Aurora

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Zwei Wochen zuvor

„Alex, du machst es schon wieder!"

Schuldbewusst schob ich meine Sachen zusammen und sah Mika entschuldigend an. Warum mussten diese Tische in unserem Vorlesungssaal auch so klein sein? Für jemanden wie mich reichten 50 mal 50 Zentimeter einfach nicht aus um vernünftig arbeiten zu können.

„Sorry." Ich blickte Mika entschuldigend an und er lächelte mich aufmunternd an. Ich wusste echt nicht woher der Typ seine gute Laune nahm, aber sicherlich schöpfte er seine Energie nicht aus dem monotonen Vortrag unseres Professors.

„Du könntest einfach nur in einen Hefter schreiben, das würde Platz sparen."

„Ja, aber es würde auch mein komplettes Ordnungssystem ruinieren."

Jetzt musste Mika lachen und vermutlich dachte er an mein unaufgeräumtes Zimmer in meiner kleinen WG. Meine Mitbewohnerin hatte mich zwar mehrfach versucht in diesem Punkt zu erziehen, aber jeder Versuch ist kläglich gescheitert.

Vermutlich hatte sie mich nur noch nicht im hohen Bogen rausgeworfen, da meine Kochkünste mein mangelndes Ordnungsverständnis zumindest minimal ausglichen. Aber hey, nur ein Genie beherrschte das Chaos.

Der Professor wechselte seine Powerpoint und es wurden die verschiedenen Schwerpunktbereiche für das kommende achte Trimester angezeigt. Der Professor begann jeden einzelnen Punkt zu erklären, obwohl dies weder nötig noch sinnvoll war.

Schon vor drei Wochen hatten wir einen Schwerpunkt wählen müssen und ich hatte ohne zu zögern mich für Arbeit und Soziales entschieden. Ich hatte nicht ohne Grund begonnen Rechtswissenschaften zu studieren und im Gegensatz zu den meisten anderen Studenten hier, wusste ich zumindest ungefähr, was ich später machen wollte.

„Bitte beachten Sie, dass wir in jedem der Bereiche mit Vorträgen einiger Experten beginnen, um die Vielfältigkeit und Notwendigkeit jedes einzelnen Schwerpunktes von Beginn an demonstrieren zu können. Ich rate ihnen, diese Vorlesungen nicht zu versäumen."

Ich stöhnte genervt auf, was der alte Professor jedoch nicht mitbekam. Stattdessen redete er begeistert vom Kapitalmarktrecht, was er persönlich unterrichten würde.

Gott sei Dank nicht meine Wahl!

Ich persönlich bereute die Wahl meines Studiums zwar keine Sekunde, aber jeder der ein wenig aktiv in diesem Berufsfeld war, wusste dass besagte „Experten" meistens arrogante, schnöde und vor allem langweilige Arschlöcher waren. Welcher frisch gebackene Anwalt würde denn auch seine Zeit für Lehrstunden an der Fachhochschule investieren?

„Gut das war es für heute, die Prüfungsergebnisse werden in den kommenden Wochen noch bekannt gegeben, aber was ich soweit gesehen habe, sah vielversprechend aus!"

Ich quetschte meine drei Hefter in meine schlichte schwarze Umhängetasche und trottete zum Ausgang. Mika holte zu mir auf und schob sich unterdessen seine klobige Brille nach oben. Mein bester Freund, Retter aller langweiligen Theoriestunden und Liebling aller Professoren sah mich erwartungsvoll an.

„Kommst du heute Abend mit in den Club? Ich glaube Jack und Nathan sind auch dabei."

„Als ob ich mir das entgehen lassen würde! Immerhin haben wir endlich mal die Abende frei und müssen uns nicht auf Klausuren vorbereiten."

Mika knuffte mich in die Seite und sah mich verschwörerisch an.

„Als würdest dich das abhalten feiern zu gehen Süße."

Ich stimmte in sein Lachen mit ein und wir überquerten den großen Campus. Lächelnd hielt ich mein Gesicht in die warme Julissonne.

Ich hatte diesen verdammten Winter ja sowas von satt, obwohl der letzte Frost schon Monate zurück lag.

„Ich frage mich um ehrlich zu sein, ob du überhaupt lernst."

Mika schüttelte den Kopf und seine braunen Locken flogen durch die Luft. Ich wusste, dass er mehr Zeit zum Lernen investierte, als jeder andere, weshalb ich betreten schwieg. Immerhin reichte es mir, den relevanten Stoff nur kurz vor knapp nochmal zu überfliegen.

Ich interessierte mich nun mal wirklich für unser Rechtssystem und die Grundlagen hatte ich schon vor dem Studium fast alle gekonnt.

Einige andere Studenten hatten es sich auf den zahlreichen kleinen Bänken gemütlich gemacht und waren in Gespräche vertieft, doch ich wollte keine Minute länger auf dem Gelände der Fachhochschule verbringen als nötig.

Ich warf meine Tasche auf den Beifahrersitz meines alten Ford Escort und zwängte mich hinters Steuer. Es war bereits später Nachmittag und wenn wir heute Abend wirklich noch feiern gehen wollten, musste ich mich beeilen um noch genug Zeit für ein provisorisches Styling zu haben.

„Wir sehen und heute Abend."

Ich zwinkerte Mika verschwörerisch zu und er winkte mir noch hinterher, als ich meinen Wagen geschickt aus der Parklücke lenkte. Voller Vorfreude auf den heutigen Abend, drehte ich die Musik auf und raste vom Gelände der Hochschule.

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Ich verspreche euch, dass es schon sehr bald sehr dirty wird, bis dahin müsst ihr euch aber leider gedulden und auf das Sternchen klicken😉🌟👈

Eure unverschämte Lady in red🌹