelte sie. „Ja, kleine, das würde ich gerne."

„Echt?" überrascht sah ich sie an.

Sie lachte. „Warum so ungläubig?"

„Na ja, weil du so..." ich deutete auf ihren Körper. „...du weißt schon. So wunderschön bist und so unerreichbar und so stark und ich bin nur ich..." ich stoppte, als mir klar wurde was ich da gesagt hatte. Verlegen strich ich mir durchs Haar. „...du weißt schon."

„Ich fühlte mich geehrt, kleine. Aber du bist mindestens genauso schön wie ich. Hat dir das schon mal jemand gesagt?"

Ich schüttelte mit glühenden Wangen den Kopf.

Ihre Hand legte sich an meine Wange. „Dann weißt du das jetzt. Ich hole dich am Freitag um 19.00 Uhr ab. Und zieh dir etwas sportliches an." mit den Worten griff sie um mich. Sie war mir auf einmal so nah, das ich ihren heißen Atem im Gesicht spürte und ihren Duft wahr nahm. Ich saß stocksteif da, doch da zog sie sich zurück und erst jetzt bemerkte ich, das sie die Tür geöffnet hatte.

„Äh ok." brachte ich hervor.

Sie lächelte immer noch. „Ich freu mich."

„Ich mich auch." ich lächelte sie verlegen an und stieg dann aus.

Noch lange nach dem sie weggefahren war, starrte ich auf den Punkt, wo sie eben um die Ecke verschwunden war. Oh Gott, ich hatte ein Date mit Blake.

Ich brauchte Sams Meinung!

Safe SoulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt