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Er starrte mich mit großen Augen an und schien, genauso wenig wie ich zu verstehen, was da gerade passiert war. Er hatte, wie ich, keine Ahnung, was da gerade passiert war und während er seinen Mund öffnete, versucht ich mir schnell einfallen zu lasse, wie ich diese Situation lösen konnte. Es stimmte ja, aber das war die letzte Art, wie ich es ihm sagen wollte. Ich wollte nicht, dass ich die tiefsten meiner Gefühle in einem Streit heraus schrie, ohne das ich es überhaupt bemerkte. 

In meinem Kopf spukten Ideen von weg laufen bis hin zum stumpfen ignorieren und nach nur einigen Sekunden, war mein Kopf bereits am glühen. Es war eine scheiß Situation und ich war komplett überfordert. Die Tränen stiegen wieder in meine Augen und ehe ich mich versah, sank ich zu Boden. Ich hatte einfach nicht mehr die Kraft, so vor ihm zu stehen und nach so einiger Aussage weiter mit ihm zu streiten. Ich hatte nicht die Kraft, mich weiter in etwas hineinzusteigern, was vielleicht gar nicht so schlimm war. Auf einmal schämte ich mich. Für den Gedanken, ihn zu verlassen, nur weil er mich beschützte. Schämte mich dafür, wie ich ihn anbrüllte und das ich nicht fähig war, ein vernünftiges Gespräch mit ihm zu führen. 

Sobald er meinen Abgang bemerkte, kam er auf mich zu. Aber er versuchte nicht, mich zu halten, wie ich es dachte. Stattdessen kniete er sich vor mich und schlang seine Arme fest um meinen zitternden Körper. Sofort krallte ich meine Finger in seine Arme, weinte in sein Shirt hinein und ließ mich einfach von ihm halten. In diesem Moment war es mir egal, ob die Sache noch ungeklärt war oder ob er vielleicht sauer auf mich wäre. In diesem Moment wollte ich einfach nur ehrlich zugeben, was ich fühlte. Ich hätte niemals gedacht, dass es so befreiend sein kann, diese drei Worte von sich gegeben zu haben. 

Seine Reaktion zeigte mir auch mehr als ich je hätte erwarten können, da ich eigentlich dachte, er würde mich nach dieser Aktion von sich stoßen und das, obwohl ich wusste, dass ich eigentlich im Recht war.  Als mein Weinen nach einigen Minuten aufhörte und auch mein Körper  endlich aufhörte zu beben, traute ich mich auch endlich, den Kopf zu heben und ihn anzusehen, jedoch hatte ich gar nicht richtig die Möglichkeit dazu, da er mein Gesicht in seine Hände nahm und seine Lippen fest auf meine presste. 

Erleichtert atmete ich aus und bemerkte erst da, dass ich das nahezu vergessen hatte, aber es war wie eine Art Befreiung. Ich hatte überhaupt nicht wahrgenommen, wie sehr ich seine Berührungen und Küsse vermisste und jetzt konnte ich nicht anders und erwiderte den Kuss mit voller Leidenschaft und allem Schmerz, den ich die letzten Tage verspürte.  Ich konnte mir gut vorstellen, dass sich bestimmt einige fragen würden, warum ich mich wieder so sehr auf ihn einließ und ich musste ehrlich sagen, dass ich es selbst nicht sonderlich verstand. Aber ich wusste, dass ich es brauchte und das ich mich nicht deswegen zu schämen brauchte. 

Der Kuss dauerte gefühlt ewig und er war derjenige, der ihn unterbrach. Er legte seine Hände an meine Wange und blickte mir so tief in die Augen, dass ich das Gefühl hatte, in seine Seele blicken zu können. "Ich liebe dich, Heat!", er küsste meine Nasenspitze und mir traten schon wieder die Tränen in die Augen. Noch nie hatte ich diese Worte von einem Jungen gehört, geschweige denn selbst die dieses Gefühl verspürt "Und ich werde mich bessern, für dich! Es tut mir leid", seine Stimme zitterte und ich hatte ihn noch nie so gehört oder gesehen. Er wirkte mehr als nur unsicher und ich würde fast sagen, dass seine Lippe zitterte. Es bedeutete mir sehr viel, dass er sich entschuldigte und das war auch der Moment, wo wieder einige Tränen über meine Wange liefen, welche er jedoch direkt mit seinem Daumen wegwischte. 

Ich legte meine Stirn an seine und schaute ihm einfach nur in die Augen. Nichts darin schien böse oder enttäuscht zu sein, stattdessen wirkte es eher, als hätte sich eine Art Frieden über ihn gelegt. Auch ich fühlte mich friedvoll. Endlich hatte ich das Gefühl, dass ich eine Beziehung haben könnte, wie sie jeder andere hat, Abgesehen natürlich von dem Fakt, dass er aussah wie ein Supermodel und die ganze Schule Angst vor ihm hatte, könnte man fast sagen, es wäre normal. 

Nach einer weiteren Weile bemerkte ich, dass es ziemlich merkwürdig aussehen musste, wie wir hier auf dem Boden saßen, Stirn an Stirn und völlig ineinander verschlungen. Vorsichtig schaute ich mich in der Gegend um und bemerkte, dass die Jungs gar nicht mehr da waren. Ich wusste nicht, wie lange diese schon weg waren, aber ich war unglaublich froh darüber. Ich mochte es noch nie, vor anderen zu weinen oder allgemein, meine Gefühle rauszulassen und war deswegen sehr froh, dass sie mir diese Privatsphäre ließen. 

Ich blickte Will an und das einzige Gefühl, welches ich jetzt verspürte, war Glück. Ich war froh, dass diese Sache endlich ausgesprochen war und das wir uns von nun an auf wichtigere Dinge konzentrieren konnten. Auf etwas, das viel besser war, als alles was ich bisher erlebt hatte. 

Das wir uns lieben. 

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Im so fucking sorry, 

Ich verspreche, dass ich die Geschichte die nächsten zwei Wochen zu Ende bringen werde, weil ich unbedingt eine neue Geschichte anfangen will. 

Außerdem überlege ich, diese Geschichte hier bei den Watty's einzureichen, was haltet ihr von der Idee. 

Ihr wisst, was ihr zu tun habt,

xx Lucy

With all my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt