In dieser Nacht hatte ich sehr schlecht geschlafen. immer wieder hatte mich derselbe Alptraum geweckt.
"Ich stehe in einer dunklen Ecke und ich weiß, dass ich hier noch nie gewesen bin. Jedoch fühlt sich etwas sehr vertraut an und ich blicke mich um. Nichts ist hier und ich kann nicht mal die Schilder an den Straßen oder die Nummer an den Häusern erkennen. Es ist seltsam kalt und ich merke, wie mir eine Gänsehaut über den Rücken läuft, als würde mir jemand langsam mit einer Feder den Rücken streicheln. Ein Windzug kommt und ich ziehe die Jacke, welche ich anhab noch enger an meinen Körper. Noch immer versuche ich auszumachen, wo ich bin und wie ich hierherkomme. Warum ich alleine bin und wie ich wieder wegkomme. Aber nichts an diesem Ort scheint mir Auskunft über eine dieser Fragen geben zu können. Plötzlich ertönt hinter mir ein lauter Knall und ganz instinktiv fange ich an zu laufen. Ich weiß nicht wohin, sehe nur die Häuser an mir vorbeiziehen und sehe vor mir in der Ferne einen Wald. Dessen Bäume haben schwarze Blätter und er sieht aus, als würde man sich darin verlaufen, sobald man hineingeht. Noch immer laufe ich und schaue nicht nach hinten. Dass das ein Fehler ist, bemerk ich, als ich auf einen Stein trete, eine lauten Knack höre und hinfalle.
Ich hebe meinen Kopf, schaue zu meinem schmerzenden Fuß runter und schaue ich mich dann um. Ich bekomme Panik, als ich das Rascheln höre und versuche, mich zu beruhigen indem ich tief ein und wieder ausatme. Doch schon wieder raschelt es und ich bemerke, dass es diesmal etwas näher ist. Ganz ängstlich drehe ich meinen Kopf in diese Richtung und erwarte schon ein Tier, welches mich gleich reißen will. Jedoch erkenne ich nur eine Figur, menschlich und mit schnellen Bewegungen. Ich versuche, mit zu bewegen um weg zu kommen und dabei nicht einen Ton zu machen. Jedoch klappt das nicht, da ich mit meiner Hand auf einen Ast komme, welcher laut zerbricht. Sofort dreht diese Gestalt den Kopf zu mir und ich blicke in eisblaue Augen...."
Ich wusste nicht, wie ich den Traum deuten sollte. Aber ich wusste aufjedenfall, dass es etwas mit den Nachrichten zu tun hatte, die ich gestern bekommen hab und welche mir immernoch Angst einjagten. Ich hatte beschlossen, wenn ich nochmal welche erhalten sollte, diese einfach zu ignorieren.
Die Schule nervte mich schon, als ich einen Schritt hineinsetzte und die anderen Menschen sah. Heute war wirklich so ein Tag, wo ich keine Lust hatte und ich wusste, dass es etwas mit den zeitnahen Ereignissen zu tun hatte. Und gerade weil ich so schlechte Laune hatte, wollte ich am besten niemandem begegnen und schon gar nicht mit irgendjemanden sprechen. Aus meinem Plan wurde allerdings nichts, da ich schon beim Hinsetzen in der Klasse, von Edwin angesprochen wurde. "UI, wer ist denn da mit dem falschen Fuß aufgestanden" er versuchte lustig zu sein, jedoch unterbrach er sein Lächeln sofort, als er sah, dass sich mein Gesichtsausdruck nicht veränderte. Um ihn nicht zu verletzen, sagte ich:" Du, sei mir nicht böse, aber ich habe echt schlecht geschlafen und deswegen würde ich gerne ein bisschen alleine sein" Er zeigte sich verständlich und verabschiedete sich, ganz zu meiner Verwunderung, mit einem Kuss auf die Wange.
Ich konnte nicht mal dem Unterricht folgen und kritzelte stattdessen auf meinem Block herum. Das tat ich eigentlich in allen Stunden, samt Pausen und ich versuchte zu ignorieren, dass ich in den letzten beiden Stunden Sport hatte und somit leider etwas tun musste. Aber auch diese Pause ging viel zu schnell vorbei und ich trottete zur Sporthalle, welche gleich am Hauptgebäude angeschlossen war. Ich zog mich langsam um, versuchte jede Minute auszukosten, die ich noch hatte. Es gab fast nichts, wo ich schlechter drin war wie Sport. Ich hatte absolute keine Begabung dafür, Kontrolle über meinen Körper zu besitzen und mich zu viel bewegen. Also ich war jetzt nicht dick, aber das lag mehr an den Genen und nicht davon, dass ich mich für Sport interessierte.
Als ich in die Halle ging, wäre ich am liebsten direkt wieder herausgelaufen. Das, was ich da sah, hätte auch mein schlimmster Alptraum sein können und ich hatte keine gute Aussicht für diese Stunde. So wie es nämlich aussah, machten wir Langlauf und ich hatte noch weniger Ausdauer als allgemeine Lust auf Sport. Es war also nicht so, dass es nur pure Desinteresse war, sondern dass ich wirklich angst um meine Gesundheit hatte.
"So Kinder! Wir werden jetzt mal ein bisschen laufen. Ihr bleibt auf der Strecke und wer geht, fällt durch!" schrie Mr. Schulz, unser Sportlehrer und pfiff dann einmal laut. Sofort begannen alle zu laufen und ich schloss mich den anderen an. Ich hasste den Sportlehrer und da war ich nicht die einzige. Wenn man mal hört, was die Mädchen in der Umkleide über ihn sagten, da graut es einem richtig vor dem Unterricht.
Es dauerte keine zwei Minuten, da fiel mir das atmen auch schon schwerer und ich merkte, dass mein Herz immer schneller schlug. Da ich nicht durchfallen wollte, spannte ich meine Muskeln an und begann, schneller zu laufen. Ich zog an den anderen vorbei, bemerkte deren Verwunderung und meinen Kopf, der stark anfing zu pochen. Ich bekam einen Tunnelblick, sah nur noch geradeaus und alles an der Seite verschwand. Plötzlich befanden sich auch lauter kleine Sternchen in meinem Blickfeld und jetzt beschleunigte sich auch meine Atmung. Mein Blickfeld fing an sich zu verkleinern, mein Puls erreichte eine Höhe die mich selbst erschreckte und mein Herz hätte man meterweit hören können. Dann nächste was ich mitkriegte war, wie jemand laut meinen Namen rief und dann wurde alles schwarz.
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With all my heart
Teen FictionSavannah, 17 Jahre alt und in Sachen Liebe noch völlig unerfahren. Will, 19 Jahre alt und das komplette Gegenteil. Er ist gefährlich, heiß begehrt und so gar nicht das, was Savannah erwartet hätte. Was wird dieser Junge mit dem unscheinbaren Mädc...