Dix-Neuf

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Malou

Ich gabs zu ich war ein wenig nervös, als ich in die Schule trat. Ich wusste nicht wie ich mich jetzt Blake gegenüber verhalten sollte. Waren wir zusammen? Oder nicht? Was war da zwischen uns. Ich war mir meinen Gefühle definitiv sicher, auch wenn ich immer noch mit meiner Sexualität haderte. Ich stand auf Frauen, das war neu für mich und doch war ich bereit für den Schritt, aber nur wenn der mit Blake passierte.

Sam hatte mir geraten mit Blake in Ruhe zu reden, aber Blake hatte nicht mehr auf meine Nachrichten reagiert. Und so ging ich mit einen mulmigen Gefühl in die Schule.

Weit kam ich jedoch nicht, denn noch bevor ich hatte aufschreien können, war ich von hinten gepackt worden und durch die nächste Tür geschliefen. Überrascht stand ich auf einmal in einer Abstellkammer.

„Na, hab ich dich erschreckt?" raunte eine raue Stimme in mein Ohr.
Eine Stimme, die ich aus allen heraus erkennen würde. „Blake, erschreck mich nicht so."

Ich fuhr zu ihr herum, doch als ich in ihre so intensiven Augen sah, verpuffte der ärger darüber, das sie mir nicht geantwortet hatte.
Ihre Augen wirkten diesmal dunkler.

„Was ist geschehen?" ich fuhr mit der Hand über ihre Wange. Ihre Haut war so weich.

Sie musterte mich einen langen intensiven Moment. „Der dritte Weltkrieg steht bevor."
„Was?" ich runzelte die Stirn und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf ihre Augen.
Sie zog die Augenbrauen hoch. „Hast du es denn nicht gemerkt? Syrien? Trump? Der Streit zwischen Russland und den USA? Die Zölle für Grenzübergänge. Der Krieg im Nahen Osten? Die Anfeindungen?"
„Aber das sind doch nur sterblichen Sachen?"

Sie zog eine Augenbraue hoch. „Ich erklär dir mal was. Bei einen Krieg sind immer, aber wirklich immer Mythosnachkommen im Spiel und bei solchen Anfeindungen auch."

„Also ist Trump ein Mythosnachkomme?" verwirrt sah ich sie an.

Sie schnaubte entsetzt. „Zum Glück nicht, aber viele seinen untergebenen. Was ich sagen will, ist das uns ein Krieg bevor steht, den die Sterblichen noch nicht registriert haben. Tut mir Leid, das ich dir nicht zurück geschrieben habe. Ich war den ganzen Abend und den Morgen damit beschäftigt mit meinen Geschwistern darüber zu diskutieren."

„Ich vergebe dir, für einen Kuss." sagte ich herausfordernd.

Sie lehnte sich mir entgegen. „Wann bist du so selbstbewusst geworden?"

Ich wurde rot und sie lachte leise. „Da ist ja meine Kleine wieder. So gefällst du mir am liebsten." und mit den Worten legten sich ihre Lippen auf meine.

Der Kuss war sanft und schon fast liebevoll. Ich hätte darin versinken können. Ihre weichen, warmen Lippen gaben mir den Rest. Hätte sie nicht die Arme um mich geschlungen, hätten meine Beine nachgegeben. „Also sind wir jetzt zusammen?" fragte ich atemlos, als wir uns lösten.
„Ja, wir sind zusammen." sie lehnte ihre Stirn kurz an meine.

Ich lächelte. „Also bin ich offiziell deine erste feste Freundin."

„Ich deine doch auch." gab sie wieder.

Ich schnaubte. „Ja schon, aber du hattest vorher schon mit Frauen, du weißt schon. Ich nicht."

„Findest du nicht du hast ein paar Schritte übersprungen?" ihre Augen funkelten amüsiert.

Ich lächelte verlegen und strich dann eine ihrer kastanienbraunen Strähnen hinters Ohr. Einen Moment musterte ich ihre Schönheit. „Was bedeutet der dritte Weltkrieg für euch?"

„Wir werden uns verdeckt halten. Und hoffen das sie ohne uns gewinnen" sagte sie und ihr Ausdruck verdüsterte sich nun.

Ich seufzte, bei ihren Blick. Dieses düstere, ließ sie distanziert wirken. Ich lehnte mich vor und gab ihr einen kurzen Kuss. „Nun, ich als deine bezaubernde Freundin, werde dir jetzt sagen, dass ich weiß, das du das richtige tun wirst. Du und deine Geschwister."

Das lenkte sie von ihren düsteren Gedanken ab und sie nahm meine Hand. „Bereit, hinaus in die reale Welt zu treten."

„Mit dir gerne." ich verschränkte unsere Hände ineinander. Ich war bereit, aller Welt zu zeigen, das ich zu Blake gehörte. Auch wenn das hieß, komisch angestarrt zu werden. Die anderen kannten sie nicht so wie ich sie kannte.

Blake brachte mich bis zu dem Biologiezimmer, wo ich gleich Unterricht hatte. Dabei hatten wir die starrenden Blicke, die uns zugeworfen wurden ignoriert. Vor dem Zimmer stand schon Dayton und lächelte zaghaft als er uns beide kommen sah.

„Ist es offiziell?" fragte er nun.

„Ja." sagte Blake und lächelte mich kurz an.

Ich konnte einfach nicht anders als zurück zu lächeln.

Daytons räuspern unterbrach dieses jedoch. „Schwesterlein, ich will dich ja nicht beunruhigen, aber du hast jetzt Philosophie."

„Stimmt." sagte sie und ließ leider meine Hand schon los. Sie hauchte mir einen Kuss auf die Wange und sah uns an. „Wir sehen uns in der Pause."

„Ja, bis gleich." ich sah ihr nach, als sie sich umwandte. Dabei konnte ich es nicht unterlassen auf ihren knackig, sportlichen Hintern zu starren. Sie war aber auch so verdammt attraktiv. Das konnte mir niemand verübeln. Erst als sie um die Ecke verschwand richtete ich meinen Blick auf Dayton der mich die ganze Zeit lächelnd beobachtete hatte. Ich wurde rot. „Ähm..."

„...schon gut, Malou." sagte er gelassen. „Meine Schwester ist attraktiv und du bist ihre Freundin. Du darfst sie ansehen."

„Wow, ich muss mich noch daran gewöhnen. Ich bin wirklich die feste Freundin von Blake Athanasiadis." sagte ich laut.

Dayton sah mich freundlich an. „Lass dir nicht zu viel Zeit, dich dran zu gewöhnen."

Verwirrt sah ich ihn an.

Doch noch bevor ich ihn fragen konnte, was er meinte, kam schon Danni, und Dayton verschwand zu den anderen Jungs. Ich beschloss das auf weiter hinten verschieben. Jetzt stand erst einmal Biologie an.

Ich konnte mich kaum auf den Unterricht konzentrieren. Ich konnte es einfach immer noch nicht fassen. Ich und Blake waren wirklich zusammen.

Als es zur Pause klingelte lief ich mit Dayton in Richtung Cafeteria. Unterwegs sammelten wir noch Sam auf, die natürlich von den Neuigkeiten schon erfahren hatte, das ich und Blake zusammen waren. Anscheinend war es das Gesprächsthema. Super.

Zu dritt liefen wir hinein und sofort hatte ich das Gefühl von allen angestarrt zu werden. Als würde die ganze Cafeteria meinen nächsten Schritt verfolgen, während wir auf den Tisch zu liefen, an dem Kingston und Leo schon saßen. Blake war noch nicht zu sehen.

„Setzt euch." Kingston lächelte leicht über Sams riesige Augen.

Meine beste Freundin schien fast in Ohnmacht zu fallen, als sie sich neben Dayton setzen durfte.

So gleich spürte ich schon eine Hand an meine Schulter, die sofort ein kribbeln durch meinen Körper jagte. „Hey." ich sah lächelnd hoch und traf Blakes Blick.

Einen Moment versank ich darin ehe sie sich herunter lehnte. Unschlüssig ob sie mir einen Kuss geben durfte. Ich lächelte und gab ihr damit die Einverständnis. Und schon lagen ihre Lippen zwar kurz aber weich und vertraut auf meinen. „Hey." sie ließ sich neben mir fallen. „Und wie war Bio?"

„Langweilig." sagte ich.

Dayton lächelte. „Bab's was erwartest du bei dem Lehrer. Das ist zum einschlafen. Und als wenn wir uns nicht mit Sexualkunde auskennen würden."

„Sexualkunde." Blake zog die Augenbrauen hoch.

Oh Gott ich betete nicht rot anzulaufen.

Sam gluckste. „Schade aber auch, das ich Biologie abgewählt habe."

„Hey, Leo, wisst ihr mittlerweile einen Termin für eure Hochzeit?" fragte Kingston nun und wechselte zum Glück das Thema, während Blakes Hand sich in meine Schlich. Ich hörte den anderen kaum zu und war irgendwann zu sehr in meinen Gedanken vertieft, die rund um Blake kreisten. Ich war glücklich.

Safe SoulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt