Quatorze

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Blake

„Ist das dein ernst Bab's" vier Augenpaare starrten mich in der Küche an.

Ich lehnte an der Theke und trank etwas. „Was?"
„Bab's, die Kleine ist Hals über Kopf in dich verknallt. Ich konnte es durch meine Gabe spüren." Diona sah mich an.

Ich zuckte mit den Schultern. „Kommt schon mal vor."

Kingston schnaubte. „Aber noch schlimmer ist, das du da mitmachst. Händchen halten? Ist das dein ernst? Du weißt das ihr NIEMALS zusammen sein könnt. Niemals! Sie ist eine normale Sterbliche, selbst wenn sie durch den Nebel sehen kann."

Ich trank etwas. „Na und?"

„Blake." Diona war etwas ruhiger als meine Schwester. „Selbst wenn, sie kann dir niemals das geben, was du brauchst. Ihr könnt niemals Zärtlichkeiten austauschen, geschweige denn miteinander schlafen. Deine Kräfte würden sie umbringen. Ihr habt keine Zukunft. Sie altert viel schneller als du."

„Meinst du das weiß ich nicht." zischte ich. Ich kannte mich gut genug mit dieser scheiße aus. Ich hatte mein Lebenlang schon damit zu tun, mich kontrolliert zu halten. Mein leben lang, ging es um nichts anderes. Und darum das ich und meine Geschwister so außergewöhnlich waren. Wir hatten zu viel Macht. Wir waren zu stark. Wir waren eine Gefahr und wurden einfach nur die Hybriden genannt. Als hätten wir keine Gefühle. Ich hasste mein Leben.
„Du magst sie." Dayton sah mich traurig an. Ich sah ihn einen Moment an. Wir waren Zwillinge und waren deshalb miteinander verbunden.

„Ja." sagte ich leise.

Kingston fuhr sich durchs Gesicht. „Du musst es beenden, noch bevor es angefangen hat."

„Ich weiß." sagte ich düster. „Es soll wohl so sein. Ich alleine."

„Nein." Leo sah mich an. „Bab's da draußen wartet schon noch die richtige Frau auf dich. Du wirst glücklich sein."

Ich schüttelte nur den Kopf. An Malous Seite hatte ich mich gut gefühlt. Heute hatte ich in wenigen Momenten mal abschalten können. War nur bei ihr gewesen und ich hatte mich gut gefühlt. Das erste Mal seit langer Zeit. Ich hatte mit ihr Händchen gehalten und es hatte sich schön angefühlt. Es hatte überall gekribbelt, aber auf gute art und weise. Es kam nah ans Glücklich sein dran. Noch nie zuvor hatte ich das so gespürt, als wie bei diesen Mädchen.

„Wie dem auch sei." sagte Dayton, der mich mit Verständnis ansah. Er war immer derjenige, der Rücksicht auf mich nahm. Mich verstand. „Wir werden immer Nachts jemanden das Haus von der Chevaliers bewachen lassen. Tagsüber in der Schule sind wir sowie so in ihrer Nähe. Allerdings wäre es hilfreich, wenn ihre beste Freundin bei ihr wohnen würde."

„Ich werde es ihr ausrichten." sagte ich und starrte düster vor mich hin.

Es solle wohl nicht sein. Blake glücklich und zufrieden.

Und dennoch fühlte ich mich das erste mal seit langen gut, obwohl ich gerade dabei war, den größten Fehler meines Lebens zu begehen. Mich nämlich in eine Sterbliche zu verlieben.

Sie füllte die Leere in meinen Herzen. Seit dem ich sie das erste mal gesehen hatte, war da etwas in mir. Eine Wärme, die in die kalte Düsterkeit meines Herzens schlich und mir wenigstens einen Lebenswillen ließ. Noch nie hatte ich mich so wohl und geborgen bei einer Person gefühlt.

Ich wusste es durfte nicht sein. Ich wusste das meine Geschwister und Diona recht hatten. Aber es fühlte sich zu schön an und ich wollte wenigstens einmal dieses Glücksgefühl erleben, wenn auch nicht für lange Zeit.

Und genau diese Gedanken erzählte ich ihnen schließlich.

Safe SoulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt