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*Zwei Wochen später*

 Ich saß auf der Rückbank von irgendeinem Mercedes, eingequetscht zwischen der Tür und meinem Freund, der meinte, ich solle doch bitte neben ihm sitzen. Seine HAnd lag auf meinem Oberschenkel, welche ich versuchte zu ignorieren und ich merkte auch, dass er mich öfters ansah, aber das war mir egal. 

Wir fuhren zur Schule und obwohl ich mich mittlerweile an die Situation gewöhnt hatte, so war ich mit jedem mal ein wenig mehr frustriert. Es nervte mich, dass Will und ich seit einiger Zeit wirklich so gut wie gar keine Zeit alleine verbringen durften. Er meinte, es wäre zu 'gefährlich'. Ich konnte schon verstehen, dass ich anhand der Umstände nicht mehr alleine irgendwo herumlaufen sollte, aber das tatsächlich ständig Jemand dabei war, wenn wir was machten, kotzte mich an. Selbst, wenn wir bei ihm oder mir waren, saß draußen einer im Auto oder im Wohnzimmer. 

Ich war frustriert, sehnte mich nach seiner Nähe und natürlich konnte man jetzt sagen, dass er doch ständig bei mir ist, aber glaubt mir, das war nicht einmal ansatzweise dasselbe. Meistens redete er nämlich mit seinen Leuten und ich saß dann im Zimmer rum und durfte mir alleine eine Beschäftigung suchen. 

Wir hielten mit quietschenden Reifen und ich wusste jetzt schon, dass wir von allen angestarrt wurden. Das Ding dabei war, dass mich das mittlerweile schon gar nicht mehr störte. Ich regte mich dafür viel zu sehr über die ganze Situation auf. Dass ich wie ein Kleinkind bemuttert wurde, dass ich mir wie ein Tier im Käfig vorkam und das man mich nicht ernst nahm. Es war alles keine richtige Beziehung mehr, zumindest kam diese viel zu kurz. 

Ich löste den Gurt und machte mich bereit, aus dem Auto zu steigen, jedoch bevor ich den Griff überhaupt nehmen konnte, wurde die Tür schon von außen aufgerissen. Marco stand da, sein Gesicht zu einem entschuldigen Grinsen verzogen und seine Hand direkt vor meiner Nase, mit welcher er mir aus dm Auto helfen wollte. Und obwohl ich sagen musste, dass er der einzige war, der mich nur ein bisschen anhörte, so schnaufte ich dennoch, schlug seine Hand weg und stieg aus. Ohne mich umzudrehen oder auf Will zu warten, bewegte ich mich Richtung Eingang, die Blicke in meinem Rücken und von allen Seiten ignorierend. 

Ich hörte Schritte und wusste, dass er mich einholte. Als er dann seinen Arm mit meinem verhakte, war es so, als wäre mir eine Sicherung durchgebrannt und ich schlug sie weg. Als ich ihm wütend ins Gesicht sah, konnte ich die Verwirrung darin sehen, aber auch das war mir auch egal. 

ein paar weitere Sekunden standen wir noch so da, bevor ich mich wieder umdrehte und in das Gebäude ging. Natürlich immer Will im Nacken. Im Gebäude selbst starrten die Menschen nicht so sehr und ich atmete auf. In dieser Menschenmasse fiel es nicht mehr so auf, da hatte ich sogar teils das Gefühl, dass ich aufatmen konnte. Zumal war es ja auch so, dass er in vielen anderen Kursen war und obwohl er versuchte, das zu ändern, musste er in seinen bleiben. 

Ganz glücklich wurde ich dann, als  mich mein Weg von seinem trennte und ich von der Tür aus Edwin sah. Er war so der einzige, der mich im Moment richtig glücklich machte. Ich begann zu lächeln und als er dann die Arme ausbreitete, ließ ich mich in eine herzliche Umarmung ziehen. "Och meine Hübsche, immer noch ärger mit Mr. Badboy?", wir lösten die Umarmung und nach seiner Frage rollte ich nur mit den Augen. Ich hatte ihm alles erzählt. Von seinem Vater, bis hin zu den Jungs, dem Sex und schlussendlich auch von dieser Situation. Ich meine, er hatte auch einig Fragen gestellt, nachdem ich am Montag danach mit mehreren Knutschflecken auf der Brust und sechs Jungs im Schlepptau zur Schule gekommen war. Wie er reagiert hat, kann man sich denke ich vorstellen. Filmreif ist er ausgerastet und wollte, wie er es nannte "Jedes schmutzige Detail hören", und auch, wenn es private Dinge waren, war ich froh, dass ich es ihm erzählen konnte. 

Kopfschüttelnd ließ ich meine Schultasche auf den Boden fallen und setzte mich dann auf den ungemütlichen Stuhl. Auch er sah mich mitleidig an und ich wusste, dass er mir gerne helfen würde, dankte ihm auch deswegen. Aber ich wusste, dass ich da alleine durch musste. Ich lächelte ihn noch einmal an und dann begann auch tatsächlich schon der Unterricht. 

-

Die Stunde war schon zur Hälfte um, als ich ein unangenehmes Bedürfnis verspürte. Und zwar ging heute morgen alles so schnell, dass ich keine Zeit hatte, auf Toilette zu gehen und während der Fahrt hatte ich mich wohl so geärgert, dass ich es vergaß. Bei uns in der Schule war es so, dass man sich nicht dafür melden musste, weswegen ich einfach aufstand und mich aus dem Raum begab. Ich versuchte, die Tür so leise zu zu machen, wie es ging, bis ich ein lautes "Was machst du da?", von der anderen Seite des Flures hörte und mich so erschrak, dass die Tür ein wenig lauter zu fiel, als ich eigentlich wollte. Erschrocken drehte ich mich zu der Person um und musste feststellen, dass es Matteo war, der in schnellen Schritten auf mich zu kam. 

"Ist das euer ernst. Steht ihr jetzt sogar in der Schule Wache?", sagte ich angesäuert und hoffte, dass ich nicht all zu laut sprach. Ich war unglaublich sauer und konnte nicht fassen, was die Jungs hier machten. "Savannah, du weißt wieso", eindringlich sah er mich an und ich schnaufte nur,  schüttelte mit dem Kopf und ging an ihm vorbei. Allerdings war er wie eine Klette und hing mir an meinen Sohlen. Kurz bevor ich an der Mädchentoilette angekommen war, drehte ich mich um, blickte ihm direkt in die Augen und sagte "Dürfte ich wenigstens alleine pinkeln oder willst du mir noch das Papier reichen?", dabei fuchtelte ich mit meinen Händen rum. Jeder hätte merken können, wie sauer ich war und auch er wurde rot, wandte seinen Blick ab und ich glaubte, ein 'Sorry' gehört zu haben. Völlig genervt ging ich in den Raum und hoffte, dass er sich in der Zeit davon machte. 

-

Als ich fertig war und wieder aus der Tür trat, konnte ich tatsächlich sehen, dass er sich davon gemacht hatte. Erleichtert begab ich mich wieder in die Klasse, wo mich Edwin schon fragend ansah. Ich riss eine Seite aus meinem Block heraus, nahm meinen Stift zur Hand und schrieb ihm eine kleine Nachricht. 

'Matteo stand im Flur und hat 'aufgepasst', die machen mich noch wahnsinnig'

Er las, überlegte und schrieb dann auf seinem Block die Antwort. 

'Vllt sollten wir ihn und die anderen Dalmatiner mal ein wenig ärgern!'

Ich runzelte die Stirn und verstand nicht ganz, was er damit meinte. Was ich jedoch sofort wusste, dass das was da in seinem Kopf spukte, garantiert nichts war, was Will tolerieren würde. fragend blickte ich ihn an, woraufhin er mit den Augen rollte und seinen Block wieder zur Hand nahm. 

'Wir hauen während der Pause ab! Auf Sport habe ich eh kein Bock und du musst mal was anderes sehen als heiße Typen und das Innenleben von dreckigen Jungsbuden!' 

Meine Augen wurde groß und so langsam verstand ich es. Ich musste nicht mal wirklich fragen, wie er das vor hatte, da ich wusste, dass er darin ein Meister war. Außerdem glaubte ich, dass es gerade zum Kurswechsel kein Problem darstellen sollte, mal eben unterzutauchen. Der große und einzige Nachteil daran war eben, dass Will halt komplett ausrasten wird und das nicht nur mäßig. Im Prinzip verstand ich auch wieso, aber Edwin hatte recht. Ich hatte die letzten Wochen nicht viel gesehen, außer dämliche wände oder ekelhafte Jungs. Unter dem Satz fügte er noch hinzu, 

'Keine Angst, dir wird nichts passieren!'

Und obwohl ich wusste, wie falsch es war, was passieren könnte und was für Konsequenzen es hatte, so entschied ich mich trotzdem relativ schnell. Ich sah Edwin an und nickte. 

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Hello....

So wie die Stille die letzten Woche, so sind mir jetzt die Worte herausgesprudelt. Ich hatte einen Schreibfluss der krassen Sorte und habe mal eben 1300+ Wörter geschrieben. 

Es ist relativ spät Abends (23:16 Uhr) und ich hoffe, dass ihr euch morgen früh freut :)

Ihr wisst ja, was ihr zu tun habt, 

XX, Lucy

With all my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt