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Der Tag mit Edwin war einfach unglaublich schön. Wir waren etwas essen, haben dann ein wenig nach neuer Kleidung geguckt und anschließend hatte ich ihm den kleinen Bücherladen gezeigt, der mir so gut gefallen hatte. Den ganzen Tag hatten wir nicht über Will geredet und ich musste wirklich sagen, dass das echt verdammt gut tat. Auch, dass ich alles tun konnte was ich wollte, ohne dabei an die vielen Regeln von meinem Freund zu achten. Und so kam es auch dazu, dass wir tatsächlich bis Abends unterwegs waren. 

Mein Handy schaltete ich erst wieder ein, als wir uns dazu entschlossen, nach Hause zu gehen und ganz wie ich es erwartete, explodierte es fast vor lauter Nachrichten. Will hatte mich über den ganzen Tag verteilt knappe 50 Mal versucht anzurufen und von der Menge der Nachrichten wollte ich gar nicht erst anfangen. Anstatt ihm jedoch zu antworten, steckte ich das Telefon wieder in die Tasche und lief mit Edwin in Richtung meines zu Hauses. Da ich mit Will zur Schule gekommen war, hatte ich natürlich auch kein Auto da und wir mussten zu Fuß gehen. Da es auch schon dunkel war und Edwin ja von allem Bescheid wusste, brachte er mich nach Hause.

Es dauerte nicht besonders lange, bevor wir bei mir zu Hause ankamen und ganz wie ich es mir schon dachte, stand bei mir in der Auffahrt das Auto von den Jungs. Meine Eltern waren Gott sei dank nicht da, weil meine Mutter wegen einer Vorlesung in eine andere Stadt musste. 

Wir standen vor meinem Haus und Edwin sah mich an "Schaffst du das?", fragte er und sah mich skeptisch an, woraufhin ich nur nickte und ihn in den Arm nahm. "Ich muss meine Schlachten alleine schlagen", antwortete ich, küsste ihn auf die Wange und bewegte mich Richtung Haus. Ich wusste ganz genau, dass Edwin auch bei mir geblieben wäre um mich zu unterstützen, aber das was ich sagte, war wahr. Ich musste Will klar machen, dass er mich trotz dieser Situation nicht behandeln durfte, wie ein eingesperrtes Tier und das ich sein Freundin war und kein Besitz.

Mit klopfendem Herzen ging ich den kleinen Weg im Vorgarten entlang, nicht wissend, was mich gleich erwartete und als ich vor der Tür stand, atmete ich noch einmal tief durch. Den Schlüssel hatte ich schon länger in der Hand, die Tür aufzuschließen dauerte aber fast doppelt so lang. Meine Hand zitterte und die Panik davor, was passieren konnten, hinderten mich daran, mit einem guten Gefühl ins Haus zu gehen. Jedoch wusste ich, dass sich nichts ändern konnte, wenn ich weiter so mit mir umgehen lasse. 

Nach einiger Zeit traute ich mich dann schließlich doch die Tür aufzumachen und als ich eintrat, hörte ich schon mehrere Stimmen aus dem Wohnzimmer, welche sich aufgeregt miteinander unterhielten. Noch einmal atmete ich tief ein, sammelte alles an Selbstbewusstsein zusammen, was sich in mir versteckte und schmiss dann mit aller Kraft meinen Schlüssel in die dafür vorgesehene Schale. Sofort verstummten die Stimmen und stattdessen ertönten die Geräusche von Schritten. Ich jedoch, versuchte erst gar nicht hinzusehen und zog mir deswegen langsam die Schuhe aus. Meine Jacke hatte ich noch immer an und die Tüte, welche gefüllt war mit einigen neuen Kleidungsstücken, hatte ich auf dem kleinen Schuhregal abgestellt. 

Ich merkte, dass er den Flur betrat, jedoch mit einer ganz anderen Reaktion, wie ich es mir vorgestellt hatte. Schnell kam er auf mich zu, drehte mich mit einem Ruck zu sich und nahm dann mein Gesicht in seine Hände. Ich wusste nicht genau, was er da suchte, aber er inspizierte mein Gesicht, als wäre ich irgendwie eine andere Person. 

"Oh dio grazie!", rief er und umarmte mich. Obwohl ich das Gefühl hatte, zu Hause angekommen zu sein und kurz davor  war, mich in seine Arme fallen zu lassen, jedoch riss ich mich zusammen und wandte mich aus seiner meiner Meinung nach viel zu festen Umarmung. Ich sah ihn nicht an, als ich mir meine Tüte schnappte und mich nach oben bewegte. Ich achtete nicht darauf, ob er mir folgte, ließ sogar meine Zimmertür offen. 

Ich wechselte meine Klamotten und band meine Haare zu einem Zopf zusammen. Noch immer hatte ich keine Ahnung, was da abging oder warum er so reagierte, aber da er gerade in mein Zimmer kam, dürfte ich das ja bald erfahren. "Heat?", er sagte fast zaghaft meinen Namen, so als hätte tatsächlich er Angst, dass er etwas falsch gemacht hätte. Und obwohl ich mich fragte, was da los war, schenkte ich ihm nur einen eiskalten Blick, während ich meine neuen Teile aus der Tüte zog. 

"Savannah!", sagte er jetzt ein wenig energischer und als ich ihn ansah, konnte ich erkennen, dass er nun nicht mehr so froh war mich zu sehen. "Wo warst du?", sein Kiefer war angespannt und seine Stirn hatte sich in Falten gelegt. Ich ignorierte ihn. "Savannah, zum Teufel, woher hast du diese Sachen?", er deutete auf die neuen Pullover und wurde immer wütender. 

"Ich war ein wenig shoppen", antwortete ich ohne ihn anzusehen und musste gähnen. Ich überlegte, ob ich die Kleidung vorher in die Waschmaschine legen sollte und entschied mich dann doch lieber dafür. Ich ging mit den Pullis und auch anderen schmutzigen Kleidungsstücken ins Bad. "Savannah, was ist hier los?", schrie er und kam mir hinterher. Ich ließ mir nicht anmerken, dass er mich damit erschrak, sondern stopfte die gesamte Kleidung mit einem Mal in die Maschine und schaltete sie an, bevor ich mich umdrehte und ihm direkt in die Augen sah. 

Sein Blick machte mir kurz Angst und ließ mich stocken, aber nach einem tiefen Luftholen, riss ich mich zusammen, blickte ihm direkt in die Augen und sagte ihm endlich das, was sich schon so lange in meinem Herzen versteckte. 


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Okay Okay, hasst mich ruhig. 

Es tut mir so so leid, dass ich nicht viel schreibe, aber wer kann mir das bei diesem Wetter übel nehmen?

Habt ihr schon Ferien oder arbeitet ihr schon? Fahrt ihr in den Urlaub oder bleibt ihr zu Hause? 

Ich hoffe, dass es euch allen gut geht, genießt den Sommer und das Leben!

Ihr wisst, was ihr zu tun habt,

xx, Lucy

With all my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt