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Ich seufzte und stieg aus dem hässlichen Gebäude, welches sich Schule nannte. Es gab wirklich nichts, was ich nerviger fand, als ein Gespräch mit Lehrern führen, aber ich wusste ja genau, wofür ich das machte. Ich fand es immer lustig, anderen Menschen von meinen Zukunftsplänen zu erzählen, da sie mir beim ersten Mal nie glaubten. Ich wirkte halt nicht wie Jemand, der sich sonderlich groß Sorgen um diese machte und um ehrlich zu sein, war mir das auch lange Zeit einfach nur egal. Doch seitdem ich sie kannte, hatte sich alles ein wenig drastischer geändert. Denn jetzt hatte ich auch etwas, wofür ich arbeiten konnte. Jemanden, der sich für mich interessierte und welcher mich antrieb. 

Ich würde alles für die tun und wenn ich mir dafür in der Schule anstrengen musste. Ich hatte gerade ein Gespräch mit dem Director, um mich zur Verbesserung meiner Noten an der Abendschule anzumelden. Ich hatte nicht mehr lange Zeit dafür und ein Job kommt einem ja nicht einfach so entgegen geflogen. Ich fuhr mir durch die Haare und bemerkte direkt, dass ich sie mir mal wieder schneiden lassen musste. Direkt wurde ich an das Gefühl erinnert, wenn sie mir durch die Haare fuhr. Es war so simpel und doch zeigte es mir, dass ich gar nicht wusste, was ich verpasste. Man mag es vielleicht nicht verstehen, warum ich nie irgendein Mädchen hatte und gut, bei vielen der billigen doch irgendwie. Aber ich hatte ja auch nie ein gutes Mädchen und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich eines hätte haben können. Ich glaube, dass ich Liebe für eine Mythos hielt, welcher die Welt nur brachte, um Sex schön reden und mehr zum Verkauf haben zu können. Aber ich habe mich selbst verloren, als ich sie das erste Mal gesehen habe und von da ab, war mir alles egal. 

Ich weiß, dass ich unfassbar selbstsüchtig bin und das ich sie hätte einfach in Ruhe lassen sollen. Das sie nicht nur einmal wegen mir geweint hatte und das ich sie auch des öfteren zur Weißglut getrieben habe. Aber wenn ich daran denke, auch nur einen Tag ohne sie zu sein, bekomme ich Wutanfälle. Mein Gedankengang wurde unterbrochen, als ich an der Schulter angetippt wurde. "Will", die schrille Stimme und die Art, wie sie meinen Namen in die Länge zog, machte mich direkt aggressiv und ich ignorierte darauf dann das lästige Weib vor meiner Nase und ging weiter. 

Jedoch kam ich nicht weiter als ein Meter, da sie sich direkt vor mich stellte und mir mit ihrem ätzenden Anblick den Weg versperrte. "Stella, verpiss dich", grummelte ich und wies ihr den Weg in eine andere Richtung. "Ach komm Will, es sind jetzt ein paar Wochen vergangen, magst du vielleicht endlich aufhören so zu tun, als wäre diese kleine Bitch deine Freundin und mir endlich deine wohlverdiente Aufmerksamkeit schenken?", sie ließ eine Kaugummi Blase platzen, welche genausso pink war, wie die ekelhafte Farbe auf ihren Lippen. Die Art, wie sie da stand und wie arrogant sie diese Worte aussprach, machten mich aggressiv und wenn ich weniger Ehre hätte, würde ich ihr für diesen Satz direkt eine verpassen. Obwohl sie mir diese Entscheidung echt schwer machte. 

"Wenn du dich nicht sofort verziehst, dann werde ich dir genau das geben, was du verdienst", mein Blick und dir Art wie ich es gesagt hatte, ließ sie schon ein wenig zurückzucken, allerdings stand sie immer noch da und sagte dann auch noch "Aber du siehst mich doch immer so an! Will ich weiß, dass wir für einander bestimmt sind!", in ihren Augen bildeten sich Tränen und ich konnte direkt sehen, dass sie den ganzen Scheiß wirklich glaubte. "Das einzige, was ich für dich übrig hab, ist der Ekel, den mir dein Aussehen und dein Charakter beschwert. Komm mir und meiner wunderschönen Frau noch einmal zu nah und es wird nicht mehr viel geben, was man an dir bewundern kann", das gab ihr offenbar den Rest und sie verschwand. Das letzte, was ich von ihr hörte, war ein erbärmliches Schluchzen. Ich würde ihr natürlich nie etwas tun, aber anders hätte sie in ihrem kranken Kopf wahrscheinlich nicht verstanden, dass ich das wirklich ernst meinte. 

Endlich konnte ich aus dem Schulgebäude gehen und genoss direkt die frische Luft. Ich wusste nicht wieso, aber Schulen stanken immer so schlimm und ließen einem nicht viel Raum zum atmen. Beim Gang über den Hof musste ich erstaunlich feststellen, dass einige tatsächlich noch da waren und anhand ihren Blicken konnte man genau erkennen, dass sie genauso wenig Lust hatten, wie ich. Deswegen verließ ich den Ort der Hölle so schnell es ging und begab mich zu meinem Auto. Währenddessen kramte ich mein Telefon aus der Hosentasche und sah direkt, dass ich gleich mehrere Anrufe von Savannah hatte. 

Sofort legte sich meine Stirn in Falten und ich fragte mich, was da los war. Sie hasste es, zu telefonieren und wenn sie mich dann gleich so oft versuchte, zu erreichen, war definitiv etwas los. Generell hatte sie sich heute ein wenig merkwürdig verhalten. Ich wusste natürlich, dass sie nur versuchte, mich abzulenken und das für sich zu behalten. Aber ich kenne das Mädchen mittlerweile ziemlich gut und wusste direkt, dass etwas nicht in Ordnung war. Jedoch wollte ich ihr einfach, besonders nach der letzten Auseinandersetzung einfach diesen Freiraum geben und darauf warten, dass sie mir das erzählt. 

Sobald ich in meinem Auto saß, wählte ich ihre Nummer und als sie den Anruf annahm, redete ich sofort drauf los "Baby, was ist los?", jedoch konnte ich sie nicht hören. Stattdessen hörte man nur ein merkwürdiges tiefes Atmen und dann räusperte sich Jemand. "Ciao figlio mio, deine Kleine ist ziemlich hübsch, das muss man dir lassen. Sie wird uns großen Spaß bereiten!", ich erstarrte und bevor ich reagieren konnte, war der Anruf beendet. Ich merkte, dass mir sämtliches Blut aus dem Gesicht wich und das sich jeder Muskel in meinem Körper anspannte. 

Das konnte nicht wahr sein. Ich schrie und schlug mit voller Wucht auf das Lenkrad, woraufhin dieses direkt ein merkwürdiges Geräusch machte. "Okay Will, reiß dich zusammen", sagte ich mir selbst, während ich mir selbst eine Ohrfeige verpasste. Ich musste jetzt rational denken, darf meine Kontrolle nicht verlieren. Ich nahm mein Telefon wieder in die Hand und wählte die nächste Nummer. Sofort wurde abgenommen. "Matteo, er hat sie", er war gerade dabei gewesen, mich zu begrüßen, verstummte aber sofort. Ich schluchzte, merkte wie mir eine Träne über die Wange lief und sagte nochmal

"Er hat mein Mädchen!"

With all my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt