Cinquante et un

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„Hey." ich ließ mich in der Sitzkuhle sinken. Sie lag versteckt am Bug. In der Mitte dieser eingetieften Sitzkuhle stand ein Feuerkrug, der wärme ausstrahlte.

Früher war es mal ein Schrankklappe im Schiffsboden gewesen, die jedoch kaputt gegangen war. Und als wir Kinder gewesen waren, hatten wir uns dort rein gesetzt und geredet. Hier war immer unser Ort gewesen und nun saßen meine Geschwister schon hier um das Feuer in der Kuhle und hatten es sich gemütlich gemacht.

Kingston reichte mir ein Bier. „Da kommt ja die Nachzüglerin."

Ich lächelte und lehnte mich zurück. „Man sagt ja, das beste kommt zum Schluss."

„Da hast du wahrlich recht." Dayton hob lächelnd das Bier. Und auch Leo lächelte, während Kingston davon begann zu erzählen, das sie mit Frederico wieder in Kontakt getreten war. Ich schmunzelte. Frederico war Kingstons Tanzpartner auf dem Internat gewesen. Die beiden waren echt süß zusammen gewesen und wäre Frederico nicht Umgezogen, hätte aus ihnen ein süßes Paar werden können. Erst vor einer Woche hatte ich Fede wieder angetroffen und er hatte mir seine Nummer gegeben, die ich sofort Kingston weitergereicht hatte. Ich wusste doch, wie gern meine Schwester ihn gehabt hatte.

Zusammen saßen wir einfach da. Nur wir vier. Vertraut und entspannt. Wir redeten über Gott und die Welt und es war, als wäre nie die Zeit vergangen.

„Und..." fragte ich irgendwann in die angenehme Stille. „Was habt ihr so fürs neue Jahr vor?"

Leo lächelte. „Ich und Diona wollen ein Baby bekommen."
Ich und Kingston lächelten uns an. „Das wird aber auch Zeit."

„Wir werden so tolle Tanten sein." schwärmte Kingston.

Und wir alle lachten über ihre Schwärmerei.
Dayton räusperte sich. „Ich werde Sam fragen ob sie bei mir einzieht."

„Natürlich wird sie das, Mann." Leo klopfte ihm auf die Schulter.

Ich schmunzelte über meine beiden Brüder. Leo der braune Lockenkopf und Dayton der Blonde mit den Wuschelhaar. Und doch waren beide sich so ähnlich.

„Denke ich auch." sagte ich schließlich. Und sah dann zu Kingston. „Und du?"

„Ich habe ein Date mit Fede." sagte sie schließlich glücklich.

Wir beglückwünschten sie und ich trank noch etwas und sah hinauf in den Himmel. Er war Wolkenfrei und lieferte damit eine perfekte Sicht auf die Sterne. Ich fühlte mich einfach angekommen.

„Und was ist mit dir?" fragte irgendwann Dayton.

Meine Geschwister sahen mich fragend an.

Ich lächelte sie geheimnisvoll an. „Ich werde Heiraten."
„Was?" quietschte Kingston aufgeregt.

Ich lachte. „Ich habe Malou einen Antrag gemacht. Eben. Und sie hat ihn angenommen."

„Natürlich hat sie das. Sie ist verrückt nach dir." Dayton grinste. „Ihr seit verrückt nacheinander."
„Oh mein Gott!" Kingston lehnte sich vor und umarmte mich. „Darf ich Trauzeugin sein?"

„Du darfst nicht, du musst sogar." lachte ich, als sie mich wieder losließ.

Ich sah meine Geschwister an. Wer hätte gedacht, das wir alle jetzt hier standen und zufrieden mit unseren Leben waren. Unsere Eltern würden morgen abreisen und mit dem Schiff wieder auf den weiten Ozean zurückkehren und ich würde endlich mein Leben leben und zwar mit meiner Frau an meiner Seite und meinen Geschwistern. Ich war Glücklich, das erste mal so richtig. Ich hatte das Gefühl endlich angekommen zu sein.

Leo lächelte. „Wer hätte das gedacht, das du Blake mal heiraten würdest."

„Ich glaub keiner." sagte ich schmunzelnd.

Er hob das Glas. „Also Geschwister, auf das neue Jahr."

„Auf das neue Jahr!" und gemeinsam stießen wir an.



ENDE!!!

Safe SoulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt