7.

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Er fuhr ohne ein Wort zu sagen und auch ich machte keine Anstalten, etwas zu sagen. Ich genoss die Stille eher. Jedoch wurde diese durch den Nachrichtenton meines Handys gestört. Ich nahm es in die Hand und sah, dass ich schon wieder eine Nachricht von der unbekannten Nummer erhalten hatte. Nach einem kurzen Schlucken und einmal tief Luft holen, öffnete ich dann schließlich das Handy um die Nachricht lesen zu können.

Unbekannt:" Angelito. Warum achtest du nur so wenig auf dich? Ein so wunderschöner Engel sollte sich nicht von so einem idiota anfassen lassen! Ich glaube, ich muss dir nochmal zeigen, wie man sich benimmt."

Ich verkrampfte meine Hand um das Gerät und versuchte, mir meine Panik nicht all zu sehr anmerken zu lassen. Dieser Mensch wurde mir immer unheimlicher, weshalb ich die Nummer kurzerhand blockierte. Warum ich das nicht eher gemacht hatte, wusste ich selbst nicht, aber ich wollte nicht noch mehr solcher kranken Nachrichten bekommen.

Als ich das Telefon wieder in meine Tasche steckte, bemerkte ich, dass wir schon bei mir zuhause angekommen waren. Schüchtern schob ich meine Haare hinter mein Ohr und versuchte ihn anzusehen. "Danke" sagte ich leise, aber mit voller Aufrichtigkeit, was er jedoch nur abwinkte. Ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte, weswegen ich einfach das Auto verließ. Sofort hörte ich, wie er Gas gab und um die Ecke verschwand. Komischer Kerl.

Beim Betreten des Hauses hatte ich schon Angst, dass gleich meine überdramatisierende Mutter auf mich zustürmen würde, jedoch wurde ich enttäuscht. Stattdessen war es mein Vater, der seinen Kopf aus der Wohnzimmertür streckte und versuchte, böse auszusehen. "Savannah Lynn Johnson, was um alles in der Welt ist passiert?" Hörte ich ihn auch gleich darauf sprechen. Ich glaubte das er versuchte, tadelnd zu klingen und wie ich meinen Vater kannte, klappte das nicht ganz so gut, wieer sich das vorgestellt hatte. Er klang nämlich viel mehr besorgt, was ich im Anbetracht der Situation schon nachvollziehen konnte.

"Dad, alles gut. Ich habe mich nur etwas übernommen und deswegen wurde mir schwarz vor Augen" antwortete er und sofort beruhigte er sich wieder ein wenig. Immerhin war es bekannt, dass ich keine Sportskanone war und deshalb war es eh nur eine Frage der Zeit, bis so etwas passieren würde. Er kam zu mir, legte einen Arm um meine Schultern und küsste mich auf die Stirn. "Na dann mal ab ins Bett" sagte er, lächelte mich noch liebevoll an und ging wieder zurück ins Wohnzimmer. Der Grund, wieso mein Vater zuhause war, war ganz einfach der, dass er seine Arbeit hier machte.

Ich war froh, als ich wieder in meinem Bett lag und die Augen schließen konnte. Denn dieses Erlebnis hatte ziemlich an meiner Kraft genagt und es war dazu noch sehr beschämend. Wenn ich mir vorstelle, wie viele Menschen das gesehen hatten und vorallem, was sie darüber erzählten, dann wurde mir gleich nochmal schwindelig. Es dauerte auch nicht lange, bis ich kurz davor war einzuschlafen. Jedoch hinderte mich mein klingelndes Telefon davon ab. Genervt öffnete ich die Augen und griff, ohne zu wissen Wo es lag, neben mir nach meinem Handy. Als ich es dann schließlich in der Hand hatte, nahm ich ab.

Savannah:" Ja?"

Sofort antwortete der am Ende und ich erkannte, dass es Edwin war. Er fragte mich, was passiert war und auch er schien ziemlich wütend zu sein, als ich ihm den Grund dafür erzählte. Dies vergaß er aber sofort wieder, nachdem ich ihm das mit Will erzählte.

Edwin:" Ach, deswegen redet die ganze Schule davon. Und ich dachte schon, dass sich die anderen das audenken"

War seine, eher gesagt geschockte Reaktion darauf, was mich ziemlich verwirrte. Ich fragte ihn, warum die ganze Schule darüber sprach.

Edwin:" Ja, weißt du. Ich habe dir doch mal erzählt, dass er kriminell ist. Jedoch ist es auch ziemlich offensichtlich, dass er absolut heiß aussieht und es ist nunmal so, dass es schonsehr viele Mädchen bei ihm abgeblitzt sind und das nicht gerade freundlich. Du bist halt im Thema, weil er sofort auf dich zugerannt ist und nicht zugelassen hat, dass dich ein anderer anfässt.  Sie reden über dich, weil sie an deiner Stelle sein wollen, sie sind neidisch!"

Seine Aussage verwirrte und schockierte mich zugleich. Es war noch nie so, dass irgendjemand neidisch auf mir wahr, geschweige denn mein Leben haben wollte. Es war ja nicht so, dass ich es irgendwie wollte und ich kann mir gut vorstellen, dass es noch schlimmer werden könnte. Aber mit Will hatte ich recht, irgendwas möchte er von mir und ich werde alles darin setzen, zu verstehen, warum er sich so verhält, wie er es eben tut.

Edwin:" Savannah? Noch da?"

Ich erschrak, da ich Edwin auf der anderen Seite schon total vergessen hatte. Jedoch lenkte ich vom Thema ab und wir begannen, über Schule zu reden und was wir das Wochenende über vorhatten zu tun.
Er fuhr mit seinen Eltern und den Zwillingen zu dem Teil seiner Familie, welche in einem anderen Bundesstaat lebten, woraufhin er sich schon sehr freute. Er sah sie nämlich nicht so oft und, wie er mir erklärte, lebten auch seine gleichaltrigen Cousins da.

Ich für meinen Teil wollte ein bisschen die Stadt erkunden, da ich mich noch nicht so gut auskannte und gerne näher wissen wollte, wo ich lebte.

With all my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt