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Ich wachte auf und befand mich in der Hölle. So zumindest kam ich mir so vor, als ich die Augen öffnete und fast vor Hitze erstickte. Ich wusste ja schon, dass Will's Körpertemperatur der eines angeschalteten Ofens glich, aber wenn er sich dann auch noch unmittelbar an mich heranpresste, wurde das Ganze dann doch ziemlich unangenehm. Er lag fast mit seinem ganzen Körper auf mir drauf und ich musste wirklich zugeben, dass seine Muskeln und sein Größe an sich ihn ziemlich schwer machten. Ich versuchte, mich geschickt unter ihm herauszuwinden ohne ihn dabei aufzuwecken, denn im Schlaf, war die Falte zwischen seinen Augenbrauen verschwunden und er sah allgemein so friedlich aus, wie ich es von ihm nicht kannte. Am liebsten hätte ich ihm über die Wange gestrichen, aber da ich wirklich dringend auf die Toilette musste, machte ich mich erstmal daran, unbemerkt aus dem Bett zu kommen. 

Es stellte sich als ziemlich schwierig heraus, da er sich bei jeder Bewegung von mir, enger an mich herandrückte. Als es dann aber wirklich nicht mehr ging, machte ich kurzen Prozess und hievte seinen Körper mit all meiner Kraft von mir herunter. Ihm schien das nicht zu Gefallen, da er im Schlaf die Stirn kraus zog, unzufrieden grummelte und sich umdrehte. Amüsiert schüttelte ich den Kopf, stand dann aber erleichtert auf und atmete erstmal tief durch. In meinem Zimmer war es relativ kühl, was mich normalerweise gestört hätte, aber in der Situation jetzt, war es echt angenehm und ich genoss das frische kühl an meiner erhitzten Haut. Draußen ging tatsächlich schon die Sonne auf und wenn man die Jahreszeit beachtete, war es bestimmt schon acht oder halb neun. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so lange geschlafen hatte und vor allem so gut. 

Schnell ging ich dann schließlich ins Badezimmer, verrichtete zuerst mein Geschäft und sah mich dann beim Hände waschen im Spiegel an. Meine Wangen waren gerötet von der Wärme und meine Lippen waren noch geschwollen. Die Haare saßen wie ein Vogelnest auf meinem Kopf und trotz all dem leuchteten meine Augen und mein Mund war zu einem ständigen Schmunzeln verzogen. Alles an mir leuchtete und ich selbst erkannte mich gar nicht mehr wieder. Voller Stolz konnte ich zum aller ersten Mal sagen, dass ich mich wirklich schön fand. Ich entschied mich, mir noch die Zähne zu putzen und nachdem ich mich danach wieder gesammelt hatte, ging ich wieder leise zurück in mein Zimmer. 

Will hatte sich bäuchlings über mein gesamtes Bette gelegt, mein Kissen hielt er wie in einem Klammergriff und die Decke lag fast auf dem Boden, weswegen ich klare Sicht auf seinen nackten Rücken hatte. Sobald er sich bewegte, stachen die einzelnen Muskeln hervor und fasziniert beobachtete ich das Spiel auf seinem Rücken und obwohl ich mich gerne wieder zu ihm ins Bette gelegt hätte, so entschied ich mich dann doch dazu, mich in Ruhe umzuziehen. 

Es war nicht ganz so einfach, wie ich es mir erhofft hatte, das ich sehr leise sein wollte und wie es nun mal so ist, spielte mein restliches Zimmer das Spiel nicht mit. Meine Schranktür quietschte, die Kleiderbügel schlugen aneinander und zum Schluss stieß ich mich noch an meinem Schreibtisch. Jedesmal wenn er sich bewegte oder nur ein komisches Geräusch von sich gab, starrte ich ihn erschrocken an und hoffte, dass er von mir nicht aufwachte. Auch als ich mich schließlich umzog, passte ich genau auf, dass er nicht aufwachte. Nur hier noch mit dem Gedanken, dass er sich nicht zu viel ausmalen konnte. Zum Schluss stand ich da in einer Jeans und einem schlichten schwarzen Nike Hoodie. An den Füßen jedoch trug ich immer noch meine Kuschelsocken, die ich mir nach dem Aufstehen über gezogen hatte, da der Fußboden echt verdammt kalt war. 

Genau dann, als ich fertig war, begann sich der Junge in meinem Bett zu bewegen und ich fragte mich, ob er vielleicht eine geheime Superkraft hätte und daher ganz genau bescheid wusste, was ich wann machte. "Was grinst du so?", hörte ich dann plötzlich Will und ich musste erstmal schlucken. Ich hatte zwar schon gehört, dass die Stimme von Jungs morgens tiefer wäre als am restlichen Tag, aber es jetzt so zu hören, verschlug mir echt die Sprache, zumal er ja von selbst schon eine relativ tiefe Stimme hatte. "Ich.... äh.. nichts", antwortete ich und versuchte, ihm nicht zu sehr auf den Oberkörper zu starren. "Baby komm wieder her!", er streckte den Arm nach mir aus und bettelte fast. Ich musste wirklich sagen, dass ich fast schwach wurde, mich aber in der letzten Sekunde noch zusammenreißen konnte. "Nein, ich würde gerne etwas essen und mehr machen, als den ganzen Tag im Bett zu liegen!", ich antwortete mit einer etwas strengeren Anforderung zurück und war stolz auf mich, dass ich standhaft blieb. 

Belustigt beobachtete ich ihn dabei, wie er sich aus dem Bett quälte und zu sagen, dass er sich dabei wie ein bockiges Kind benahm, wäre noch untertrieben. Man merkte ihm deutlich an, dass er keine Lust hatte, aufzustehen und erwähnte auch nur drei mal, wie sehr ich ihn quälte. Auch als er sich anzog, fragte er mich ein paar mal, wie ich ihm das nur antun könnte und schüttelte auch ein paarmal den Kopf. Irgendwann begann ich zu kichern und konnte mich gerade noch so davon abhalten, zu lachen. Er bemerkte das und streckte mir die Zunge raus, so verspielt und ohne Sorgen, dass mir mein Herz aufging. Das war auch etwas, was ich so mochte. Dieses Unbeschwerte Gefühl, welches er mir gab und diese Wärme, die ich verspürte, wenn er mich ansah.

"Na komm Heat, dann wollen wir dich mal sättigen. Noch so einen Anschlag auf mich, überlebe ich nicht!", sagte er theatralisch und nahm meine Hand. Grinsend schüttelte ich den Kopf und ließ mich von ihm ziehen. Statt aber in die Küche zu gehen, zog er mich schnurstracks vorbei und ich sah ihn verwirrt an. "Wo willst du hin?", ich schaffte es , mir beim Gehen die Schuhe anzuziehen ohne zu stolpern und schmiss mir die Jacke nur bedingt rüber. "So gerne ich die heute mit meinen Kochkünsten zu deinem ersten Orgasmus verführen würde, aber ich bin zu faul, deswegen gehen wir jetzt Frühstücken!", seine Worte ließen meine Wangen erröten, jedoch sagte ich weiter nichts und folgte ihm einfach. Als wir beim Auto ankamen und ich gerade die Tür aufmachen wollte, hielt er mich davon ab, drehte mich um und drückte mich dagegen. "Außerdem Baby, werde ich dir den ersten auf eine andere Art besorgen!", es klang wie ein Versprechen und ich sah, dass sich seine Pupillen geweitet hatten. 

Mein Magen krampfte sich bei seinen Worten zusammen und ich wusste nicht, ob es Angst oder Vorfreude war. Auf jeden Fall wusste er, dass er mich damit wieder aus der Fassung gebracht hatte, zwinkerte und ließ mich dann verdattert ins Auto einsteigen. Das konnte ja lustig werden. 

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Es tut mir wirklich wahnsinnig leid!

Mir ist ein großer Teil von dem kapitel verloren gegangen und ich musste alles neu schreiben. Dazu habe ich noch eine minimale Schreibblockade gehabt und bin im Moment im Theorieblock meiner Ausbildung, was das Schreiben manchmal ein wenig problematisch gestaltet.  

Dazu habe ich mitgekriegt, dass "With all my heart", nun über 1K Reads hat und dafür wollte ich auch noch einmal ganz herzlich DANKE sagen, ich weiß, dass man von mir persönlich nicht viel hört, aber ich freue mich über jeden neuen Leser, der Gefallen an meiner Geschichte findet. 

Bei Anregungen, Fragen oder Verbesserungsvorschlägen bitte einen Kommentar oder mir persönlich schreiben. 

xx

With all my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt