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Wie gebannt starrte ich auf die Uhr und mit jeder Minute, die verstrich, klopfte mein Herz ein wenig mehr. Es war kurz davor, dass es zum Stundenende klingelte und wenn ich an die Idee von Edwin und mir dachte, wurde mir schlecht. Ich wusste nicht mal, warum ich es so schlimm fand, aber die Tatsache, dass ich zum ersten mal in meinem Leben etwas machte, was man mir deutlich verboten hatte, trug nun einmal dazu bei. 

Edwin dagegen war richtig aufgeregt und man konnte ihm das auch sehr deutlich ansehen. Seine Finger trommelten die ganze Zeit auf dem Tisch und das fetteste Grinsen überhaupt zierte sein Gesicht. Entweder war er einfach froh, den restlichen Schultag zu schwänzen oder Will eins reinzudrücken. An sich fand er ihn ja richtig toll, aber er hasste es, dass ich im Moment keine Zeit habe oder eben, dass ich nichts durfte. 

Ich achtete immer weniger auf den Unterricht und als es sich dem Ende neigte,versuchte schon unauffällig meine Schulsachen in die Tasche zu packen. Ich hatte jetzt schon Panik, dass wir es nicht schafften, weil gefühlt die ganze Schule voll mit seinen Jungs stand. 

Plötzlich ertönte das laute Klingeln und für einen kurzen Moment setzten alle meine Funktionen aus und ich sah schwarz. Erst als Edwin wie wild an meinem Arm rüttelte und laut zu mir sprach, kam ich wieder zu mir und realisierte langsam, was er zu mir sagte. "Los du alte Bitch, beweg deinen Hintern!", er schlug mir auf den Po und ich setzte zur Bewegung an. 

Wir gingen mit mehreren Schülern gleichzeitig aus dem Klassenraum und mischten uns unter die Menschenmasse. Edwin ging etwas in die Hocke, da er mit seiner Größe einige der anderen überragte. Ich kam mir schon sehr albern vor und auch Edwin war kurz davor, in Gelächter auszubrechen. Wir waren schon kurz vorm Ziel, als ich Will am Haupteingang stehen sah und direkt mich und Edwin anhielt. Die Menschen quetschten sich um uns herum und mich packte die Panik. Will schaute sich um, schien nach etwas, also mir zu suchen und sein Blick zeigte mir, dass er auch nicht besonders erfreut zu sein schien. Sein Kiefer war angespannt und er bewegte seine Hände. Ich konnte sehen, dass er mit seinen Junge redete und jeder von ihnen sehr nervös von einem Beim aufs andere trat.

Mein Herz raste und ich wäre am liebsten sofort zurück in den Klassenraum gelaufen. Ich merkte, dass mein Körper anfing zu zittern und mein Herz anfing zu rasen. Meine Augen waren weit aufgerissen und panisch sah ich Edwin an. "Da vorn ist Will!", versuchte ich ihm so leise wie möglich mitzuteilen und zeigte vorsichtig nach vorne. Doch er schien nicht einmal ansatzweise so viel Panik zu schieben wie ich. Stattdessen rollter er mit den Augen, packte mein Handgelenk und zog mich in den Gang nach rechts. Ich blickte noch einmal zu Will, hoffend, dass er uns nicht entdeckt hatte und ließ mich von Edwin den gang lang führen. 

Ich war noch nie in diesem Teil der schule und je weiter wir den Gang entlang liefen, desto weniger Schüler wurden es. Auf der einen Seite war ich froh, aber auf der anderen Seite hatte ich einfach nur Schiss, dass wir jetzt erwischt werden. nicht nur von Will und seinen Jungs, sondern tatsächlich auch von Lehrern. Denn immerhin sind wir gerade dabei die Schule unerlaubt zu verlassen. 

Ich merkte relativ schnell, dass er schon des öfteren geschwänzt hatte, alleine daran, wie sicher er durch die mir unbekannten Gänge lief. Er bog einmal nach rechts und ohne, dass ich es vorher erahnt habe, zog er mich plötzlich heftig nach links und ehe ich mich versah, stand ich auch schon außerhalb des Gebäudes. Er schaute auch nicht zurück, sondern ging einfach weiter  und hielt dabei immer noch meine Hand. Ich jedoch blickte noch einmal nach hinten und konnte erkennen, dass wir aus einer sehr unscheinbaren Hintertüt ausgetreten waren und das wir auch auf der anderen Seite der Schule standen, wo wir in Ruhe gehen konnten, ohne das uns Jemand sehen konnte.   

Ich atmete tief durch und bemerkte direkt, dass ich mich viel freier fühlte. Mein Herz klopfte noch ein wenig schnell und das Zittern hatte auch noch nicht ganz aufgehört, aber ich merkte, dass sämtliche Last und jede Anspannung von meinem Körper gewichen war. Ich lächelte Edwin an, der gerade zu mir sah und wollte etwas sagen, jedoch unterbrach mich mein Telefon dabei. Ich wusste, wer das war und was er wollte, jedoch ließ ich es klingeln. Er gab auch relativ schnell auf und schickte stattdessen dann mehrere Nachrichten. Ich holte es aus meiner Tasche und wollte nachsehen, was er geschrieben hatte. Jedoch zog Edwin es mir aus der Hand und schaltete es komplette aus. 

"Edwin!", meckerte ich und griff danach. Er steckte es in seine Hosentasche, legte seinen Arm um mich und antwortete darauf "Du wolltest deinen Freiraum Babe und die werden wir jetzt auch genießen!", ich antwortete nicht darauf und schaute wohl noch ein wenig angenervt, denn keine zwei Sekunden später fügte er hinzu "Und jetzt hör auf zu schmollen Kleines, wir gehen jetzt Essen. Ohne Wache" und damit sagte er genau das, was ich hören wollte. Ohne Wache. Ohne irgendwelche Menschen, die mich auf Schritt und Tritt verfolgten und ohne dieses beklemmende Gefühl, welches ich die ganze Zeit verspürte. 

Ich legte meinen Arm um seine Taille, gab ihm zu verstehen, dass ich ihm dankte und gemeinsam gingen wir in die Stadt. Fernab von allem, was ich belastete. 


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Hello..... 

Der Endspurt hat damit angefangen und die letzten Kapitel werden geschrieben. Es macht mich jetzt schon sehr stolz und zugleich aber auch traurig, wenn ich daran denke, dass diese Geschichte bald zu Ende sein wird. Muss aber auch ehrlich sein, dass es auch auf eine Weise erleichternd ist. 

Ich bekomme regelmäßig ein schlechtes Gewissen, weil ich definitiv zu wenig und zu selten schreibe. Das ist auch ein Grund, warum ich nebenbei die ganze Zeit schon an einer anderen Geschichte sitze. 

Ich hoffe ihr habt ein schönes (und hoffentlich langes) Wochenende und findet Gefallen an diesem Kapitel. Ihr wisst ja genau, was ihr tun müsst. 

xx Lucy

With all my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt