Quarante Deux

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„Blake, warte!" entschlossen lief ich los. So gut das im Kleid ging. Sie drehte sich vor dem Auto fragend um.

Ich stieß sie gegen das Auto, presste mich an ihren Körper und zog sie dann am meine Lippen. Die Lippen die ich mir so sehr herbei gesehnt hatte. Im ersten Moment geschah nichts und ich kam mir schon doof vor. Doch schließlich erwiderte sie den Kuss genauso hungrig wie ich. Ich keuchte auf, und intensivierte den Kuss weiter. Öffnete meine Lippen ein wenig mehr, bat mit meiner Zunge bei ihr um Einlass, während ich spürte, wie ihre Hände nach unten zu meinen Hintern glitten. Oh ja, ich hatte sie in der Hand und ich wollte sie am liebsten nie wieder los lassen. Meine Brust explodierte fast so schnell schlug mein Herz und so heftig reagierte mein Körper auf diese unfassbare Nähe. Als wäre sie eine Droge und ich von ihr abhängig um zu leben.

„Malou, warte!" sie löste sich schwer atmend von mir.

Die Tatsache, das sie mich mit ganzen Namen angesprochen hatte, irritierte mich ein wenig. Aber auch ich rang nach Luft und sah einen Moment auf ihre leicht geschwollenen rosigen Lippen. Oh ja, wir hatten gerade heftig geknutscht.
„Wir können das nicht."

Ich trat einen Schritt zurück, es war wie, als hätte jemand mir Beton auf den Kopf geschlagen. „Weil ich altere. Ich bin nur die dumme Sterbliche." wie hatte ich das nur vergessen können. Es tat weh, es tat so verdammt weh.

„Hey..." sie legte ihre Hand auf meine schulter. „Das ist es nicht, es ist nur..." sie biss sich auf die Lippe. „Ich muss dir was sagen."

„Oh Gott, du bist Schwanger!" ich riss die Augen auf.

Sie sah mich überrascht an. „Was? Nein."

Ihre Augen wurden ernst, so ernst, das ich ein wenig Angst hatte. „Wir müssen uns unterhalten."

Ich schluckte. „Dann komm mit."

Nüchtern führte ich sie zur Haustür, obwohl ich viel lieber sie weiter geküsst hätte und all die Dinge vergessen hätte, die gegen uns und eine Beziehung standen.

Ich machte Licht in der Küche und ließ mich dort mit ihr nieder. „Also was musst du mir sagen?"

Sie zog etwas hervor, was sie vermutlich aus den Auto geholt hatte und legte es vor mich auf den Küchentisch. Eine grüne Mappe.

Irritiert nahm ich sie und sah hinein. Ich runzelte. Bewerbungsunterlagen von mir, aber...ich sah auf. „Die habe ich nie geschrieben."

„Richtig." sie nickte.

„Ich verstehe nicht ganz." sagte ich. „Erkläre es mir."

„Deine Mutter hat sie mir überreicht." sagte sie.

Stille.

„M...meine Mutter ist Tod." entgegnete ich.

Sie biss sich auf die Lippe.

„Verdammt, Blake, was musst du mir sagen?" brach es aus mir heraus.

Sie hob ihren Blick in meine Augen. „Deine Mutter ist nicht Tod. Weil...weil sie eine Göttin ist."
Wieder Stille.

Entsetzt starrte ich sie an. „Das kann nicht sein."

„Doch, das kann sein. Hestia war bei mir persönlich um mir das zu sagen."

„Das..." ich stockte. „Hestia? Die griechische Göttin des Herdfeuers?"

Blake nickte. „Ja." sie lächelte leicht.

„A...aber...wieso hat sie es mir nie..."

„...erzählt?" sie sah mich mitfühlend an. „Die Götter dürfen eigentlich keine Kinder mit sterblichen haben. Und Hestia ist dazu noch eine jungfräuliche Göttin. Sie hat keine Kinder, na ja, bis auf dich."

„Aber...ich habe doch gar keine Gaben oder Fähigkeiten."

„Vielleicht sind sie noch verborgen und werden mit der Zeit kommen. Oder du hast einfach keine Gaben erhalten. Es tut mir Leid, ich hätte es dir eher sagen sollen. Aber ich hatte Angst, das du dann nur was mit mir haben willst, weil wir beide Mythosnachkommen sind und eine Beziehung möglich ist."

Ich sah sie entsetzt an. „Das wäre mir niemals eingefallen. Wenn es um meine Gefühle für dich geht, verstehe ich keinen Spaß. Es ist mein ernst."

Sie sah mich einen Moment ausdruckslos an. „Du solltest ein wenig über das gesagte nachdenken." sie stand auf.

„Blake!" ich hielt sie am Arm fest und riss sie herum. „Ich meinte das eben ernst. Ich liebe dich und ich wollte es dir schon die ganze Zeit sagen, aber ich habe mich nicht getraut. Ich...es tut mir Leid, das ich damals alles kaputt gemacht habe. Ich war so durcheinander so naiv, das ich nicht bemerkt habe, wie viel du mir bedeutest. Ich wollte es dir die ganze Zeit sagen, aber ich hatte Angst das du aus den Restaurant stürmst. Ich liebe dich. Ich habe es immer getan und werde es immer tun. Mir ist egal ob meine Mutter eine Göttin ist oder nicht. Aber DU..." ich tippte auf ihre Brust. „...du bist mir nicht egal. Ich will dich nicht wieder verlieren. Ich verkrafte das nicht noch einmal."

„Ich..." sie verstummte und sah mich verblüfft an.

„Was Blake?"

„Ich liebe dich auch." und dann lagen ihre Lippen auf einmal wieder auf meinen. Diesmal aber sanft und liebevoll. Ihre weichen, warmen Lippen bewegten sich schon fast zögerlich im Einklang mit meinen.

„Ich werde dich nie wieder gehen lasse, hast du verstanden!" murmelte ich an ihren Lippen und zog sie näher an mich.

Zögerlich löste sie sich irgendwann von mir. „Aber wir sollten es langsam angehen."

„Ja, du hast recht." ich nickte und versuchte die Röte in meinen Gesicht zu ignorieren.

„Angefangen damit das wir Handynummern austauschen und ich dich wieder meine Freundin nennen darf. Natürlich erst mal nur unter uns, damit wir etwas Zeit für uns haben, bis wir bereit sind. In Ordnung??" sie sah mich sanft an.

Und ich brachte nur ein nicken zu stande.

Dann tauschten wir Nummern aus und ich brachte sie noch zur Tür. Dort küssten wir uns noch mal und es steckte so viel Liebe in dem Kuss, das ich seufzte.

„Bis dann, Baby." hauchte sie mir entgegen.

„Wir sehen uns, Supergirl."

Sie grinste und ich auch. Und ich grinste auch noch, als sie ins Auto einstieg und davon fuhr. Ich hatte endlich meine große Liebe zurück. Ich hatte noch eine Chance und ich hatte vor sie zu nutzen.

Safe SoulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt