13.

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"Was hab ich getan, was hab ich getan?" ich legte meinen Kopf in die Hände und konnte nicht fassen, was ich da gerade getan hatte. Und anstatt mir beizustehen, fing Edwin neben mir an zu lachen. Denn Bauch haltend, lag er neben mir und kriegte sich nicht mehr ein und als mein Handy einen Ton gab, sahen wir beide zu dem in der Ecke liegenden Gerät. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er schon geantwortet hatte und ich behielt Recht. Es war lediglich Werbung. Ich seufzte und machte es aus, da ich nicht noch eine Enttäuschung erleben wollte. 

Den ganzen weiteren Abend, sahen wir uns Harry Potter an, erzählten uns Dinge aus unserem Leben und aßen viele viele Süßigkeiten. Das einzige woran wir nicht gedacht hatten, war das wir morgen Schule hatten und tatsächlich schliefen wir erst gegen drei Uhr morgens ein. 

"Savannah Elisabeth Johnson!" ich werde durch den wütenden Ruf meiner mutter wach und eigentlich nannte sie nie meinen vollen Namen, weswegen ich sofort aufschreckte. Ich blickte mich mit weit aufgerissenen Augen um und sah sie, wie sie mit verschränkten Armen und einer wütend zusammengezogener Stirn auf mich herunter sah. Ich verstand nicht, weshalb sie so wütend war, bis ich ihren Blick genau verfolgte und sah, dass sie Edwin mit diesem Blick ansah. "Mom, es ist nicht das, wonach es aussieht" war das erste, was ich sagte und boxte ihm gleichzeitig auf die Schulter, damit er wach wird. 

Grummelnd entschied auch er sich dann mal, die Augen aufzumachen und als er sie  dann schließlich ganz offen hatte, erhob er sich wie ich, ziemlich erschrocken und sah meine Mutter an. Jedoch ist Edwin einfach Edwin und er war nicht mal halb so angespannt wie ich. Stattdessen lehnte er sich wieder locker zurück und sagte ganz gelassen "Guten Morgen Mrs Johnson", dabei hob er seine Hand als einen kurzen Gruß. Meine Mutter reagierte genau wie ich, ziemlich perplex und ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. "Bevor Sie das hier falsch interpretieren, muss ich Ihnen leider sagen, dass ich schwul bin und deswegen nie Ihr Schwiegersohn werden kann" er ließ gespielt traurig seine Schultern fallen, konnte aber sein Grinsen nicht verstecken. 

Es dauerte eine Weile, bis meine Mutter verstand, was er da sagte, aber als sie es tat, ließ die die Arme fallen und schien echt beruhigt zu sein. Ich wusste aber auch, dass sie nicht nur deswegen sauer war und sagte gleich hinterher "Nächstes mal sag ich bescheid, versprochen!" Jetzt schien sie wieder ganz entspannt zu sein, lächelte mich einmal warm an und verschwand dann wieder. In diesem Haus wurde nicht viel gestritten oder geschrien, weswegen kleine Ausseinandersetzungen meist nie länger als ein paar Minuten hielten. 

Ich sah Edwin an und wir fingen beide an zu lachen. "Nun aber mal los, mach dein Handy an! Ich will sehen, ob Prince Charming geschrieben hat" Und schon war es wieder da. dieses unbehagliche Gefühl und diese Aufregung. Ich wusste nicht, was mich erwartete und das hasste ich, jedoch war da auch diese Neugier und die übertraf die negativen Gefühle um Längen. Ich stellte es an und wartete, bis es sich vollständig hochgeladen hatte. Da ich nicht sonderlich viele Kontakte hatte,  kam da auch nicht ein Schwall von ungelesenen Nachrichten und wie ich es mir gedacht hatte, war da nicht mal eine Nachricht von ihm. Sofort machte sich die Enttäuschung breit und ich wollte am liebsten zu Hause bleiben. Nicht auszumalen, wie peinlich es wäre, ihm heute zu begegnen. Was ich vergessen hatte war, dass ich ein ziemlich altes Handy hatte und erschrak, als da plötzlich noch eine Nachricht auftauchte. Als ich den Namen las, errötete ich. sie war tatsächlich von ihm und wenn Edwin mich nicht so drängen würde sie zu öffnen, hätte ich sie ganz ehrlich ignoriert. 

"Wir sehen uns, mi querido!" 

Stand in der Nachricht und meine Aufregung wuchs. Er nannte mich seine Liebe und ich verstand nicht wieso. Nachdem auch Edwin die Nachricht gelesen hatte, war er Feuer und Flamme. "Wir beiden Hübschen, suchen dir jetzt was zum Anziehen. Du wirst ihn heute umhauen!" sagte er, aufgeregter als ich und fuhr sich durch seine, vom Schlaf verwuschelten Locken. Er rannte zu meinem Schrank und riss die Türen mit einer solchen Freude auf, dass ich nur lachen konnte. 

In der Schule angekommen fühlte ich mich noch unwohler, als ich es schon bei mir zu Hause tat. Edwin und meine Mutter waren zwar der Meinung, dass ich absolut toll aussah, ich selbst fand es aber viel zu übertrieben. Edwin hatte mir die engste Hose ausgesucht, die ich hatte und es dauerte geschlagene 15 Minuten, mich da rein zu kriegen. Darüber hatte ich ein schwarzes Top an, was auch mehr an meiner Haut klebte, als es mir Raum zum Atmen gab und dessen Ausschnitt mehr von meinen Brüsten preißgab, als mir lieb war. Darüber hatte ich einen grauen Cardigan an und als Schuhe durfte ich meine Winterboots nehmen. Schon beim Betreten des Gebäude bemerkte ich, dass sämtliche Blicke auf mir lagen und ich hätte Edwin dafür töten können. 

Schnell verschwand ich zu meinem Spind und versuchte mich glaube ich, darin zu verstecken. Es pfiffen sogar einige Jungs und ich hätte im Boden versinken können. ich wusste nicht, wie manche Mädchen das auch noch wollen würden und konnte darüber nur den Kopf schütteln. Lange blieb ich jedoch nicht für mich, da sich jemand hinter mich stellte und weil ich schon dachte, dass es irgendein Junge war, der ich blöd anmachen wollte, war ich gerade gewollt zu gehen, wurde jedoch von einer großen Hand, welche sich um meine Taille legte daran gehindert. Die Person drehte mich um und als ich sah, wer es war, vergaß ich prompt zu atmen. 

Seine eisblauen Augen durchbohrten mich, fuhren einmal über meinen Körper und blieben dann wieder bei meinen Augen stehen. "Du musst aufpassen Kleine, sonst vergreifen sich hier noch ein Paar", er legte seine Hand nun in den unteren Bereich meines Rückens ," Jungs an dir" Er sprach mit einer solchen Ruhe, dass ich wegen seiner Aussage nicht mal rot wurde. "Aber erstmal, Hi" nun grinste er und ich hatte das Gefühl, in seinen Händen zu schmilzen. 

Ich wusste nicht wieso, aber dieser Junge schaffte mich. 

With all my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt