Ich drehte mich noch einmal um mich selbst und musste mir selbst eingestehen, dass mein Outfit doch eigentlich ganz gut war, obwohl ich es notdürftig aus den Kartons gezogen habe.
Seit zwei Wochen wohnten wir schon hier und das einzige, was in meinem Zimmer stand war mein Bett. Ich sollte meinen Vater vielleicht mal fragen, ob er meine anderen Möbel aufbauen könnte.
"Savannah, kommst du?" Hörte ich meine Mutter von unten rufen. Ich zog noch einmal meine Bluse straff und ging dann, mit meinem Rucksack über der Schulter nach unten. Da ich sie dort nicht antraf, ging ich direkt zum Auto und setzte mich auf den Beifahrersitz.
Normalerweise könnte ich alleine fahren, aber meine Mutter brauchte das Auto, weswegen sie mich an meinem ersten Tag zur Schule brachte.
"Und, bist du aufgeregt?" Fragte sie mich, während sie den Motor startete." Nicht so wirklich" antwortete ich cool und hoffte, dass sie nicht weiter nachfragt. Das Problem zwischen mir und meiner Mutter war nämlich der, dass wir uns verstanden wie zwei Freundinnen und sie eigentlich wusste, dass ich innerlich vor Aufgregung am Sterben war. Jedoch wusste sie auch, dass sie wirklich nicht weiter nachfragen sollte.
Während der Fahrt, schaute ich mir die Gegend an. Eigentlich sind wir in einer relativ schönen Stadt gelandet und die Gegend in der wir wohnten, war trotz der niedrigen Verhältnisse schön anzusehen.
Man muss wissen, dass wir nicht gerade reich waren. Also es ging uns gut, aber für eine Villa und die tollsten Autos reichte es nicht, aber um ehrlich zu sein, machte mir das nicht wirklich was aus. Ich war wirklich glücklich mit meiner Familie und wie wir wohnten.
Die Fahrt zur Schule war kürzer wie ich dachte und nachdem ich einmal tief einatmete, konnte ich dann auch endlich aus dem Auto aussteigen.
Die Schule war im Vergleich zu meiner alten Schule sehr groß. Nahezu riesig. Alleine der Hof vor dem Hauptgebäude entsprach der Größe eines Footballfeldes und das Gebäude an sich war umso beeindruckender.
Ich ging auf den Eingang zu und spürte nur, wie mein Herz klopfte. Nebenbei sah ich mich um und konnte schon viele kleine Gruppen ausmachen, welche sich um die draußenstehenden Tische tummelten.
Aber ganz zu meiner Verwunderung, wurde ich gar nicht beachtet und wenn ich ehrlich bin, war mir das nur recht.
Ich war schon immer sehr ruhig und wurde kaum beachtet. Freunde hatte ich auch nie wirklich, aber im Gegensatz zu anderen fand ich das nicht wirklich schlimm. Ich glaube es lag daran, dass ich lieber las, als auf Parties zu gehen. Lieber Tee als Alkohol trank und Romane einer echten Romanze vorzog.
Sobald ich das Gebäude betrat, war all das Staunen von vorhin verflogen. Das Gebäudeinnere war nicht mal ansatzweise so schön, wie das Äußere. Von den Wänden blätterte die Farbe ab und einzelne Brocken aus dem Fußboden fehlten auch.
Aber genauso wie das Fehlen der Sanierung, fehlten anscheinend auch die Schilder, denn ich konnte absolut nichts erkennen, wo ich eventuell hinmüsste. Ich stand eine gefühlte Ewigkeit da, bis ich einfach meinen Mut zusammen nahm und meinen Weg in den einen Gang, rechts von mir schlug. Und als hätte ich heute irgendwie Glück oder so, fand ich tatsächlich das Sekretariat.
Dort am Schreibtisch saß eine etwas ältere, freundlich aussehende Frau, welche sich anscheinend mit Papieren beschäftigte.
Aus meinem Mund kam nur ein leises, piepsiges "Hallo" und sofort hob sich ihr Kopf und ihr Mund formte sich zu einem breiten Lächeln.Meine Nervosität sank dadurch etwas und auch ich musst lächeln.
"Guten Morgen!" Trällerte sie und auch wenn ich nicht verstehen konnt, wie man um diese Uhrzeit so fröhlich sein kann, steckte ihre gute Laune an. "Ich bin Savannah..." fing ich an, jedoch wurde ich gleich von ihr unterbrochen. "Johnson oder? Hach wie schön Kindchen" sie schien aufgeregter als ich und irgendwie fand ich das süß.Sie gab mir meinen Stundenplan, eine Art Karte vom Schulgelände, eine Bücherliste und währenddessen war sie die ganze Zeit am Grinsen.
Ich bedankte mich und verließ dann das Sekretariat auch wieder.Ich hatte anscheinend Mathe. Urgh. Ich war absolut kein Mathematiker und mein Verständnis dafür hab ich schon in der Grundschule verloren.
Ich hatte noch 15 Minuten, bevor der Unterricht anfing und die nutzte ich, um den Raum zu suchen. Natürlich würde Fragen wesentlich einfach sein, aber wenn man ziemlich schüchtern ist, verbringt man lieber Stunden lang damit, etwas zu suchen als einfach zu fragen.
Jedoch brauchte ich nicht mal lange und ehe ich mich versah, stand ich auch schon in dem Klassenraum.
Es tummelten sich viele Jugendliche umher, beschmissen sich mit Papierbällen und jeder redete mit jedem. Die Lautstärke war an der Grenze zum Aushalten und in der Mitte erblickte ich einen leerstehenden Platz der einzige im ganzen Raum, wo ich mich gleich drauf zu bewegte und Platz nahm.Da ich noch keine Bücher hatte, holte ich mein kleines Notizbuch und einen Bleistift heraus und fing an, ein wenig darin herumzukritzeln. Völlig in meinen Bildchen vertieft, bemerkte ich nicht, wie der Lehrer schon länger den Raum betreten hatte und das alle um mich herum still geworden sind.
"Savannah Johnson!" Rief mich dann eine Stimme und erschrocken blickte ich hoch. Leichtes Gelächter erfüllte den Raum und ich merkte, wie ich errötete. Ich lächelte leicht verlegen, woraufhin der relativ jung aussehende Lehrer anfing zu grinsen.
"Erstmal Willkommen. Ich glaube nicht, dass du dich vorstellen musst, deshalb würde ich jetzt einfach mal anfangen, ja?" sein Grinsen ging in ein richtiges Lächeln über und ich war so unglaublich dankbar dafür.
Ich glaube, jeder findet Vorstellungsrunden einfach nur schrecklich.Er begann seinen Unterricht und ich war direkt verloren. Obwohl ich mitschrieb, verstand ich absolut gar nichts und konzentrieren konnte ich mich auch nicht.
Denn jetzt war nämlich der Moment, vor dem es mich lange gegraut hat. Alle Blicke lagen auf mir.
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With all my heart
Teen FictionSavannah, 17 Jahre alt und in Sachen Liebe noch völlig unerfahren. Will, 19 Jahre alt und das komplette Gegenteil. Er ist gefährlich, heiß begehrt und so gar nicht das, was Savannah erwartet hätte. Was wird dieser Junge mit dem unscheinbaren Mädc...