Vingt-Deux

1K 58 3
                                    

Nach dem essen führte sie mich zum Auto und fuhr los. Sie verriet mir mal wieder nicht wohin es ging, aber ich bemerkte das wir raus aus der Stadt fuhren. Wir fuhren zu der Anhöhe, an der wir zuletzt von diesen Mann angegriffen worden waren.

„Diesmal habe ich meine Ohren auf die Umgebung gerichtet und kann hören wenn jemand in der Nähe ist." sagte sie.

Ich musste wohl ziemlich verwirrt drein gesehen zu haben, doch dann nickte ich und stieg aus.

An diesen Abend war es ein wenig bewölkt, weshalb man die Sterne nicht wirklich sah. Aber das war nicht schlimm, die Aussicht war auch so unglaublich. Hier war es ganz Still. Man hörte nur ab und zu ein Zirpen, während wir uns auf die Motorhaube ihres Wagens setzten.

Aus den Augenwinkel beobachtete ich, wie sie düster über die Aussicht schaute. Sie wirkte angespannt und hatte ihre Lippen zu einen schmalen Strich zusammen gekniffen.

„Du machst mich nervös." sagte ich.

Sie hob ihren hübschen Kopf in meine Richtung. „Dayton hat mir erzählt, das er dir was über Hybriden erklärt hat."

„Ja." ich nickte und griff nach ihrer Hand, sie sollte wissen, das ich nicht gehen würde. Egal was es war. „Hey, ich bin hier. Ich laufe nicht weg. Ich liebe dich."

Dankbar drückte sie meine Hand. „Du hast bestimmt schon die vielen Gerüchte über mich in der Schule gehört. Auch die über meine Eltern."

„Das du sie umgebracht hast." ich nickte und rückte etwas näher. „Hast du?"

„Nein." sie schüttelte den Kopf. „Aber manchmal wünschte ich es echt. Sie sind Idioten."
Ich lächelte leicht. „Sind nicht alle Eltern Idioten."

„Malou." sie sah mich funkelnd an. „Es waren nicht meine Eltern die ich umgebracht habe."

Ich schluckte. Sie hatte also schon jemanden umgebracht? Einen Moment war ich geschockt, doch dann sah ich sie auffordernd an und strich über ihre Hand. Erst wollte ich wissen wieso sie das gemacht hatte, dann konnte ich durchdrehen.

Ihr Blick glitt wieder in die Ferne. „Anfangs wuchsen wir bei unsere Eltern auf. Auf dem Schiff des Warriors. Unserer Mutter. Sie hat ein waschechtes Schiff mit dem sie über die Meere segelt. Mit einer dazu gehörigen Mannschaft und Jordan meiner anderen Mutter. Als ich jung war, war ich schon damals ein wenig aufmüpfig und nicht so gehorsam wie meine Geschwister. Ich war sozusagen, das was man unter einen Problemkind sich vorstellen kann. Ich habe nur ärger gemacht. Dayton war der vorbildliche und trotzdem hat er immer zu mir gehalten. Auch Kingston und Leo lebten zu der Zeit auf dem Schiff. Leo der längst erwachsen war und Kingston die eine genervte Teenagerin war." erklärte sie leise und ich merkte sichtlich ihre Anspannung. „Wir waren das was man sich unter einer perfekten Familie vorstellen konnte. Leider trügt dieser Schein sehr oft. Anstatt wie meine anderen Geschwister bei Jordan trainiert zu werden, wurde ich persönlich vom Warrior unterrichtet. Sie war sehr streng mit mir und ich machte es ihr auch nicht gerade einfach. Aber ich liebte sie bis zu den Zeitpunkt noch. Ich liebte beide, eine Dummheit.

Und dann als ich neun Jahre alt wurde, veränderte eine Nacht alles."

Ich lehnte mich vor und gab ihr einen Kuss an den Hals. „Erzähl es mir."
„Ich weiß nicht mehr genau alles ins Detail, es war nur die Nacht in der die Familie zerbrach. Alles zusammen viel." sie knirschte mit den Zähnen. „Ich war aus irgendeinen Grund wütend, sehr wütend auf Frank. Er war der Steuermann des Schiffes, bester Freund und Vaterfigur meiner Mütter. Er gehörte zur Familie. War so etwas wie ein Opa für mich. Ich war so wütend und noch jung, das ich die Kontrolle über mein inneres Wesen verlor. Ich weiß noch das ich mich auf ihn gestürzt habe und dann wurde alles Schwarz. Im nächsten Moment befinde ich mich in den Armen von Kingston und Dayton und sehe auf einen toten Körper nieder. Franks Körper..."

Safe SoulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt